Bevor Theiner und wohl auch mehrere andere durchschnaufen konnten, ging’s heftig zur Sache. Der Malser BM Ulrich Veith ließ die Stationen Revue passieren, die zum „Vinschger Weg“ geführt hätten: Einige unzufriedene Touristiker hätten sich an LR Hans Berger gewandt, weil man bei den Nächtigungen hinter dem Landesdurchschnitt hinterherhinke. Eine Arbeitsgruppe, von Berger ins Leben gerufen, habe ein Riesenpotenzial im Tourismus ausgemacht, auch weil der Tourismus der treibende Sektor, auch für das Handwerk, auch für den Handel sei. So sei man auf die Idee eines Kompetenzzentrums gekommen, welches den Vinschgau international bekannt machen und in Glurns angesiedelt werden soll. Glurns sei einmalig, Schlanders gebe es überall, so Veiths Begründung. Die örtlichen Tourismusvereine bekämen neue Aufgaben: das Versprochene solle der Gast vor Ort dann auch vorfinden. Für dieses Vorhaben brauche man Geld. Der Tourismusverband habe bisher ein Budget von 500.000 Euro gehabt. Auf eine Million Euro soll das neue Budget wachsen. LR Berger habe für die ersten drei Jahre je 250.000 Euro versprochen, sagte Veith. 250.000 Euro sind zusätzlich von den Vereinen aufzubringen. „Wir glauben, dass das gut investiertes Geld ist“, sagte Veith. Von einem Bugdet, wie es die Landwirtschaft für die Apfelbewerbung zur Verfügung hat, könne man derzeit nur träumen. Für den „Vinschger Weg“ gebe es in den Ausschüssen der Tourismusvereine große Zustimmung. Allein in Sulden, so Veith, gebe es größere Diskussionen. Die hätten dort einen hohen Schuldenstand, bereits heute hohe Mitgliedsbeiträge und die Ferienregion Ortlergebiet stemme Ausgaben, die in anderen Gemeinden die Gemeinde bestreitet.
Dann prasselten Fragen, auf die selten konkrete Antworten kamen: Ob es in Zukunft einen einzigen Hotelführer geben werde, ob die Südtiroler Ritterspiele für den Vinschgau vermarktet werden. Peppi Stecher wurde konkreter: „Wir taufen das Kind um, geben ihm einen Haufen Geld und dann soll’s funktionieren? Was passiert nach drei Jahren? Wenn die Tourismusabgabe kommt, wird dann alles Beschlossene hinfällig? Zudem stelle ich der SMG die Rute ins Fenster. Die hat bisher für den Vinschgau nicht viel getan.“ Einen Neustart beschworen Friedrich Steiner und Siegfried Weissenhorn, Zusammenhalt mahnte Hans Moriggl an. Dann kam der Malser HGV-Leitwolf Klaus Pobitzer, machte den bisherigen Tourismusverband nieder, um den „Vinschger Weg zu erhöhen. Mit deftigen Worten zweifelte Pobitzer die rechtmäßige Verwendung von EU-Geldern im Toruismusverband an. Ebenso zweifelte Pobitzer an der Kompetenz der bisherigen Geschäftsführung. Pobitzer vermied es, Namen und genaue Sachverhalte zu nennen. Es blieb bei vagen Anschuldigungen. In Zukunft gehe das nicht mehr. Der HGV sei für den neuen Weg.
Die Beitragserhöhung für das Jahr 2012, man senkte die Fixbeiträge pro Bett um 25 Prozent und pro Nächtigung sind dann 35 Cent zu berappen, war dann so etwas wie ein Probelauf für die Tourismusabgabe, die da kommen soll. „Der Vinschger Weg“ mit einer eigenen „Vinschger Kurtaxe“.