Ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Wanderungen und Besichtigungen führte die Besucher zu den vielen romanischen Kulturstätten besonders im Vinschgau. Am 10. Oktober, dem Tag der Romanik, gab es einen Tag der offenen Tür. Viele Kapellen, Kirchen und Klöster wie St. Johann in Müstair und Kloster Marienberg zeigten ihre Schätze. In der Gemeinde Latsch führte ein Kleinbus alle Interessierten am Vormittag und am Nachmittag zu mehreren romanischen Kirchen. Von 10 bis 13 Uhr
und am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr führte Martina Plörer die Besucher zu fünf Kirchen in Latsch, Morter und Tarsch. Die interessierten Besucher aus nah und fern erfuhren vieles über die Baugeschichte, konnten die Baustile vergleichen und die interessanten Malereien bewundern. Gestartet wurde bei der Nikolauskirche im Zentrum von Latsch. Sehr beeindruckt waren alle von den großartigen Malereien der Burgkapelle St. Stephan bei Obermontani in Morter. Wegen der wunderbaren Fresken aus dem 15. Jahrhundert wird die Kapelle auch die „Sixtinische Kapelle Südtirols“ genannt. Die Fresken stammen von der lombardischen und einer süddeutschen Schule. Die Geschichte des hl. Stephan und der hl. Ursula wird in den Bildern erzählt. Im Altarraum sind die vier Evangelisten und die 12 Apostel dargestellt, an der Westseite das Jüngste Gericht. Die Vigilius- bzw. Blasiuskirche in Morter zählt zu den ältesten Sakralbauten im Vinschgau. Besonders auffällig sind die drei in Kleeblattform angeordnete Apsiden. Der schöne, romanische Turm mit der vollkommen sanierten Karpophoruskirche in Tarsch war die nächste Station. Den Abschluss fand der Kulturrundgang bei der Kirche Unsere Liebe Frau am Bühel in Latsch. Neben der Kirche wurde dort auch der Figurenmenhir aus Marmor besichtigt. Er stammt aus 3.300 bis 2.200 vor Chr. und wurde 1992 bei Restaurierungsarbeiten gefunden.
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