Vinschgerwind: Was ist „Adam und Epfl“ und wie ist es entstanden?
Alexander Agethle: „Adam und Epfl“ ist ein Verein, welcher durch basisdemokratische Arbeit versucht, die Problematik der landwirtschaftlichen Entwicklung im Obervinschgau aufzuzeigen. Erreicht werden soll dies durch die Miteinbeziehung der Bevölkerung in die Diskussion. Nicht zuletzt wegen des Beregnungsbaus hält der intensive Obstbau nun auch Einzug in den Obervinschgau. Diese Thematik, die Folgen und die langfristige Entwicklung des gesamten Gebietes wollen wir hinterfragen und Perspektiven für eine positive, nachhaltige Entwicklung schaffen.
Welche Zielsetzungen verfolgt „Adam und Epfl“?
Klares Ziel ist es, eine Zukunftsperspektive für das „Paradies“ Obervinschgau zu schaffen. Zwar stehen wir dem Vorrücken des intensiven Obstbaus skeptisch gegenüber, verurteilen ihn aber nicht. Da es sich bei diesem Thema nicht um ein rein landwirtschaftliches Thema handelt, sondern auch viele andere Bereiche wie Tourismus und nicht zuletzt Konsumenten und Einwohner des Obervinschgaus betrifft, ist es wichtig, dass sich alle an der Diskussion beteiligen. Wir als Verein wollen vor allem die Folgen des intensiven Obstbaus mit allen Nebenfolgen aufzeigen und auch eine Perspektive für eine alternative, nachhaltige Entwicklungsmöglichkeit des Obervinschgaus erarbeiten.
Sind Sie zufrieden mit der Beteiligung und dem Ablauf der Diskussionsrunde am 19.03. in Mals? Sind die Erwartungen an die Veranstaltung erfüllt worden?
Die Diskussionsrunde hat die Erwartungen übertroffen. Wir waren sowohl von der hohen Teilnehmeranzahl positiv überrascht, als auch von der guten und respektvollen Diskussionskultur während der Veranstaltung. Das Ziel der Diskussion war das Thema öffentlich zu machen, was uns sicherlich gelungen ist. Die Diskussion hat uns gezeigt, dass sehr wohl Platz für verschiedene Meinungen da ist.
Gibt es bereits Weiterentwicklungen bzw. konkrete Ergebnisse?
Weiterentwicklungen ja, konkrete Ergebnisse nein. Mittlerweile haben sich insgesamt 3 Arbeitsgruppen gebildet, welche nun bestimmte Themenbereiche vertiefen und ausarbeiten. Die Arbeitsgruppen bestehen aus Vertretern des Obstbaus, der Viehwirtschaft, des Heimatpflegeverbandes, des Landschaftsschutzes, Bürgern usw., also sehr breit gefächert. Momentan werden 3 Themenbereiche intensiv bearbeitet: das Nebeneinander von Obst- und Viehwirtschaft, wobei auch die rechtlichen Aspekte genauestens betrachtet werden; Hinterleuchtung der wirtschaftlichen Aspekte, sowohl betriebswirtschaftlicher als auch volkswirtschaftlicher Natur; nachhaltige Entwicklung in Bezug auf Biodiversität, Landschaftsbild,Vielfalt.
Interview: Christian Riedl