Dienstag, 19 August 2014 00:00

Einen Hektar kaufen

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s14 5409Partschins - Die Gemeinde Partschins hat die Gelegenheit, einen knappen Hektar Grund von einem Bauern zu kaufen. Der Gemeindeausschuss soll dieses Vorhaben vorantreiben, sagt die Mehrheit des Gemeinderates. Die Opposition warnt vor dem Rechnungshof und enthält sich bei diesem Grundsatzbeschluss.

von Erwin Bernhart

Der Fall ist verlockend und heikel zugleich: Die Gemeinde Partschins hat die Möglichkeit, rund 9.000 Quadratmeter Grund vom Hanswirt kaufen zu können, direkt vor dem Grundschulgebäude von Rabland, quasi mitten im Dorf. Das Verlockende:

Wann bekommt eine Gemeinde schon mit einer bestimmten Freiwilligkeit von Seiten des Eigentümers Grund angetragen, von dem ein Teil als „Grund für öffentliche Einrichtung“, und ein Teil als landwirtschaftliches Grün im Bauleitplan eingetragen ist? Zudem ist die Gemeinde dabei, die Sanierung des Grundschulgebäudes anzugehen und dazu noch eine Turnhalle für die Schule dazuzubauen. Derzeit ist es der Plan, so hat es der zuständige Referent für die Schulen Hartmann Nischler ausgeführt, dass die Turnhalle unterhalb des Pausenhofes, also unterirdisch, gebaut werden könnte: 600 Quadratmeter groß und auf der Oberfläche wieder begrünt. Nur wenig Grund würde von der angrenzenden Hanswirt-Wiese benötigt. Auf die Anfrage der Gemeinde um den Grund wurde dann die gesamte Wiese angeboten, samt einem kleinen Grundtausch: die Gemeinde bekäme den Weg zur Jakobskirche und dafür der Hanswirt ein Stückchen Grund angrenzend an seinem Parkplatz am Dorfeingang. Und noch ein Argument: „Wenn wir den Grund kaufen, würden wir uns beim Bau der Turnhalle rund 1 Million Euro einsparen können, weil wir dann die Turnhalle oberirdisch bauen könnten“, sagte BM Albert Gögele bei der Ratssitzung am 26. August 2014.
Die Warnschüsse blieben nicht aus. Sigmund Kripp (BürgerInnen Partschins) griff zu drastischen Formulierungen: „Sind wir wahnsinnig, ohne Zweckbestimmung Grund anzukaufen?“ Kripp begründete seine Enthaltung damit, dass für den angedachten Grundkauf keine Kosten-Nutzen-Rechnung vorliege. Er verlangte zuerst ein urbanistisches Konzept. Man könne etwa die Zone „Linter“ über diese Wiese mit der Jakobsstraße verbinden.   Auch Matthias Fleischmann (Freiheitliche) warnte vor dem Ankauf und vermutete, dass auf dem Grund eine neue Feuerwehrhalle errichtet werde. Schließlich sei der Rechnungshof bei solchen Operationen nicht weit. Eine Standortdiskussion für das Altersheim, von Alber Gufler eingebracht, ließ die dafür zuständige Referentin Evelyn Tappeiner gar nicht aufkommen.
BM Albert Gögele und seine Mannschaft ließen sich nicht beirren. Man müsse solche Möglichkeiten beim Schopfe packen. Der Ausschuss soll Schätzungen machen lassen und den Kauf vorbereiten, so stimmte die Mehrheit für den Grundsatzbeschluss.

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