von Albrecht Plangger - Die Problematik der Grenzpendler kommt ins italienische Parlament. Ca. 80.000 Grenzgänger gibt es zurzeit in Italien, da sind die Vinschger eine verschwindende Minderheit. Alle Parteien haben sich letzthin diesbezüglich zu Wort gemeldet und in mehreren Begehrensanträgen die Regierung aufgefordert, einen Arbeitstisch mit den Gewerkschaften , welche die Grenzgänger betreuen, und den betroffenen Regionen und Provinzen einzurichten, um rechtliche Zweifel am sog. »Status« des Grenzpendlers, (20 km Regelung, Pensionsregelungen, Doppelbesteuerung und Arbeitslosengeld 8, welches in Relation zu den in der Schweiz angewandten Abzügen steht) zu klären oder gegebenenfalls gesetzlich oder mit bilateralen Verträgen Italien/Schweiz zu regeln.
Alle Begehrensanträge der Parteien wurden von der Regierung angenommen, aber dies heißt im Normalfall oft recht wenig. Nach dem Medienecho schlafen die Versprechungen der Regierung gelegentlich
wieder ein, wenn nicht jemand dauernd nachhakt. Dazu hat die öffentliche Diskussion im Parlament – welches ja bekanntlich mehrheitlich aus neuen Gesichtern besteht, die sich meist mit dieser Thematik noch nicht direkt beschäftigt haben, auch einen positiven Anschub für die Problematik gebracht. Gerade für mich als Vinschger Vertreter war es eine gute Gelegenheit, mich konkret in die Thematik einzuarbeiten und bei der Gründung einer interparlamentarischen Gruppe unter Führung eines Abgeordneten der Mehrheitspartei Partito Democratico aus Domodossola mitzuwirken, um die – im Parlament so notwendigen und möglichst parteiübergreifenden Seilschaften aufzubauen. Auch ist es gelungen, der Regierung einen direkten Ansprechpartner – über die Ministerien hinaus – abzuringen, mit dem diese wichtigenAgenden weitergebracht werden könnten. Ein neues Tätigkeitsfeld für unser Tal hat sich nun für mich in Rom geöffnet.