Vom Wind gefunden - Sechs Punkte haben vor 200 Jahren das Leben von Millionen blinder Menschen zum Positiven verändert. 1825 wurde die Brailleschrift bzw. Blindenschrift erfunden. Es war die geniale Idee des blinden Franzosen Louis Braille, Schriftzeichen mit sechs tastbaren Punkten darzustellen. Sie öffnete blinden Menschen den Zugang zur Bildung. Es war ein entscheidender Schritt für mehr Teilhabe an der Gesellschaft. Louis Braille kam am 4. Januar 1809 in der Nähe von Paris zur Welt. Im Alter von drei Jahren erblindete Louis nach einem Unfall in der Werkstatt seines Vaters. Louis Braille besuchte die Dorfschule und lernte schreiben und rechnen. Er wollte aber auch lesen können. Mit 13 Jahren begann er ein Schriftsystem für Blinde zu entwickeln. Dargestellt werden die Zeichen der Brailleschrift durch tastbare Muster, denen ein Raster aus sechs Punkten zugrunde liegt, die in zwei Spalten zu je drei Punkten im Rechteck angeordnet sind. Damit können 64 Zeichen dargestellt werden. Heute findet man die sechs Punkte nicht nur in gedruckten Braille Büchern, sondern auch auf Fahrstuhlknöpfen, Treppengeländern, Medikamentenverpackungen und Speisekarten. Auch im digitalen Raum ist die Blindenschrift angekommen, Braille Zeilen ermöglichen die Nutzung am Computer und auf dem Handy. Der Welt-Braille-Tag wird jedes Jahr am 4. Januar gefeiert. Heute gibt es für Blinde auch technische Hilfsmittel bzw. Software wie Texterkennung, Bildschirmlesegeräte und Sprachgeneratoren, die Texte lesen bzw. in gesprochene Sprache umwandeln können. (hzg)