Ausstellung: historischer Fenster

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Der Heimatpflegeverband hat eine Wanderausstellung über historische Fenster aus der Sammlung von Josef Spechtenhauser aus Schlanders zusammengestellt. Bis Ende Jänner ist die Ausstellung im Ansitz Rottenbuch in Bozen zu sehen.  Fenster oben: Fenster mit Butzenscheiben aus Kortsch;  Fenster links: Flügelfenster aus Flachglas, mehrmals repariert, aus Tschengls Der Heimatpflegeverband hat eine Wanderausstellung über historische Fenster aus der Sammlung von Josef Spechtenhauser aus Schlanders zusammengestellt. Bis Ende Jänner ist die Ausstellung im Ansitz Rottenbuch in Bozen zu sehen. Fenster oben: Fenster mit Butzenscheiben aus Kortsch; Fenster links: Flügelfenster aus Flachglas, mehrmals repariert, aus Tschengls

von Heinrich Zoderer

Unter dem Titel „Zeitfenster – ein Blick auf 500 Jahre Handwerk und Baugeschichte“ werden im Ansitz Rottenbuch, dem Sitz des Landesdenkmalamtes in Bozen, historische Fenster aus der Sammlung von Josef Spechtenhauser bis Ende Jänner gezeigt. Die Wanderausstellung wurde vom Heimatpflegeverband Südtirol initiiert und vom ehemaligen Landeskonservator Helmut Stampfer kuratiert und mit Texten versehen. Josef Spechtenhauser ist Glasermeister in Schlanders und hat im ganzen Land Kirchenfenster restauriert und viele Fenster vor der Zerstörung gerettet. Fenster sind die Augen der Häuser, sie gewähren Ein- und Ausblicke, dienen der Belichtung, der Belüftung sowie dem Witterungsschutz. Die ersten Fenster waren kleine Öffnungen, die mit Holzteilen verschließbar waren. Später wurden Fenster mit Häuten bespannt. Antikes Fensterglas wurde im Streckverfahren hergestellt und war daher nur beschränkt transparent. Mundgeblasenes Glas fand vor allem in Kirchen Verwendung. Die ersten Fenster waren Schiebefenster mit verbleiten Butzenscheiben. Gab es im 13./14. Jh. vor allem kleine, einflügelige Fenster, finden wir das erste noch erhaltene Kreuzfenster in Südtirol von 1400 auf Schloss Runkelstein. Die Fenster wurden durch die Produktion von Fensterglas immer größer. Fenster sind Meisterwerke der Handwerkskunst. Es braucht den Tischler für den Fensterstock, den Glaser, der die Glasscheiben einbaut und den Schmied für die Angeln, Beschläge und Verschlüsse. Um einen besseren Kälteschutz zu gewähren, wurden an einem zusätzlichen Stock sogenannte Winterfenster eingehängt und im Sommer diese durch Jalousien ersetzt, um die Innenräume vor der Hitze zu schützen. In Südtirol gibt es verschiedene Fenstertypen: Fenster mit Butzenscheiben, Kreuzstockfenster, Kastenfenster und Wagnerfenster. In der Ausstellung kann man die Entwicklung der verschiedenen Fenstertypen betrachten und bei den Texten die historische Weiterentwicklung nachlesen. Der Heimatpflegeverband hat auch ein umfangreiches Begleitheft mit den Texten und Bildern der Ausstellung herausgegeben.

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