Montag, 13 Mai 2013 09:06

Gabriel Grüner Stipendium verliehen

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s18 0968Mals - Für das überzeugendste Exposé einer Reportage über Frauen in Tadschikistan, die allein gelassen von ihren in Russland arbeitenden Männern, für das Überleben der Gemeinden und Wirtschaft sorgen, wurde erstmals in Mals an Yasemin Ergin und Marcel Mettelsiefen das Gabriel-Grüner-Stipendium 2013 verliehen.

von Ludwig Fabi

Es ist verführerisch einfach, über das Leid anderer Menschen zu berichten. Blut, Schweiß und Tränen ergeben immer eine Geschichte. Je größer das Elend, desto bunter die Reportage. Wer sich anmaßt, über das Leid anderer zu schreiben, braucht Neugier, Mitgefühl und ein sicheres Gefühl für Distanz und Nähe, und einen klaren Kopf.

Deswegen ist das Gabriel-Grüner-Stipendium so wichtig. Weil es zeigt, wie schwer es ist, vom Leid anderer Menschen zu erzählen. Und wie wichtig es ist, es dennoch zu tun.“ Dieses Zitat von Jürgen Schäfer, einem ehemaligen Korrespondenten der Agentur Zeitenspiegel, nahm Sibille Tschenett zum Anlass, um auf die Besonderheit der Preisverleihung in Mals hinzuweisen. Besonders waren auch die Gäste des Abends, darunter der Chefredakteur des „Stern“, Thomas Osterkorn, der Rai Journalist Roman Drescher, der Extrembergsteiger Hans Kammerlander und natürlich die beiden Preisträger Yasemin Ergin und Marcel Mettelsiefen. Freunde und Bekannte waren zudem aus nah und fern angereist, um der Person Gabriel Grüner und seinem Engagement für die kritische Sozialreportage ihre Wertschätzung entgegenzubringen.
Reportagen sind bekanntlich das Salz in der Suppe des Journalismus. Reportagen, die ins Herz der Finsternis vorstoßen, die den Leisen und Verborgenen eine Stimme geben, die in einer von Informationen und Bildern überfluteten Welt unbekannte Aspekte enthüllen. Es sind Reportagen, wie sie auch Gabriel Grüner für das Magazin „Stern“ schrieb und die nun in seinem Namen auch zukünftig ermöglicht werden. Junge Journalisten sollen dadurch angespornt werden, die Courage mit Ausdauer zu verbinden, Scharfsinn mit Beobachtungsgabe und analytisches Denken mit Formulierungskunst. Uli Reinhardt, enger Freund und Kollege von Gabriel Grüner und gleichzeitig Ideengeber, Initiator und treibende Kraft des Gabriel-Grüner-Stipendiums, zeigte sich erfreut darüber, dass unweit des Grabes von Gabriel in Mals diese Verleihung nun erstmals durchgeführt wurde. „Korrnerliadr“ von Ernst, Martha und Hannes und ein vorzügliches Buffet mit regionalen Produkten machten die Preisverleihung zu einer authentischen und ehrlichen Veranstaltung. Bereits vor drei Jahren begann die befruchtende Zusammenarbeit zwischen der Agentur Zeitenspiegel, dem Bildungsausschuss Mals und den Geschwistern Grüner, welche vorerst in der Preisverleihung gipfelte. Zukünftig ist ein eigenes Schülerstipendium für Südtirol geplant. Von Beginn an wurden nämlich die Malser Oberschüler mit Vorträgen, Workshops und Fotoausstellungen ins Projekt einbezogen.


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