von Magdalena Dietl Sapelza
Die zwei Pioniere im Vinschger Weinbauverein Leo Forcher vom Rebhof in Galsaun und Heiner Pohl vom Marinushof in Kastelbell waren die treibenden Kräfte für die Organisation der ersten grenzüberschreitenden Blauburgunder Weinkost „PINOT RAETIA“ im Hotel Sand in Tschars am 11. und 12. November 2023. Dreizehn Winzer aus dem Vinschgau (von Partschins bis Schlanders) und die Kellerei Meran, die Vinschger Weine vertreibt, fünf Winzer aus Graubünden (Malans und Fläsch) und drei aus Nordtirol (Haiming und Tarrenz) boten edle Blauburgunder Tropfen an - jeweils zwei Jahrgänge zum Vergleich. Die drei Gebiete gehörten einst der römischen Provinz Rätien an. Über die geschichtlichen Hintergründe referierte Helmuth Scartezzini, langjähriger Leiter des Amtes für Obst- und Weinbau. Bekannt ist der Blauburgunder auch als Pinot noir, als Spätburgunder, Pinot nero und Schwarzburgunder. Der französische Begriff „Pinot“ leitet sich vermutlich von der lang gezogenen Form der Pinot-Trauben ab, die dem Zapfen einer Kiefer (fraz. „pin“) ähnlich sind. Die im deutschsprachigen Raum übliche Bezeichnung „Blauburgunder“ könnte auf der Einfuhr von Reben aus Burgund im 18. Jahrhundert beruhen. Der Obmann des Weinbauvereins Vinschgau Matthias Bernhart vom Mairhof in Partschins stellte den Vinschger Verein vor. Dieser besteht aus 220 Mitgliedern, die auf einer Fläche von 85 Hektar Wein anbauen. Auf 24 Hektar wächst Blauburgunder. Der Vinschger Blauburgunder besticht durch seinen besonderen Charakter, durch einzigartige Fruchtigkeit, durch Authentizität, Finesse und Frische. Das betonte Helmuth Köcher, der Organisator des Meraner Weinfestivals. Er überlege sich nun, im Vorfeld des kommenden Weinfestivals in Meran 2024 etwas mit dem Vinschger Blauburgunder zu organisieren. Dieser Überlegung pflichtete HGV-Präsident Manfred Pinzger bei, der den Organisatoren der ersten PINOT RAETIA Weinverkostung ein großes Lob aussprach. Diese gebe den Blauburgundern eine wertvolle Sichtbarkeit.