Man unterscheidet verschiedene Wohntypen. Welche sind das?
Andreas: Es gibt hier sicher verschiedene Definitionen. Grob eingeteilt gibt es jene Menschen, die besonders auf pures Design Wert legen, konsequent geradlinig und schlicht. Es gibt den bescheidenen Typ, der eine solide, einfache Einrichtung bevorzugt. Andere hingegen suchen ein besonders warmes, familiäres und geborgenes Ambiente. Manche mögen es wiederum farbenfroh, wagen einen Stilmix , oft vielleicht auch exotisch angehaucht. Und nicht zu vergessen der moderne, naturverbundene Typ. Ein Trend der in den letzten Jahren immer stärker wird: ausschließlich natürliche, Umwelt und Ressourcen schonende Materialien kombiniert mit modernem Design.
Markus: Im Vinschgau setzt sich verstärkt der moderne Wohntypus durch, Landhausstil z.B. ist immer weniger zu finden.
Persönlich: Welcher Wohntyp sind Sie?
Andreas: Sich selbst einzuordnen ist eher schwierig, aber ich denke es geht in Richtung pures Design kombiniert mit kräftigen Farbakzenten.
Markus: Bei mir steht auf jeden Fall die Natürlichkeit im Vordergrund. Naturgesunde Möbel schaffen ein besonders angenehmes und einzigartiges Wohnklima.
Ihr Lieblingsmöbel?
Markus: Mein Lieblingsmöbel ist das Polstermöbel. Es strahlt Harmonie aus und macht einen Raum besonders wohnlich. Für mich ist das Sofa auch der persönliche Rückzugsort, wo ich ausruhe und Energie tanke. Ob in Stoff oder Leder - oder ganz im Trend sogar ein Mix aus beidem – ganz klar mein Favorit.
Andreas: Die Küche: Ich koche selbst sehr gerne und bin darüber hinaus noch Technik-verliebt. Moderne Küchen sind mit Hightech voll gespickt: Dampfgarer, Induktionskochfelder, Geschirrspüler und selbstreinigende Backöfen – so macht Kochen Spaß!
Was sind die drei häufigsten Fehler beim Einrichten?
Andreas: Planungsfehler. Oft sind Räume falsch eingeteilt oder die Möbel schlicht falsch platziert. Die Einrichtung wird zudem auf Grundrissen oft unrealistisch dargestellt: Das heißt, dass ein Möbel oder gar eine Küche in Wirklichkeit mehr Platz brauchen würden, um richtig zu funktionieren. Das passiert ab und zu bei Wohnungen, die zum Verkauf stehen. Die Wohnung wirkt dann auf dem Plan größer als in Wirklichkeit und bietet scheinbar eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Einrichtung, wer nicht geübt ist, einen Plan zu lesen, fällt darauf gerne rein. Ein zweiter Fehler ist, dass man zu spät plant. Eine Küche wird z.B. erst dann geplant, wenn die Arbeiten am Haus bereits abgeschlossen sind. Eine falsch platzierte Trennwand, Kamin, Abluftrohr, Wasseranschluss oder Steckdosen schränken dann die Küchen-Planung ein oder können beträchtliche Zusatzkosten mit sich bringen.
Markus: Auch die Proportionen müssen stimmen. Ob das jetzt ein Polstermöbel oder eine Küche ist, wenn ich die in einen zu kleinen Raum stelle, dann wirken sie nicht. Das ist ein Fehler, der sehr oft gemacht wird.
Andreas: Auch bei Farb- und Materialkombinationen werden oft Fehler begangen. Oft sind Fenster, Böden, Türen und Einrichtung nicht aufeinander abgestimmt.
Licht – welche Rolle spielt es im Inneren eines Hauses?
Andreas: Licht ist sehr wichtig. Mit Licht schaffe ich Atmosphäre, schöne Lampen sind gleichzeitig Dekorationsobjekte. Und nicht zuletzt hat Licht auch eine therapeutische Wirkung. Wer sich über längere Zeit in schlecht beleuchteten Räumen aufhält, dem schlägt das aufs Gemüt.
Die Lichtplanung gehört für uns auch zur Planung der Einrichtung und sollte aufeinander abgestimmt sein: in der Küche wird sichergestellt, dass die Arbeitsflächen ausreichend beleuchtet sind, in Schlaf- und Wohnzimmer geht es in erster Linie um das Schaffen der richtigen Atmosphäre.
Was hat in Ihrem Haus seinen festen Platz?
Andreas: Ein großer Esstisch, damit unsere gesamte Familie zusammenkommen kann.
Markus: Der Kamin im Wohnraum, den würde auch meine Frau nicht weglassen. Ein Kaminofen strahlt Wärme aus, schafft Geborgenheit und sorgt für Gemütlichkeit.
Wenn Sie einen Raum einrichten, einen Raum bespielen, welchem Prinzip folgen Sie?
Markus: Wir erstellen als erstes immer ein Anforderungsprofil für den Kunden. Anhand von Lebensgewohnheiten, Wünschen und Bedürfnissen gestalten wir dann die Einrichtung.
Andreas: Zudem gibt es natürlich Grundregeln, an die man sich halten sollte. Zum Beispiel sollte in einer Küche die Spüle in der Nähe einer Lichtquelle positioniert sein. Neben dem Kühlschrank sollte genügend Arbeitsfläche sein, damit ich Dinge ablegen kann. Der meist begangene Weg in einer Küche ist Kühlschrank, Herd und Spüle und diese sollten möglichst nah beieinander liegen.
Wohn- und Essbereiche verschmelzen immer öfter. Was sind die Vor-, was die Nachteile dieser Entwicklung.
Markus: Ein Vorteil ist, dass in einem großen Wohn- und Essbereich das Miteinander, miteinander kochen, miteinander essen ausgelebt werden kann. Man kann aus einem großen Raum gestalterisch mehr machen, denn ein großer Raum ist sicher mehr wert, als zwei kleine Räume.
Andreas: Ein Nachteil kann die Geruchsentwicklung sein. In einer Küche entstehen zwangsläufig Dampf, Fett und Gerüche. Mit einer gut geplanten Dunstabzugshaube kann man dem jedoch entgegenwirken.
Ein weiteres Problem kann auch der Lärm sein. Wenn ein Teil der Familie in Ruhe fernsehen möchte und gleichzeitig gekocht wird, kann das unter Umständen zu Konflikten kommen.
Sind Sie Dekorationsfan?
Andreas: Eigentlich nicht so richtig.
Markus: Die Deko hat für mich schon einen Reiz. Sie gibt einer Wohnung eine bestimmte Atmosphäre, aber alles mit Maß und Ziel. Ganz nach dem Motto: Weniger ist oft mehr.
Die ideale Küche ist ....
Markus: Die ideale Küche ist die, in der alle Anforderungen berücksichtigt wurden, in der ich feine, praktische Arbeitswege habe, in der Arbeiten einfach Spaß macht.
Andreas: Ergonomisch, funktional und gleichzeitig schön anzuschauen. Wichtig ist uns immer die kundenspezifische Anpassung der Arbeitshöhe, da kann es dann auch schon mal passieren, dass wir für Mann und Frau zwei unterschiedliche Arbeitshöhen realisieren müssen, damit es keine Ausreden gibt!
Gutes Design ist ....
Andreas: Gutes Design ist durchdacht, vollendet in Form und Funktion. Gutes Design ist demnach nicht nur schön anzuschauen, sondern muss auch richtig gut funktionieren.
Holz im Bad.
Markus: Holz im Bad ist sehr gut einsetzbar. Holz nimmt viel Feuchtigkeit auf, gibt sie wieder ab, Beispiel Saunen. Die Qualität und die Verarbeitung müssen natürlich stimmen.
Andreas: Es gibt natürlich Vorurteile gegenüber Holz im Bad. Man bedenke, dass Holz auch im Außenbereich zum Einsatz kommt, wo es wesentlich größeren Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitsunterschieden ausgesetzt ist. Die Luftfeuchtigkeit oder Spritzwasser stellen für Holz im Bad kein Problem dar, wichtig ist jedoch, dass kein Wasser über einen längeren Zeitraum liegen bleibt.
Teppiche und Vorhänge sind für Sie ...
Markus: Teppiche und Vorhänge sind jene Elemente, die die Einrichtung abrunden und einer Einrichtung das gewisse Etwas geben. Aber auch für eine bessere Akustik sind Teppiche und Vorhänge wichtige Bestandteile einer Wohnung.
Das Wichtigste in einem Schlafzimmer ist ...
Markus: Die Matratze oder das Schlafsystem. Auf der Matratze muss man sich nachts erholen können, die Wirbelsäule regeneriert und die Muskulatur entspannt sich. Die richtige Wahl ist hier ganz, ganz wichtig, vor allem wenn man bedenkt, dass wir über ein Drittel unseres Lebens im Bett verbringen. Die Matratze muss an dem Menschen angepasst sein und nicht umgekehrt.
Andreas: Die falsche Matratze kann die Nacht zur Qual machen!
Auf welches, von Ihnen gestaltete Haus sind Sie besonders stolz?
Andreas: Besondere Genugtuung bildet für uns jedes Haus, wo uns Bauherren nachher weiterempfehlen und wiederkommen. Denn das ist für uns seit nun gut fünfzig Jahren besonders wichtig: Gute Beratung, solide Qualität der Möbel, einzigartiger Service und die Zufriedenheit unserer Kunden.
Raus aus den vier Wänden: Lieblingsplätze im Vinschgau.
Markus: Der Malser Talkessel samt Tartscher Bühel.
Andreas: Wenn ich über den Reschenpass herein fahre und sich das Tal nach St. Valentin auf der Haide öffnet, dann ist das für mich einfach schön.