Dieses Jahr standen 100 gefüllte Honiggläser zur Bewertung bereit. Der Honig wird zuerst in einem chemischen Landeslabor vorgeprüft und dann einer genauen Analyse am Institut für Botanik an der Universität Innsbruck unterzogen. Untersucht werden Werte wie Wassergehalt, elektrische Leitfähigkeit und Pollengehalt. Wird der Honig diesen Qualitätsmerkmalen gerecht, überprüfen ihn die Mitglieder einer Bewertungskommission auf Reinheit, Geruch, Geschmack... und vergeben die Punkte.
„Es ist in der Imkerei nicht immer leicht, den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, denn vieles hängt vom Trachtangebot und vom Wetter ab“, erklärt Hubert Stillebacher aus Prad. Das Jahr 2012 war abgesehen vom verregneten Juli ein gutes Honigjahr. Sehr zu schaffen macht den Imkern die Varroa-Milbe, die Bienen befällt. Eine Bekämpfung der Parasiten ist schwer, weil chemische Mittel nicht erlaubt sind. Zu schaffen machen den Imkern auch einzelne „schwarze Schafe“ unter den Bauern, die beim „Spritzen“ oft zu wenig Rücksicht auf die Bienen nehmen. Die meisten Obstbauern haben jedoch den Nutzen der Bienen für die Befruchtung und als Voraussetzung für eine gute Ernte erkannt. „Die Zusammenarbeit zwischen Imkern und Bauern funktioniert immer besser, auch dank gut ausgebildeter Jungbauern“, so Stillebacher. Dem Bezirk Untervinschgau, geleitet von Konrad Tscholl, gehören 320 Imker an. Im Bezirk Obervinschgau mit Robert Gander an der Spitze sind es 180 Mitglieder. (mds)