Jasmin Ladurner, der junge Shootingstar aus dem untersten Zipfel des Vinschgau und mit 6.825 Vorzugsstimmen vorletzt gewählte SVP-Landtagsabgeordnete, lernt das politische Geschäft - auch durch schmerzhafte Fehler. Dass sie sich selbst aus dem Rennen um den Posten eines Regionalassessors genommen hat, ist nach außen ehren- und tugendhaft - allerdings nach innen ein politischer Fehler. Das schlaue Zuwarten, den richtigen Augenblick abwarten, auch eine politische Tugend, hat Jasmin Ladurner noch nicht verinnerlicht. So ist sie leer ausgegangen, weil sie vorher abgesagt hat und die Regionalregierung nachher - nach diversen Partei-Peinlichkeiten - auf 6 aufgestockt worden ist. So bleibt Jasmin Ladurner vorerst die politische Hinterbank ohne Mitarbeiterstab. Allerdings mit erfahrenem Coaching - denn Tante Martina Ladurner war genau da schon mal. Zur Unsichtbarkeit verdammt ist Jasmin Ladurner damit nicht. Im Gegenteil: Sie hat die Gelegenheit, sich frei und unbekümmert bewegen und äußern zu können, ungedachte Themen in die Politlandschaft einzuwerfen. Noch ist nicht ganz ersichtlich, welche Themen, welche politischen Leidenschaften in der jungen Partschinserin stecken, welche wirtschaftliche oder gar soziale Anliegen sie anpacken möchte. Das wird sich zeigen. Die Vorzugsstimmen sind dazu Vertrauensvorschuss. Nicht zutrauen mag ich Ladurner, dass sie für’s Handaufheben im Landtag sitzt. Dazu ist sie zu jung, zu motiviert und zu gescheit. 795 Stimmen hat Ladurner im Bezirk Vinschgau bekommen, nicht viel, aber ein Anfang allemal. Zum Vergleich die Schwergewichte Thomas Widmann (383) und Daniel Alfreider (165). Und die sind Landesräte. Na also.
{jcomments on}