Abschied für Theiner

geschrieben von Ausgabe 4-19

s14sp23 8955Latsch - Im Rahmen der SVP-Bezirksversammlung wurde der langjährige Landesrat Richard Theiner verabschiedet: mit Wehmut, Lob und standing ovations

von Erwin Bernhart

Richard Theiner bleibt seiner Südtiroler Volkspartei treu: Er wolle, sagte Theiner, 10 neue Mitglieder in Latsch anwerben und mithelfen, die SVP-Ortsgruppe Schlinig/Amberg wieder zum Leben zu erwecken.

Im Rahmen der SVP-Bezirkssitzung wurde Theiner als Mandatar verabschiedet. Laudatoren waren SVP-Obmann Philip Achammer und LH Arno Kompatscher. Beide erinnerten vor allem daran, dass Richard Theiner es war, der den SEL-Schlamassel aufgeräumt habe. Bei der Energie gab es damals einen Scherbenhaufen, mit Millionenklagen in der Luft. Jener legendäre Satz Theiners habe dieses Aufräumen geprägt: „Wenn in einer Kiste ein Apfel faul ist, schmeißt man nicht die ganze Kiste weg.“  „Das war die Rettung für die Partei“, sagte Kompatscher. Theiner habe immer auf eine „saubere Partei“ geachtet und den Interessensausgleich gesucht, sagte Achammer. Die Autonomie sei ihm am Herzen gelegen. Kompatscher erinnerte an sein eigenes grobes Foul, als es darum ging, wer als Nachfolger Durnwalders in den Ring treten solle. Kompatschers Vergleich von Theiner mit Berlusconi hat Theiner verletzt und er hat rasch seine Kandidatur zurückgezogen. Theiner habe dann loyal den neuen LH unterstützt, nie nachgetreten. Intelligente und großartige Leistungen attestierte Kompatscher. In der Landesregierung werde Theiner mit Sicherheit fehlen, denn er habe darin wie eine Stimme der Weisheit gewirkt, oft mit der Frage, was für die Leute wichtig sei. Theiner stehe auch für eine immense Glaubwürdigkeit in der Partei. Im Anschluss an Kompatschers Ausführungen gab es standing ovations für Theiner.
Theiner ermahnte den SVP-Bezirk zu Mut. Denn man habe im Vinschgau auch Zeiten ohne Mandatar erlebt. „Wir stehen im Vergleich gut da“, ermunterte Theiner die Funktionäre. Theiner gab die Komplimente zurück. Er sei heilfroh, dass Achammer Obmann und Kompatscher LH sei: „Wir können keinen besseren haben.“ Den Zusammenhalt, den die Alten gelebt haben, müsse man an die Jungen weitergeben. Wenn es die Sammelpartei nicht mehr gebe, würde es rasch abwärts gehen mit der Minderheit, sagte Theiner. Es gebe genügend Beispiele dafür. Die großen Linien müsse man wieder klar machen. Was für die Leute zähle, sei deshalb die Kernfrage.  Hass und Spaltung habe Gesellschaften noch nie weitergebracht.  Den Populisten würden zuerst die ökonomisch Schwächeren in die Hände fallen. Seiner Frau Birgit zollte Theiner Dank. Er sei dankbar für die Chance, die ihm die Parteifunktionäre gegeben hatten.

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