Kühne Pläne

geschrieben von Ausgabe 1-19

s4 4427Rabland/Töll/Partschins - Die Diskussion um eine Rablander Umfahrung ist so alt, wie LH Arno Kompatscher Lenze zählt. Bereits vor den Landtagswahlen hat sich abgezeichnet, dass alles bisherige über den Haufen geworfen wird und alles neu gedacht werden soll: eine Big-Umfahrung.

von Erwin Bernhart

Historisch ist, dass man bei einer Rablander Umfahrung säumig war oder sich die Zähne ausgebissen hat.

Unter anderem der Widerstand des mächtigen Moarhofbauern Hans Bonani gegen ein Durchschneiden seines Hofgrundes war und ist groß. Bis vor nicht allzu langer Zeit schien es dennoch fix, dass ein „Variante D“, also unterhalb des Moarhofes verlaufend das Rennen machen könnte. Die Weichen dafür waren gestellt, der bisherige Verkehrslandesrat Florian Mussner war am ehesten noch für diese Variante.
Vor den Landtagswahlen im Oktober sickerte dann durch, dass von Seiten der Landesverwaltung, die ja letztlich Bauherr sein wird, eine größere Umfahrung angedacht wird: Bei der Forst in den Berg hinein, bei der Töll hangseitig ebenfalls im Berg verlaufend und dann zwei Varianten an Rabland vorbei - die eine an der Etsch und die andere bergseitig bis kurz nach Rabland und dann wieder beim Caregnato in die SS38 mündend. Die Machbarkeitsstudie  einer Arbeitsgruppe von Technikern (Architekt Johannes Thaler aus Brixen; In Ingenieure Günther Rauch und Walter Pardatscher von Planpunkt in Neumarkt und vom Geologen Konrad Messner aus Algund)  liegen auf, die Stellungnahmen dazu auch. Eine grundsätzliche Unterstützung findet dieses großräumige Denken von Seiten der beiden Bezirksgmeinschaften Burggrafenamt und Vinschgau. Dies haben deren Vertreter in einer gemeinsamen Sitzung noch vor den Weihnachtsfeiertagen bekräftigt. Nach wie vor und immer dringender wird der Wunsch, das Nadelöhr Töll und das Nadelöhr Rabland endlich zu entschärfen. Denn der Verkehr auch auf der Vinschgauer Straße wird nicht weniger, im Gegenteil, der Verkehr nimmt zu. Leidtragende sind die Anrainer, Leidtragende sind auch die Verkehrsteilnehmer wegen der quälenden Staus.
Der Partschinser BM Albert Gögele hat allerdings bereits ein Veto deponiert: Die Umfahrung entlang der Etsch gehe nicht. Gögele hat es im Partschinser Gemeindeblatt „Zielerwind“ so formuliert: „Skepsis äußern wir jedoch bezüglich einer der beiden möglichen Varianten, welche das Land für das Teilstück der Umfahrung in Rabland vorschlägt. Hier befürworten wir die Umfahrung mittels einer Galerie, während wir eine Überflurtrasse entlang des Radweges vorbei an Rabland-Unterdorf als nicht akzeptable Lösung erachten.“
Kühne Pläne sind unterwegs und damit die Umfahrung in Rabland auf hoher See.

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