Latsch - Als 14-jährige träumte sie einmal einen Achttausender zu besteigen und inzwischen hat Tamara Lunger Alpinismusgeschichte geschrieben. Am Freitag, 30. November lud der AVS Sektion Latsch zum Vortrag „Abstieg zu mehr“ mit der jungen Bergsteigerin ins CulturForum Latsch.
Gleich zu Beginn schnitt Tamara Lunger ihre wohl wichtigste Expedition im Winter 2016 zum Nanga Parbat an. Im Anschluss drehte sich der Abend thematisch um ihre Expedition zum Kangchenjunga in Nepal, Paragliding-Flüge in Nordindien und die Besteigung des kältesten Bergs Sibiriens. Mit vielen Fotos, Videos und ihrer unbestechlich ehrlichen Art erzählte sie von den Expeditionen in unvorstellbare Gegenden der Erde, zwischenmenschlichen Herausforderungen und intimen Gedanken und Gefühlen. Jede Expedition lehre sie etwas Neues und bringe neue Erfahrungen. In Nepal war die Expedition von Komplikationen geprägt, in Indien flogen sie mit Adlern durch die Lüfte und in Sibirien kämpfte sie gegen die klirrende Kälte. Dabei erzählte sie nicht nur von den Wundern der Natur und Grenzerfahrungen, sondern brachte den vollen Saal auch oft zum Lachen.
In eine andere Welt eintauchen und dabei sich selbst näherkommen, seinen Frieden finden, sind Dinge die Tamara Lunger anstrebt. Immer wieder schlug sie am Freitagabend auch ernste Themen an. Sie sprach von ihrer Verbindung zur Seele des Berges, von Zeichen, die sie zum Umdenken brachten, ihrer inneren Stimme und der Nähe zum Tod. „Für viele Leute mag das beängstigend sein. Aber das macht es für mich auch aus: schauen, wie weit du mit deinen eigenen Fähigkeiten kommst und mit den Fähigkeiten deines Teams.“
Ein beeindruckender Vortrag einer Kämpferin, die sich selbst treu bleibt: „Das ist mein Weg, das ist genau der richtige Platz wo ich mich erleben und besser kennenlernen kann. Ich brauche die Berge auf meinem Weg, um da hin zu kommen, wo ich hinkommen will.“ (cg)
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