Das zeigt, dass der derzeitige Problem-Pegel bei den Grenzpendlern niedrig ist. Und in der Tat: das unterschriftsreife Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Italien und der Schweiz liegt seit dem Regierungswechsel in Rom auf Eis. „Wir haben nichts dagegen, wenn alles so bleibt“, so der Parlamentarier Albrecht Plangger. Auch seien in der Gruppe „Amici frontaglieri“ viele Abgeordnete abhanden gekommen. Bewährt hat sich die Beratungsstelle in Mals. Vieles drehe sich um Steuerangelegenheiten, so die Verantwortliche Christine Stieger. Auch die Zusammenarbeit mit der Schweizer Gewerkschaft UNIA habe sich bewährt. Das bestätigte auch Arno Russi, der über den Mutterschutz in der Schweiz referierte. Die Gesetze zu Schutz seien da. Die Mütter könnten Freistellungen einfordern, wobei die Risikobeurteilung über den Arzt erfolgen muss. Acht Wochen nach der Geburt gelte Arbeitsverbot. Karin Zanin vom KVW Bozen informierte über den Mutterschutz in Italien, über Kinder- und Familiengeld. Seinen ersten Auftritt hatte Florian Zerzer als Generalsekretär der Sanität. Er nutzte die Gelegenheit, sich bei den scheidenden Landesräten Martha Stocker und Richard Theiner zu bedanken. Im Publikum saßen auch LR Waltraud Deeg, LA Josef Noggler und die BM`s von Schluderns, Taufers, Prad und Glurns. Zerzer hob den Wert der öffentlichen Gesundheitsversorgung hervor. Ziel sei es, ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen, damit jede/jeder die richtige Behandlung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort erhält. Es brauche auch die Eigenverantwortung der Patienten. Diese müssen künftig 35 Euro bezahlen, wenn sie einen Arzttermin nicht absagen, oder als Nicht-Notfälle die Erste Hilfe in Anspruch nehmen. Abteilungsleiter Martin Matscher rief dazu auf, jede Änderung des Arbeitsplatzes in der Schweiz dem Sanitätsbetrieb zu melden. Seit dem Regierungswechsel in Rom liegt auch die Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern Schlanders und Sta Maria auf Eis. Bezirkspräsident-Stellvertreter BM Dieter Pinggera informierte über den Steuerausgleich. 1.100.000 Euro gingen 2016 (letzte vorliegende Abrechnung) an die Vinschger Gemeinden. Bewährt hat sich die vor zwei Jahren gegründete Grenzpendler-Arbeitsgruppe. Diese nimmt Anliegen auf und kümmert sich darum. Eine Newsletter soll künftig regelmäßig informieren. „Die Grenzpendler sind aufgerufen, einen finanziellen Beitrag zu leisten, um die Spesen decken zu können“, unterstrich der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Josef Trafoier. „Das müsste uns diese ehrenamtliche Arbeit wert sein. Es gilt nicht nur immer zu nehmen, sondern auch etwas zu geben.“
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