Messner erzählte heuer über seinen Werdegang, über sein Leben, über seine Lebensphasen. Mit fünf jahren sei er auf dem ersten 3.000er gestanden, die Route am Heiligkreuzkofel, die er vor 50 Jahren als Kletterer bezwungen hatte, hielt 10 Jahre lang. Messner hat sich von Anfang seiner Karriere an die seit 250 Jahren einzig gültige Prämisse des Alpinismus gehalten: möglich oder unmöglich. Allein die Auseinandersetzung Mensch-Natur zähle. 1970 gab es für Messner nach der Überschreitung des Nanga Parbat, nach dem Verlust seines Bruders Günther, eine Wende. Klettern war aufgrund seiner Zehenamputationen nicht mehr möglich, deshalb war das Höhenbergsteigen eine zweite Phase mit dem Ergebnis, alle 14 Achttausender als Erster bestiegen zu haben. Vor allem war es die Änderung des Stils, weg von großen Expeditionen hin zu kleinen, überschaubaren und vor allem kostengünstigen und damit selbst finanzierbaren Expeditionen im „Alpinstil“. Mit spannenden Details sparte Messner nicht, etwa den Absturz in eine Gletscherspalte am Everest.
Nach diesen vertikalen Abenteuern ging Messner in die Horizontale - in die Sand- und Eiswüsten, Durchquerung der Antarktis, den Nordpol, die Wüste Gobi. Sein Exkurs in die Brüsseler Politik hakte Messner als nicht sein Ding ab. Dann habe er begonnen, all seine Erfahrung, all sein Know-how in seine Museen zu stecken. Der anfangs heftige Widerstand habe dazu geführt, dass er immer verbesserte Versionen vor allem in Firmian hingekriegt habe. Er sei zum Storyteller geworden.
Die Selbstversorgung über seine Höfe, nach dem Vorbild der Höfe im Villnösstal seiner Jugend, schaffe emotional mehr als irgendwelche Papiere auf der Bank.
Nun zieht es ihn hinter die Kamera. In Filmen wolle er als Erzähler wirken, denn er sei weniger Verwalter als Gestalter.
Das Publikum ließ sich von Messners Erzählungen, von seiner Art „Berge zu versetzen“ regelrecht entführen und faszinieren und bedankte sich mit großem Applaus für diese emotionale Reise.
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