Mittwoch, 22 Februar 2012 00:00

Lawinenschutz wieder aktuell

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Schlinig/Bozen

s5_lawinens5_1271Der Lawinenabgang an der Schwarzen Wand im hintersten Schlinigertal am 6. Februar 2012, bei dem sich glücklicherweise alle vier Personen selbst befreien konnten, hat die Frage nach der Sicherheit an dieser vielbegangenen Stelle neu aufflammen lassen. „Schmiedsepp“ Siegfried Patscheider (Bild), langjähriger Präsident der Fraktion Schlinig, hat im Jahr 2006 einen Vorstoß unternommen, der von den zuständigen Stellen in Bausch und Bogen verworfen worden ist. Patscheider hat, mit Rückendeckung der AVS Sektion, des Tourismusvereines und der Weideinteressentschaft von Mals und in Absprache unter anderem mit dem damaligen Leiter des Forstinspektorates Schlanders, Andreas Feichter, vom Meraner Ingenieurbüro Ladurner ein technisches Projekt für eine Lawinenschutzgalerie erarbeiten lassen: eine 250 Meter lange Holzkonstruktion, an der letzten Kehre neben der „Wand“ beginnend, bis zum Ende des an der „Wand“ oben parallel verlaufenden Weges; die Holzkonstruktion mit Pultdach, welches bergseitig auf Felsen bzw. auf der zu errichtenden Zyklopenmauer aufliegt und talseitig  von Lärchensäulen getragen wird, welche im Abstand von je 3 Metern vorgesehen sind.

Die Idee dahinter: Droht Steinschlag oder Lawinenabgang, können Mensch und Tier durch die Galerie geschützt werden. Die Baukommission in Mals habe, so Patscheider, über das Projekt gelacht. Jedenfalls hat die Baukommission festgehalten: „Es besteht kein Bedarf für dieses Bauvorhaben. Dieser gewaltige landschaftliche Eingriff steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, den er bringen soll.“ Auf dieser Basis hat der damalige BM Sepp Noggler ein negatives Gutachten erteilt. Auch die II. Landschaftsschutzkommission hat sich gegen das Projekt ausgesprochen, „da dasselbe vom landschaftlichen Standpunkt nicht tragbar ist.“  Patscheider legte gegen diese Ablehnungen im November 2006 Einspruch bei der Landesregierung ein. Unter anderem mit der Begründung: „Die Sicherheit dieses Überganges muss gewährleistet sein“, wegen der Weidenutzung im Gebiet Rasass (ca. 600 Stück Jungtiere, Schafe und Ziegen werden jedes Jahr auf- und abgetrieben); wegen des Zuganges zur Sesvennahütte, die von Februar bis Oktober geöffent sei (Tourengeher im Frühjahr, Bergsteiger und Wanderer im Sommer); wegen des Rundganges zum Watles; wegen der vielen Radfahrer. Rund 15.000 Personen seien, schätzt Patscheider, auf diesem Wandersteig unterwegs. „Die Eigenverwaltung der Fraktion Schlinig hat auf eine Gefahr der öffentlichen Sicherheit hingewiesen und versucht, eine Lösung anzustreben, ... um morgen als Wissender und Besitzer nicht wegen Untätigkeit in die Verantwortung genommen zu werden“, steht im Einspruch. Die Landesregierung, um die Umstände wissend, hat bisher nicht reagiert. (eb)


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