Der Urlaub im Sommer steht vor der Tür und ich habe ehrlich gesagt schon im Vorfeld Panik, da sich mein Partner für einen Urlaub am Meer mit der Familie gar nicht begeistern kann. Ihm würden ein paar Tage Sommerfrische, maximal in Österreich, reichen. Gleichzeitig mag ich ihn nicht dauernd „zwangsbeglücken“. Wie verhalte ich mich am besten?
Elisabeth Hickmann:
Die gemeinsam verbrachte Zeit im Urlaub festigt im günstigsten Fall das Wir-Gefühl in einer Partnerschaft und Familie. Gleichzeitig laufen wir gerade im Urlaub Gefahr, an Idealvorstellungen von Glück, Entspannung und harmonischem Miteinander festzuhalten. Krisen sind bei so hohen Erwartungen schon fast vorprogrammiert. So wie Sie sich und Ihren Partner beschreiben, haben Sie beide klare Meinungen und Ansichten. Es geht Ihnen beiden darum, sich selber treu zu bleiben und das sollte zunächst respektiert werden. Sie sind beide eigenständige Persönlichkeiten mit individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen. Wie gelingt es Ihnen dennoch, einen Konsens zu finden, ohne dass einer von Ihnen beiden das Gefühl hat, zu etwas genötigt zu werden? Suchen Sie unvoreingenommen das Gespräch mit Ihrem Partner. Vermeiden Sie Vorwürfe und gehen Sie konstruktiv und verständnisvoll aufeinander ein. Es geht nicht darum, den anderen über den Tisch zu ziehen. Ich persönlich favorisiere die Haltung eines sowohl - als auch, anstatt einem entweder – oder in Gesprächen. Dies bedeutet, den unterschiedlichen Bedürfnissen Raum zu geben.
Wie bei einer Wippe geht es in einer Partnerschaft stets darum, die rechte Balance zu finden zwischen bestimmen und sich anschließen, und das möglichst wechselseitig. Seien Sie ehrlich: Wäre Ihr Partner zu angepasst und würde immer ja sagen, so wäre er für Sie möglicherweise langweilig.
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