Dienstag, 07 November 2017 09:26

Lesefest beim Tarscherwirt Zum Riesen

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s24sp23 Lesung TarschTarsch/Latsch - Das Kulturgasthaus „Tarscherwirt – Zum Riesen“ kann auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken. Meist geführt von starken Frauen, war es lange nicht nur Dorfgasthaus, sondern auch ein Pilgerhospiz. Zwei Frauen, Alexandra Dell’Agnolo und ihre Schwester Sylvia, die Architektin, haben ihr Elternhaus vorbildlich renoviert und dabei Altes und Neues auf geschickte Weise verbunden. Seit einem Jahr ist das renovierte Haus ein Geheimtyp für Menschen, die etwas Besonderes suchen, ein Dorfgasthaus mit neun Zimmern, ein Kulturgasthof für Konzerte, Lesungen und Kleinkunst. Kürzlich luden die Regionalgruppe Südtirol der Grazer Autorenversammlung (GAV) und die Bibliothek Latsch zu einer Lesung. Im „Herrenzimmer“ lasen drei Südtiroler Autoren aus ihren neuesten Werken. Joseph Zoderer, einer der wichtigsten Südtiroler Gegenwartsautoren las aus seinem neuen Gedichtband „Die Erfindung der Sehnsucht“, die Autorin und Filmemacherin Astrid Kofler las aus ihrem Roman „Das Fliegen der Schaukel“ und der Vinschger Autor Sepp Mall las aus seinem neuen Roman „Hoch über allem“. Rund 50 Personen lauschten aufmerksam den poetischen Ausführungen. Birgit Unterholzner führte in die Werke ein und moderierte das Lesefest. Sepp Mall las aus seinem Roman über Marylin, die ein Kind überfahren hat und damit nicht zurechtkommt. Niemand gibt ihr eine klare Auskunft, sie bleibt mit ihrem Schmerz allein. Kofler erzählt in ihrem Roman von Ada, einer Italienischlehrerin aus dem Lazio, die zur Zeit des Faschismus nach Oberinn am Ritten kommt, in eine andere Welt, in eine Zeit großer politischer und sozialer Umwälzungen. Kraftvolle Bilder verwendet Zoderer in seinem neuen Gedichtband. Er beschäftigt sich in einer konzentrierten Sprache mit den wesentlichen Dingen des Lebens, mit der Liebe, den Schmerzen, dem Glück, der Sehnsucht, der Erfüllung. „Wir werden unsere Sprache erst erfinden müssen und dem Schweigen eine Stimme geben“. „Wir füllen die Leere mit alten Träumen“. „Die Wölfe sind unsichtbar und doch in Rudeln unterwegs“, so einige Zeilen aus dem Gedichtband. (hzg)

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