Dienstag, 06 September 2011 00:00

Puni Energie GmbH - Umweltfreundliche Energiequelle

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Puni Energie GmbH

s27_9607Das Kraftwerk der Puni Energie GmbH wurde auf Basis der am 08.08.2008 erlassenen Konzession Nr. GD/6863 errichtet.
Die Puni Energie Konsortial GmbH besteht aus folgenden Gesellschaftern:
• E AG (Energiegesellschaft der Gemeinde Mals): 50,01 %
• Sel GmbH 37,00 %
• Eigenverwaltung Bürgerliche Nutzungsrechte Planeil 12,99 %
Das Projekt wurde zwischen Juli 2010 und September 2011 in 5 Baulosen realisiert.
Das Kraftwerk der Puni Energie Konsortial GmbH ist ein Ausleitungs-Laufkraftwerk.  Mit einer prognostizierten Jahresproduktion von 12,2 Mio kWh ist das Kraftwerk imstande, den Strombedarf von ca. 3.000 Haushalten zu decken. Im Vergleich zu einem konventionellen thermischen Kraftwerk können ca. 12.200 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Um aus Sonnenenergie dieselbe Menge an Strom generieren zu können, müssten ca. 11 ha Fläche mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
Milderungs- und Ausgleichsmaßnahmen
Die Wasserkraft hat – neben ihrer unzweifelhaft sehr wichtigen Rolle beim Klimaschutz – auch negative Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf die Fließgewässer und den Fließgewässerlebensraum. Auf gesetzlicher Ebene hat es diesbezüglich in den letzten Jahren große Fortschritte durch die Einführung der Umweltverträglichkeitsprüfungen und durch die Festlegung von Restwassermengen, welche die Erhaltung des Lebensraumes auch in den Restwasserstrecken garantieren, gegeben.
Jeder Betreiber eines Wasserkraftwerks ist dazu verpflichtet, Milderungs- und Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen, um den  – global gesehen – positiven Beitrag von Wasserkraftwerken zum Klimaschutz nicht durch – lokal auftretende – Umweltschäden aufzuheben und damit die Nachhaltigkeit der Projekte gewährleisten zu können.
Milderungsmaßnahmen werden dabei direkt an der Stelle des Eingriffs gesetzt. So zum Beispiel ist die schonende Abwicklung einer Baustelle als Milderungsmaßnahme zu sehen. Ausgleichsmaßnahmen hingegen werden durchgeführt, wenn Milderungsmaßnahmen nicht ausreichen, eine zumindest neutrale Ökobilanz für ein Vorhaben zu erreichen. Hier kann man finanzielle Zahlungen in einen Umwelttopf als Beispiel nennen.
Im Fall des Kraftwerkes der Puni Energie GmbH wurden mehrere Milderungsmaßnahmen getroffen:
• Dimensionierung der Restwassermenge. Es wird eine fixe Dotation von 125 l/s*km² (entspricht 5 l/s*km²) und eine variable (dynamische) von 25% der jeweiligen natürlichen Wasserführung abgegeben. Die Summe dieser Abgaben ist wesentlich höher als die vom Wassernutzungsplan der Autonomen Provinz Bozen vorgesehene Restwassermenge.
• Errichtung Fischtreppe. Damit die Wasserfassung keine Unterbrechung der Fischdurchgängigkeit des Wasserlaufes verursacht, wurde am rechten Ufer ein Beckenpass errichtet. Über diesen Weg wird die fixe Dotation abgeleitet. Mit diesem Abfluss finden Forellen und Saiblinge ideale Bedingungen für den Fischaufstieg vor.
• Implementierung Spülmanagement. Schlecht durchgeführte Entsanderspülungen können einem ernsthaften gewässerökologischen Eingriff entsprechen, wenn innerhalb kurzer Zeit größere Feststofffrachten ins Gewässer abgelassen und starke Trübungen verursacht werden. Durch die Implementierung eines ökologisch vertretbaren Spülmanagements wird darauf geachtet, dass die Entsanderspülungen keine zu hohen und schädlichen Feststoffkonzentrationen hervorrufen und dass sich das Geschiebe innerhalb einer längeren Bachstrecke naturnah verteilt.
• Ökologische Baubegleitung. Bei der Durchführung von Grabungsarbeiten kann eine starke Wassertrübung entstehen und die Grasnarbe komplett zerstört werden. Eine ökologische Baubegleitung stellte sicher, dass bei den Grabungsarbeiten möglichst schonend vorgegangen wurde und dass zur Gestaltung der sichtbaren Bereiche des Kraftwerks und seines unmittelbaren Umlandes standortgerechte Pflanzen gewählt wurden.
• Rückbau Wasserfassung Beregnung: Oberhalb der Wasserfassung für das Kraftwerk befand sich eine Wasserfassung für die Bewässerung, welche aus einem fixen Absturz bestand und deshalb für die Fische ein schwer überwindbares Hindernis darstellte. Zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit an diesem Punkt wurde die Wasserfassung rückgebaut.
Weiters kamen bzw. kommen durch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Puni Energie GmbH und der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Planeil (ENBR Planeil) folgende Synergien zum Tragen:
• Gemeinsame Errichtung Forstweg und Druckleitung: Die ENBR Planeil hatte entlang dem Waldrand auf der linken Talseite bereits ein genehmigtes Projekt zur Errichtung eines Forstweges vorliegen. Es wurde beschlossen, die Druckleitung entlang derselben Trasse zu führen. Auf diese Weise war es möglich, Druckleitung und Forstweg gemeinsam zu errichten und die vorgesehenen Eingriffe auf eine einzige Baustelle zu limitieren.
• Gemeinsame Nutzung der Wasserfassung für Stromerzeugung und Beregnung. Da die Puni auch für Bewässerung genutzt wird, lag es nahe, zukünftig alle Nutzungen für Bewässerung direkt von der Druckleitung des Kraftwerkes über Anschlussstücke zu gewährleisten. Dadurch braucht in Zukunft an der Puni nur mehr eine Wasserfassung betrieben werden, was wirtschaftlich, aber auch ökologisch von Vorteil ist.

Text: Ing. Walter Gostner
(patscheiderpartner)


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