Dienstag, 04 Oktober 2016 09:26

Oase der Sinne und Ort der Begegnung

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s32 Altersheim Latschvon Erwin Bernhart

Latsch – Mit dem 1.500 Quadratmeter großen Garten  hat die Stiftung Altersheim von Latsch, der Spitalfonds zur hl. Dreifaltigkeit, gemeinsam mit der Gemeinde Latsch und der Gemeinde Kastelbell/Tschars einen weiteren Schritt in Richtung Qualitätssicherung für die Heimbewohner, für die Mitarbeiter und auch für die Dorfbevölkerung getan. Die Einweihung und Segnung des Gartens bezeichnete der Präsident der Stiftung Alexander Janser denn auch als „Fest der Begegnung“.

Nirdendwo, so Janser in seiner Eröffnungsrede, gedeihe Gemeinsamkeit besser als in freier Natur. Die Techniker, Architekt Klaus Marsoner, Ingenieur Klaus Fleischmann und Landschaftsarchitekt Sebastian Gretzer haben, so lobte Janser, hervorragende Arbeit geleistet.
Tatsächlich sind die rund 355.000 Euro gut investiertes Geld. Eine schöne Grünfläche wird von einem Kräutergarten in rückenschonender Hochbeet-Höhe, von lauschigen Sitzgelegenheiten und von einladenden Spazierwegen eingerahmt. Als Generalunternehmen hat die Kastelbeller Baufirma Baumänner die Arbeiten übernommen und die verschiedene Arbeiten der einzelnen Handwerker koordiniert.
Auch der Gartenbau, so Soziallandesrätin Martha Stocker bei der Eröffnung, sei verantwortungsvolles Wahrnehmen von Verantwortung und er sei das Tüpfelchen auf dem i. „Ihr habt das Glück, das Altersheim mitten im Dorf zu haben, so dass die Bewohner am Leben der Dorfgemeinschaft teilhaben können.“ Der Garten sei eine sinnliche Wahrnehmung von Heimat. Der Latscher BM Helmut Fischer bezeichnete den gelungenen Garten als „Oase der Ruhe und der Begegnung“ mit Blick auf den Kirchturm. Er lobte die Verwaltung und die Betreuung im Altenheim auch dahingehend, dass die Heimbewohner immer wieder zu größeren Festen ins Dorf begleitet würden, um an den Feierlichkeiten teilnehmen zu können. Der Garten sei, so Fischer abschließend, eine Mosaikstein, dass Menschen in Würde altern können.Die Sozialreferentin der Gemeinde Kastelbell/Tschars Monika Pichler Rechenmacher überbrachte die Grüße aus der Gemeinde Kastelbell/Tschars und bezeichnete den neu angelegten Garten als „Garten der Sinne“. Das Hören, das Riechen, das Schmecken, das Ertasten und das Sehen würden bei den Heimbewohnern angeregt. Das sei ganz im Sinne der Gesundheitsförderung. Den Planern und den Gestaltern attestierte Rechenmacher viel Einfühlungsvermögen.
s32 6268Die örtlichen Bankinstitute spendierten wichtige Bestandteile im Garten: die Raika Latsch etwa ein Kruzifix - Roman Gabl wies für die Raika darauf hin; die Volksbank einen Brunnen - Helmuth Zagler war bei der Eröffnung anwesend und Martin Telser verwies als Stiftungsrat der Stiftung Südtiroler Sparkasse auf den barrierefreien Zugang und auf die Möblierung hin.
Die Direktorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel  Brigitte Waldner tat in ihrem Kurzreferat über „selbstbestimmt altern“  einen Blick in die Zukunft. Die derzeitigen Senioren seien mit einem bestimmten Weltbild   aufgewachsen. Die Senioren von morgen sind anders aufgewachsen. Immer mehr von Interesse werde daher das „begleitete Wohnen“. Aufgrund geänderter Bedürfnisse werde es in Zukunft zu großen Herausforderungen kommen. Einen Paradigmenwechsel ortet auch Martin Telser, der Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit. Vor 8 Jahren habe man in Latsch das Projekt des selbstbestimmten Alterns begonnen. Sachzwängen auf der einen und das Wohl der Bewohner auf der anderen Seite erfordern tägliche Achtsamkeit. In Zukunft müsse auch die Sexualität im Alter angesprochen und diskutiert werden.
Voll des Lobes und voller Respekt für die Arbeit im Altersheim waren Angehörige von Altersheimbewohner.
Dass im Altersheim auch viel Wissen wohnt, bewies Frau Anna, die als Kräuterexpertin die Festgemeinde auf eine kurze Exkursion in die Welt der Heilkräuter mitnahm.
Den Segen für den neuen Gartenbereich spendete schließlich der Latscher Pfarrer Lanbacher.
Umsichtig hat die Direktorin des Altersheimse von Latsch Iris Cagalli die Einweihungsfeier organisiert und als Zeremonienmeisterin im HIntergrund agiert. Eine Führung durch das Altersheim gewährte Einblicke in das Leben der Bewohner und in das Tun der Mitarbeiter.
Dem Architekten Klaus Marsoner ist es gemeinsam  mit den beteiligten Firmen gelungen, mit einer Umfriedungsmauer auf einer Ebene viel Platz für Bewegung zu schaffen. Den Heimbewohnern vertraute Elemente weisen den Weg und geben Orientierung - beginnend mit einem Pflanzband mit Lavendel und anderen Duftpflanzen, vorbei an einem plätschernden Brunnen, unter einem Pflanzbogen durch hin zu einem Bauerngarten und einem Hochbeet mit Kräutern. Die Sitzgelegenheit beim überdachten Sonnendeck lässt den Blick auf den Pfarrturm  zu. Wer um die Baumwiese mit Kirsch und Apfelbäumen geht, kommt an einem Wegkreuz vorbei. Auf dem Rasen der Wiese könnten Bewegungs- und Turnübungen absolviert werden. Zudem ist der gesamte Garten nach innen mit einem Zaun aus Zirbenholz verkleidet.
Ein Wandeln in vertrauter Umgebung bietet dieser Garten den Heimbewohnern und einen schönen Begegnungsort für Besucher.

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