Doch aktuell ist es sogar schwer, Ersatzorte zu finden, denn an Schnee mangelt es zur Zeit in ganz Europa. Auch im Martelltal ist bisher noch kein Schnee gefallen, dennoch gibt es im Biathlonzentrum eine Loipe. Zu verdanken ist das dem Schnee aus dem vergangenen Winter, der in Depots gelagert war und nun dazu verwenden wurde, eine Loipe zu präparieren. Aus diesem Grund wandte sich die Internationale Biathlonunion auf der Suche nach einem Ersatzort für das zweite Rennwochenende des IBU Junior Cups, der in Deutschland hätte ausgetragen werden sollen, an die Verantwortlichen von Martell. Bürgermeister und OK Vorsitzender Georg Altstätter zögerte nicht lange und nahm die Herausforderung an, die Wettkämpfe für zwei Rennserien, den IBU Junior Cup sowie den Alpencup, auszurichten.
Es galt nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten für die 450 Athleten und deren Betreuer, die aus 28 verschiedenen Nationen nach Martell pilgerten, zu organisieren, sondern auch die Loipe so herzurichten, dass sie den Strapazen stand hielt. Und am Ende konnte sich das Team von Altstätter stolz auf die Schulter klopfen, denn die Wettkämpfe verliefen reibungslos und man konnte von einer perfekten Organisation sprechen. Dass alles so glatt über die Bühne ging ist aber auch den über 70 freiwilligen Helfern zu verdanken, ohne deren Hilfe es nicht möglich gewesen wäre, die Anfrage der IBU anzunehmen.
In sportlicher Hinsicht fand in Martell eine Premiere statt: erstmals wurde ein Junior Cup auf italienischem Boden ausgetragen. Das Ziel dieser neuen Wettkampfserie ist es, den Nachwuchs-Biathleten internationale Wettkampfmöglichkeiten anzubieten um so Erfahrungen sammeln zu können. Mit Paul Traut startet auch ein Vinschger in dieser Rennserie. Für den 19-Jährigen, der im Kader der italienischen Junioren-Nationalmannschaft steht, verlief es in Martell am ersten Sprinttag mit fünf Schießfehlern alles andere als nach Wunsch. Am zweiten Tag konnte er sich steigern und verfehlte lediglich zwei Zielscheiben. Nicht nur die Junioren waren in Martell am Start sondern auch die Teilnehmer des Alpen Cups, bei dem sich Senioren, Jugend und Anwärter untereinander messen. Während beim Junior Cup vor allem Athleten aus dem Osten den Ton angaben, dominierten beim Alpencup die Farben des Deutschen Teams.
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