Sinfonische Blasmusik vom Allerfeinsten hat er für sein Programm gewählt, dazu hochwertige Bearbeitungen klassischer Werke von Richard Strauss und Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Das Eröffnungswerk „Festmusik der Stadt Wien“ ist wie kein zweites Werk geeignet für eine derart große Besetzung. Ob in den klangvollen Tutti-Stellen oder in den leisen lyrischen Passagen, das Orchester hat in allen Teilen hohe Musikalität bewiesen. Mendelssohn Bartholdys „Ouvertüre für Harmoniemusik“, das „Ostinati“ von Jan Van der Roost und Franco Cesarinis „Mexican Pictures“ - allesamt Hauptwerke dieses einmaligen Konzertes – haben dem Auswahlorchester alles abgefordert und konnten nur funktionieren, weil Dirigent Georg Horrer mit sicherer Hand durch die technisch anspruchsvolle Musik geführt hat. Er hat es geschafft, den einzelnen Werken seinen Stempel aufzudrücken ohne den Musizierenden ihre Eigenheit zu nehmen und zu viel zu wollen. Vielleicht war das das Geheimnis dieses Konzertes.
Auswahlorchester haben in erster Linie die Aufgabe, zusammen mit einem versierten Dirigenten Neues zu lernen und dieses neu erworbene Wissen in die eigenen Musikkapellen zurückzutragen. Die 5. Auflage dieses Projektes unter der bewährten organisatorischen Führung von Bezirksobmann Manfred Horrer hat gezeigt, wie gut die Initiative angenommen wurde. Für viele Musikantinnen und Musikanten ist dieses Orchester eine gute Gelegenheit, auf höchstem Niveau zu musizieren und Werke zu spielen, die in den eigenen Musikkapellen aufgrund mangelnder Besetzung und Größe nicht gespielt werden können.
Als Zugabe wählte Georg Horrer – ganz unkonventionell für eine Zugabe - Auszüge aus der 3. Symphonie von Gustav Mahler – und wurde prompt mit stehenden Ovationen belohnt. Manch einer der Zuhörer hatte eine Gänsehaut ob der großen Emotionen, die die Musik frei zu setzen im Stande war. Blasmusikkenner und -liebhaber, aber auch Otto Normalverbraucher kamen voll auf ihre Kosten. Technisch schwierig spielen ist eines, musizieren etwas ganz anderes. Das Bezirksblasorchester Schlanders hat eindrucksvoll bewiesen, dass es nicht nur spielt, sondern musiziert. Das Publikum und ich - wir freuen uns schon auf eine Neuauflage.
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