Warum ich am 10. Mai 2015 bei den Gemeinderatswahlen wählen gehe? Weil die Gemeinde die kleinste Zelle der demokratischen Mitbestimmung ist und ich da mit meiner Stimme mitbestimmen möchte. Schließlich kandidieren da Leute, die man kennt, mit denen man unmittelbar zu tun hat, von denen man sich jene aussuchen kann, denen man zutraut, dass sie die Gemeinde, die Gemeinschaft vertreten. Dass sie die Umgebung, in der wir wohnen, respektieren. Dass sie Infrastrukturen instand halten, die benötigt werden. Dass sie neue beschließen und bauen lassen, die sinnvoll sind. Schließlich werden in den Gemeinden unsere Gelder, unsere Steuergelder verwaltet, die dort so eingesetzt werden sollen, dass möglichst viele Gemeindebürger etwas davon haben. Auch kann, wer will, mit dem Bürgermeister, mit den Ausschussmitgliedern, mit den Gemeinderäten über Anliegen geredet werden.
Dass darüber gestritten - oder besser - debattiert werden soll, wie die Gelder eingesetzt werden sollen, auch welche Folgen bestimmte Entscheidungen mit sich bringen mögen, das ist mir recht. Das wünsch’ ich mir sogar. Denn niemand, auch die nicht, die nun gewählt werden wollen und auch sollen, hat die Weisheit gepachtet. Auch wünsch’ ich mir eine hellwache, vielleicht auch fleißige Opposition, die nicht nur überwacht, Gegenreden macht, sondern Gegenideen einbringt. Auch wenn ich weiß, dass Opposition ein hartes Brot ist. Verdammt hart sogar in einem Gemeinderat. Jedenfalls werden die Ratswahlen in einigen Gemeinden des Vinschgaus sehr spannend, weil es sich auch um Richtungswahlen handelt: in Graun etwa, in Mals, in Prad auch. Da kandidieren Gruppierungen, die anderes als das bisherige wollen. Ich jedenfalls gehe in meiner Gemeinde zur Wahl.
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