Dienstag, 20 Januar 2015 00:00

Was tut der Bauernbund?

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s4 3497Mals/Vinschgau - Im Gemeinderat von Mals hat sich keine Mehrheit für eine Satzungsänderung in Richtung Pestizidverbot gefunden. Groß ist die Enttäuschung in den Reihen der Volksinitiative-Promotoren. Was macht nun der Bauernbund?

von Erwin Bernhart

Schläft der Bauernbund im Obervinschgau, in der Gemeinde Mals?

Nachdem ein äußerst dikussionsfreudiges, auch polemisches Jahr 2014, mit eindeutigem Ausgang der Volksabstimmung von Mals in Richtung pestizidfreies Mals und mit einem ebenso eindeutigem Verweigern des Malser Gemeinderates für die Umsetzung über die Bühne gegangen ist, stellt sich die Frage, wie geht es in Mals, im Oberland allgemein mit der Landwirtschaft weiter? Was macht der Bauernbund? Was ist mit dem Angebot von Alce Nero, Biomilch abnehmen zu wollen? Wo ist die Bergmilch bzw. die ehemalige Mila? Eine Spurensuche. Raimund Prugger, Bezirksobmann des Bauernbundes im Vinschgau, will den derzeitigen Malser Zustand nicht kommentieren. Zurufe von außen, sagt Prugger, bringen nichts. Über das Angebot von Alce Nero, dem größten Biohändler Italiens, Biomilch vom Oberland abnehmen zu wollen, sollten die Milchbauern nachdenken. So weit weg von Bio sind die Milchbauern auf den Höfen gar nicht, sagt Prugger. Tatsächlich rührt sich einiges auf dieser Ebene. Günther Wallnöfer, überzeugter Bio-bauer und Vize-Obmann von Bioland, ist on tour. Mehrere Bauern haben für eine Umstellung auf Bio starkes Interesse angemeldet, von Reschen bis Schluderns. Wenn er die Milchmenge der vorhandenen Biobauern und der interessierten zusammenrechnet, kommt er auf 4.200 Kilogramm pro Tag. Im Herbst hat der Direktor von Bergmilch, Robert Zampieri von einer täglichen Menge von 5.000 Kilo gesprochen, damit der Transport rentabel werde. Von dieser Menge ist man nicht mehr weit entfernt. „In 12 Jahren gibt es ohnehin nur noch Bio“, sagt Wallnöfer.
Auf einer anderen Ebene ist zudem Prugger unterwegs und zwar in Richtung Bioregion Obervinschgau. Von heute auf morgen gehe das allerdings nicht, sagt Prugger. In die laufende Periode 2015-2020 der EU-Gelder wolle man sich einklinken, ein Projekt einreichen, mit dem man Beratungen auf mehreren Ebenen starten könnte - in der Landwirtschaft, in der Gastronomie, auch bei den Handwerkern. Auch wolle man vom Bauernbund aus die im vorigen Jahr getroffene Vereinbarung zwischen Biobauern und konventionell anbauenden Bauern für die Grünlandbauern nochmals aufschnüren und neu diskutieren. Denn die getroffene Vereinbarung sei, so Prugger, für die Grünlandbauern zu wenig. Erste Zusammenkünfte mit den Obstbauverantwortlichen sind geplant.

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