Dienstag, 20 Januar 2015 09:06

Leserbriefe Ausgabe 2-15

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Nicht verzagen!
Jetzt nicht verzagt werden, bitte! Was in Mals zu Dreikönig geschehen ist, war demokratiepolitisch gesehen zwar ein grobes Foul, in die Geschichte der örtlichen Umweltschutz-Bewegung wird es jedoch allenfalls als Rempelei eingehen. Ein Störmanöver auf dem langen Marsch zur entgifteten Gemeinde. Schade, aber auch nicht so schlimm.
Aus ein bisschen Abstand betrachtet: Das Erstaunliche ist weniger, was passiert ist, als vielmehr, dass man sich darüber wundert. Eine Bewegung, die sich solch hohe Ziele gesetzt hat wie das „Komitee für pestizidfreie Gemeinde Mals“, muss mit Querschüssen und Rückschlägen rechnen. Sie wird diesen einen überstehen und so gewitzigt sein, auch noch mit weiteren zu rechnen.
Freilich, dass ein Gemeinderat sich erdreistet, ein mit Dreiviertel Mehrheit gewonnenes Volksbegehren zu ignorieren, ist eine Instinktlosigkeit. Das politische Mandat ist frei, das ist in Ordnung. Doch das freie Mandat dafür zu gebrauchen, den Bürgerinnen und Bürgern zu bedeuten, dass wurscht ist, was sie wollen, das ist Missbrauch. Das ist Putsch. Und für Putschisten gilt auf der ganzen Welt die Höchststrafe. Wollen wir nicht den Gemeindewahlen vorgreifen, aber in der Politik, auch in der Gemeindepolitik, heißt die Höchststrafe Abwahl.
Mals schwelgte seit der gewonnenen Volksabstimmung vom vergangenen Herbst in einem Höhenrausch. Verständlich. Inhalt und Ausmaß des Erfolgs fanden europaweites Echo. Der Bürgermeister hat Einladungen bis nach Japan. So viel Werbung hätte unsereinen größenwahnsinnig werden lassen. Den Malsern ist es nicht zu Kopf gestiegen. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie jetzt nicht in Trübsal verfallen. Es gibt Schwierigkeiten. Das hätten sie wissen müssen. Sie müssen jetzt, ich sag ausdrücklich nicht: weiterkämpfen. Wenn ich mir einen Ratschlag erlauben darf: Keine Wehleidigkeiten jetzt, und erst einmal überwintern!
Florian Kronbichler, Kammerabgeordneter SEL

Steine im Weg
Es ist jetzt schon zum zweiten Mal beschämend, wie der Malser Gemeinderat den Willen des Volkes missachtet. Bereits zum zweiten Mal ist eine Satzungsänderung zur Umsetzung der Volksabstimmung bezüglich der Pestizide gründlich in die Hose gegangen. Was glauben eigentlich manche Malser Räte, von wem sie gewählt wurden? Man kann nicht einfach den Willen des Volkes ignorieren und so tun, als wäre nichts gewesen! Es ist einfach eine bodenlose Frechheit so am Willen des Volkes vorbei zu handeln!
Meinen Respekt hat allerdings der Malser BM Ulrich Veith. Er versucht, den Willen des Volkes umzusetzen, obwohl ihm sogar von den eigenen Leuten mehr als nur Steine in den Weg gelegt werden.
Andreas Thanei, Tartsch

Keine Apfelbarone
Zur Pestiziddebatte möchte ich gerne zum Nachdenken anregen. Neben der Gesundheit ist das friedliche Zusammenleben das höchste Gut, das es zu wahren und zu schützen gilt. Das Pestizidthema sollte sachlich diskutiert werden und nicht in einem Kreuzzug ausarten. Mich erinnert die Situation an die vergangene Option in Südtirol. Auch da wurden nicht nur Dorfgemeinschaften gespalten, sondern sogar Familien auseinandergerissen. Ich hoffe, dass die Mitbevölkerung aus jener Geschichte gelernt hat. Denn wie so oft, gibt es nicht nur schwarz oder weiß. Die Lösung ist irgendwo in der Mitte. Ich bin sicher, dass über Abstandsregelungen, gezielte Auswahl von Pflanzenschutzmitteln, optimierte Sprühgeräte, Schutzwälle... eine beidseitige win-win Situation ergeben kann. Nur wenn beide Arbeitsgruppen als Gewinner den Campus verlassen, ist ein friedliches Zusammenleben möglich. Zum „Bioprojekt“ möchte ich noch etwas allen mitgeben. Bio muss erst mit der Zeit aus Überzeugung wachsen und kann nicht erzwungen werden, sowie einige Produkte sind rein biologisch kaum zu produzieren (Kirschen, Beeren...). Nicht zu vergessen, es braucht auch einen Markt dafür, der im Moment leider noch nicht für Großprojekte ausgelegt ist. Inzwischen müssen Familien vom konventionellen Anbau leben und glaubt mir, die meisten davon sind keine Apfelbarone! Für 2015 und weiter wünsche ich ein kompromissbereites und friedliches Zusammenleben.
Frank Anton, Mals/Lichtenberg

„Gottes Segen und alles Gute 2015“
Ich wünsche, dass dein Glück
sich jeden Tag erneuere,
dass für eine gute Tat
dich jede Stunde erfreue!
Und wenn nicht eine Tat,
so doch ein gutes Wort,
das selbst im Guten wirkt, zu guten Taten fort.
Und wenn kein Wort,
doch ein Gedanke, schön und wahr,
der dir die Seele noch
und rings die Schöpfung klar.

Rosmarie Gander, Goldrain – Jänner 2015

 

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