Jazz bedeutet Improvisation und Innovation und hat schwache Wurzeln in Südtirol. Das Jazzfestival vom 27. Juni bis 6. Juli war eines der größten Musikfestivals in diesem Sommer und fand nicht nur in Bozen, sondern in 19 Gemeinden des Landes statt. Rund 130 Künstler aus ganz Europa, dieses Jahr vor allem aus Frankreich, zeigten in rund 60 Konzerten ihr Können und die musikalische Bandbreite des Jazz. Vier Konzerte fanden auch im Vinschgau statt: am Rathausplatz in Naturns, im Kulturhaus von Schlanders, im Freigelände des Messner Mountain Museums in Sulden und im Dorfzentrum von Mals. Die Fußgängerzone in Mals wurde kurzerhand in ein Wohnzimmer mit mehreren weißen Couchs verwandelt. Zwei Bühnen wurden aufgestellt, eine für die Big Band Mals und eine für die Gruppe Les Faux Fréres (die falschen Brüder) aus Frankreich. Es war nicht kalt und es hätte ein schöner musikalischer Abend in der Malser Fußgängerzone werden können. Doch es fing an zu regnen, die Couchs mussten verräumt werden, die falschen Brüder mussten in den Bärenkeller ausweichen und spielten dort südeuropäische Volksmusik, Rock- und Popsongs und natürlich auch Jazz. Das heurige Jazzfestival fand auch unter aktiver Beteiligung aus dem Vinschgau statt: Für das Schlusskonzert in Lusern im Trentino komponierten Klaus Telfser aus Schlanders und ein Komponist aus Nordtirol und dem Trentino Werke, die an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnerten. Beim Konzert wurden Texte aus dem Buch von Peppi Feichtinger „Kämpfen für das Heiligste“ gelesen. (hzg)
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