von Albrecht Plangger - Die Verfassungsreform schreitet zügig voran. Der Senat der Regionen mit zwei Vertretern aus Südtirol bekommt Gestalt.
Südtirol wird seine Autonomie behalten, die Kluft zwischen Normal-Regionen und Sonderautonomie wird aber größer werden. Zeitgleich wird im Parlament die Reform der öffentlichen Verwaltung behandelt. Auch diese wird Auswirkungen auf unser unmittelbares Umfeld haben. Fast 2.000 Abänderungsvorschläge wurden eingebracht.
Die Reform wurde lautstark gefordert. Über Internet durfte man sogar Vorschläge an die Ministerien formulieren. Plötzlich sind aber alle dagegen, gegen jede Sparmaßnahme. Gegen die Kürzung der Gewerkschaftsfreistellungen, gegen die Mobilität der Staatsangestellten, gegen Altersbegrenzungen in den Gerichten, Spitälern usw..
Viel schwerer wiegt bei uns der unberechenbare „Bürokratismus“ in der öffentlichen Verwaltung, wenn dauernd Normen produziert werden, die einfache Abläufe verkomplizieren oder gar unanwendbar machen. Seit Monaten versuche ich mit einigen Freunden in Sachen Gemeindeautonomie dem ausufernden Bürokratismus in den normalen Arbeitsabläufen einer Gemeinde Einhalt zu gebieten und ein wirtschaftliches Aushungern der Peripherie durch Konzentration aller Ausschreibungen, Beauftragungen und Ankäufe der Gemeinden ausschließlich auf eine zentrale Vergabestelle und die zentrale Einkaufsagentur zu verhindern.
In den Vorschlägen zum Art. 39 stehen nun unsere Forderungen: die Festschreibung von Direktbeauftragung bei zum Wert von € 40.000,00 und bei Dringlichkeit und Unaufschiebbarkeit, Ökonomats-
ausgaben oder kleinere Einkäufe und Beauftragungen außerhalb der zentralen Einkaufsstelle (im Dorfladen oder beim Handwerker nebenan) und ohne Bürokratie.