Schlanders/Göflan/New York - Zum Tag der offenen Tür hat Burkhard Pohl mit Stolz eingeladen. Der Grund dafür ist, dass Göflaner Marmor im New Yorker Hochhaus „One57“ in 95 Bädern eingebaut worden ist. „Die Göflaner Marmor GmbH ist stolz, gemeinsam mit ihren Partnern den wichtigsten Auftrag der Firmengeschichte termingerecht und ohne Beanstandung abgeschlossen zu haben“, freut man sich in der Schlanderser Firmenzentrale. Juniorchef Peter Pohl erzählt über die Reise des Göflaner Marmors: „Die in unserem Betrieb polierten Marmorplatten wurden nach Kanada verschifft. In einem Spezialwerk wurden dort die Luxusbäder für den Wolkenkratzer ONE57 nachgebaut und die Platten exakt so zugeschnitten, dass sich die Maserungen durch die jeweiligen Bäder durchgezogen haben. Erst dann wurden die Platten nach New York transportiert und dort verlegt.“ Unbesehen von der finanziellen Seite des Auftrags, darüber schweigen sich die Pohls aus, ist die Bestückung in New York eine prestigevolle Referenz, die der Göflaner Marmor in der ganz großen Welt der Architektur aufweisen kann. Damit man sich das etwas bildhaft vorstellen kann: Im One57 kostet eine Einzimmerwohnung vier Millionen Dollar, das Penthouse soll an die 90 Millionen Euro kosten und gilt als teuerste Wohnung New Yorks. Das Gebäude, mit 306 Metern Höhe der höchste Wohnturm New Yorks, liegt direkt am Central Park. Die Bauträger und die Architekten waren mehrmals selbst in Göflan und haben dort den Marmor persönlich ausgesucht. Ein freundschaftliches Verhältnis habe sich daraus entwickelt.
Der Fotograf René Riller ist nach New York gereist und hat die Luxusbäder fotografiert. Ausschnitte davon waren beim Tag der offenen Tür am 3. Mai 2014 im Betrieb der Göflaner Marmor GmbH ausgestellt. Burkhard Pohl ließ es sich nicht nehmen, die moderne Verarbeitungsstätte in Schlanders zu zeigen: Von der Anlieferung der Blöcke, welche mit dem von der Straße sichtbaren Portalkran auf dem Gelände gehandelt werden können, hin zur ersten Schneidemaschine im Freien. Eine eigene Bildhauerwerkstatt hat Pohl eingerichtet. Im hinteren überdachten Bereich schneidet eine moderne Gittersäge die Blöcke in Platten, die dann in einer Polierstraße auf Hochglanz gebracht werden. Neu ist, dass ein Scanner jede einzelne Platte ablichtet und damit ihre Vorzüge oder Fehlerhaftigkeit katalogisieren kann. Mehr als die Hälfte des abgebauten Marmors werden derzeit im Betrieb verarbeitet, sagt Pohl. (eb)