„Die Entnahme der Organe erfolgt behutsam, wie bei einer Operation und in aller Würde“, antwortete Peter Zanon (Primar für Anästesie und Intenvivmedizin im Krankenhaus Bozen). „Behutsamer Umgang und Wahrung der Würde sind oberstes Prinzip.“ Neben Zanon standen Primar Bruno Giacon (ärztlicher Landeskoordinator für Transplantation) andere Fachleute und Betroffene im Kulturhaus von Schluderns Rede und Antwort. Mit Prof. Raimund Margreiter, dem ehemaligen Leiter der Transplantationschirurgie in der Universitätsklinik Innsbruck, referierte ein international anerkannter Pionier. Er verwies auf die Erfolge der Transplantationschirurgie in Innsbruck. 1974 wurde dort die erste Niere verpflanzt. Bis 2009 waren es insgesamt 3.200 Nieren, 1.000 Leber und 326 Herzen. Viele Patienten waren Südtiroler.
Derzeit stehen, laut Giacon, 80 Südtiroler in Innsbruck auf der Warteliste, neun auf den Listen italienischer Kliniken. Die Mehrheit wartet auf eine Niere.
Eine neue Niere bedeutet für einen Dialysepatienten eine gewaltige Steigerung der Lebensqualität und eine Lebensverlängerung. Je mehr Menschen ihre Bereitschaft zur Organspende bekunden, umso größer wird die Chance, ein Organ zu bekommen. „Wenn jemand in die Intesivstation kommt, wird alles getan um den Menschen zu retten“, stellt Zanon klar. Niemand stirbt vorzeitig, nur weil er Oragnspender ist. Tritt der Hirntod ein, muss dieser vor einer Organentnahme innerhalb von sechs Stunden mehrere Male von drei Ärzten bestätigt werden. „Die Todesdiagnose ist eine absolut sichere Sache“, sagt Zanon. In Südtirol/Italien kann jede/jeder Organspender werden, der seine Bereitschaft dokumentiert hat. Ansonsten entscheiden die Angehörigen. Deshalb ist es wichtig in der Familie darüber zu reden.
Den Organisatoren des Themenabends ist es gelungen zu sensibilisieren, und sie geben gerne weitere Informationen.
Infos: 3393645603 (Gustav
Kofler) 3480927061 (Blaas Egon)