Dienstag, 22 Oktober 2013 00:00

Dialog statt Panikmache

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s4 IMG 7793Mals/Laatsch/Schleis/Tartsch/Schlinig – In der Gemeinde Mals beginnen sich die Bauern zu formieren. Es gehe nicht an, so die einhellige Meinung, dass man ihnen vorschreiben will, wie sie zu produzieren hätten. Bio müsse man – wenn schon – aus Überzeugung machen – ohne Druck von außen.

von Erwin Bernhart

Es gehe um ein Miteinander, es gehe um gegenseitigen Respekt. Dies fordern die Bauern aus der Gemeinde Mals. Bei einem Treffen von Bauernvertretern aus den Fraktionen Mals, Laatsch, Schleis, Tartsch  und Schlinig am vergangenen Freitag im Hallenbad von Mals wurde eines deutlich: Die Viehbauern und die Obstbauern der Gemeinde Mals reden miteinander.

Der Keil, der zwischen die Bauern getrieben worden ist, ist etwas gekittet. Dem Vinschgerwind wurden die Diskussionsergebnisse präsentiert. Über die Pestizidproblematik sei bisher keine objektive Diskussion geführt worden. Im Gegenteil, man gehe da von einer fixen Vorstellung aus, wie Landwirtschaft auszusehen hat. „Wir lassen uns das nicht aufdiktieren“, sagen die Bauern im Hinblick auf eine mögliche Bioregion Obervinschgau. Der Obstbau, der Beerenanbau oder Spezialkulturen bringen im oberen Vinschgau durchaus die Chance eines sinnvollen Wirtschaftens.
Was den Pestizideinsatz betreffe, werde man zu 100 Prozent abdriftfrei nicht arbeiten können. Aber man müsse miteinander reden. Jene Lösung, die der Bauernbund derzeit ausarbeitet, dass nämlich Entschädigungen gezahlt werden sollen, sei der richtige Weg. Aber man müsse die Dinge durch das Gespräch lösen. Ob Hecken an Grundstücksgrenzen sinnvoll sind, sollen sich die Nachbarn untereinander ausmachen, war ein Vorschlag. In den Intensivkulturen werden Spritzmittel angewandt, welche von der EU zugelassen worden sind.
Es gehe nicht an, sagen die Bauern, dass die Jungbauern durch die einseitige Diskussion dermaßen eingeschüchtert werden, dass sie sich nicht mehr auf Spezialkulturen umzustellen trauen, weil sonst mit dem Finger auf sie gezeigt wird. „Wir müssen miteinander auskommen“, war ein häufig geäußerter Wunsch in der Runde. Dabei war nicht nur das Auskommen unter den Bauern gemeint, sondern auch das Auskommen in der Gesellschaft.
Außerdem habe man mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, die von den Umweltverbänden nicht angesprochen würden: der immer häufiger anzutreffende Hundekot an den Wiesenrändern, der übers Futter aufgenommen zu enormen gesundheitlichen Problemen beim Vieh führen kann, wie das schon öfter der Fall war. Oder Wiesen neben der Hauptstraße, in die im Winter der dreckige Schnee hineingefräst und im Sommer das mit Straßenresten belastete Wasser geleitet würde.


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