Dienstag, 25 Juni 2013 09:06

Leserbriefe

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Langkaunertal
Der Tiroler Investor Hans Rubatscher drängt angeblich seit geraumer Zeit auf eine Verbindung des Kaunertals mit der Haideralm, mit positiven Reaktionen von Südtiroler Seite, wo die Betreiber der Haideralm auf eine solche Verbindung hoffen und sie bereits als realistische Perspektive hinstellen.
Beim Blick auf das neue Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen ist eine solche Lösung aber in weiter Ferne: Dieses erwähnt zwar ausdrücklich Zusammenschlüsse wie Mutters / Axamer Lizum, Spieljoch-Fügen / Hochzillertal, Pitztaler Gletscher / Ötztaler Gletscher, weitere Verbindungen jedoch nicht genannt, dagegen werden drei wichtige Parameter als Grundvoraussetzungen angeführt: rechtliche Machbarkeit, seriöse Finanzierbarkeit und Entwicklungsperspektiven für die Region.
Die rechtliche Machbarkeit des Zusammenschlusses erscheint nach einem Erläuterungsbericht der Tiroler Abt. Raumordnung nicht gegeben; auch die bis 2015 gültige Tiroler Gletscherschutzverordnung bietet vorerst keine Spielräume.
Daher sollten die Investoren die Rechnung nicht ohne den Wirt – die Tiroler Landesregierung und die Landesverwaltung – machen, die für das Vorhaben dzt. weder Priorität noch rechtliche Grundlage ausmachen. Die Südtiroler Grünen werden die Frage demnächst in einem Treffen mit den Tiroler Kollegen direkt erörtern, um den Gerüchten näher auf den Grund zu gehen.
Bozen, 17. Juni 2013
Hans Heiss
Riccardo Dello Sbarba


Monarchie
Der Grund für die Wiedergründung eines Ortsbauernbundes von Planeil ist die Schwierigkeit die Bilanz vom Bezirksbauernbundobmann unterschreiben zu lassen. Durch einen Ortsbauernbund kann dies vor Ort erfolgen. Vielleicht wird dadurch die Überprüfung für die Zweckbestimmung für die Landwirtschaft einfacher? Auch als Neoortsbauernbundobmann kann man noch so kompetent sein, aber als Einzelperson ist man dennoch kein Ortsbauernrat oder sind diese Räte nur unnötige Anhängsel?
Als Mitglied der Fraktionsverwaltung versucht der Kommandant der FF-Planeil die Feuerwehr nur als „Mittel zum Zweck“ zu verwenden, um ein Machtspiel auszutragen. Dies finde ich inakzeptabel.
Angeblich sind die mehrmals enormen Einsätze der Feuerwehren hier in Planeil nicht mehr in Erinnerung.
Als Kommandant dürften ihn die Satzungen der FF schon geläufig sein. Die Beschlussfassung zu Gutachten, welche die Feuerwehr abgeben muss, liegt im Aufgabenbereich des Feuerwehrausschusses.
Vielleicht ist es als Vorsitzender vielmehr seine Aufgabe, für einen ordnungsgemäßen Ablauf bei der Hauptversammlung der FF zu sorgen. Laut Feuerwehrreferent muss der Beitrag höher sein, welcher die Ortsfeuerwehr von der Gemeinde (über die Fraktionsverwaltung) erhalten hat. Daraufhin feilschten Feuerwehrreferent, Fraktionspräsident und er selbst über die Höhe des Beitrages. Bis zum Schluss ohne effektives Ergebnis.
Recherchen und der Versuch, dass diesbezüglich, und unter anderem, eine außerordentliche Versammlung einberufen wird, brachten keinen Erfolg.
Es stellt sich die Frage, wie viel Geld hat die Fraktionsverwaltung zurückbehalten?
Siegfried Steck, Planeil


Punkt!
In der endlosen Diskussion über die Expansion der Apfelanbaufläche im oberen Vinschgau gibt es Argumente und Gegenargumente und wer mehr argumentieren kann, kann punkten - und er hat nicht unbedingt recht. Eines steht fest: Sie sind ohne Zweifel die Grundbesitzer, aber nicht die Besitzer der Erde. Punkt!
Gianni Bodini, Schlanders

 

Sehr geehrter Herr Dr. Noggler!
Es freut uns, dass Sie vom Südtiroler Bauernbund für die kommenden Landtagswahlen als Kandidat für die Landwirtschaft unterstützt werden und wir wünschen Ihnen für den Wahlkampf alles Gute. Egal wie die Wahlen ausgehen werden, erwarten wir uns von Ihnen eine faire und sachliche Auseinandersetzung auch mit den Themen der Biologischen Landwirtschaft. Bezugnehmend auf Ihr Interview im Vinschgerwind Nr. 11-13 möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass es sich beim Schwefel, der im Biologischen Anbau zum Einsatz gegen Pilzkrankheiten kommt, nicht um ein Schwermetall handelt, sondern um für den Konsumenten unbedenkliche Schwefelverbindungen, die sogar in der Humanmedizin Einsatz finden.
Zum Einsatz von Kupfer im ökologischen Landbau gegen Bakterien und Pilze sollte man wissen, dass der Einsatz im biologischen Anbau mengenmäßig beschränkt ist. Bei Bioland sind maximal 3 kg Reinkupfer je Hektar und Jahr erlaubt, im konventionellen Anbau gibt es keine Mengenbeschränkung beim Einsatz von Kupfer. Beim Einsatz von Kupferpräparaten wird auf Biobetrieben mit regelmäßigen Bodenanalysen sichergestellt, dass es zu keiner Anreicherung von  Kupfer im Boden kommt. Kupfer wird von Pflanzen, Tieren und Menschen als Spurenelement benötigt. Trotzdem sind Biobauern bestrebt, den Einsatz von Kupfer durch krankheitsregulierende Maßnahmen und die Suche nach resistenten Sorten weiter zu reduzieren.
Konventionelle Obstbauern setzen zum Abschluss der Pflanzenschutzsaison in letzter Zeit vermehrt Kupferpräparate ein, um Rückstände der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel auf Äpfeln zu verringern. Ein weiteres kupferhaltiges Präparat aus dem konventionellen Obstbau ist das Mittel „Blattab“. Dieses Mittel trägt dazu bei, dass die Bäume im Herbst nach der Ernte ihre Blätter abwerfen, wobei alleine bei dieser Maßnahme ca. 1 kg Reinkupfer je Hektar ausgebracht wird. Solche Anwendungen sind bei Bioland nicht erlaubt und im biologischen Anbau zum Glück auch nicht notwendig! Die durchschnittlichen Kupfermengen, die im konventionellen Anbau jährlich eingesetzt werden, entsprechen derzeit in etwa jenen, die im ökologischen Landbau zum Einsatz kommen (bei den biologischen Obstbaubetrieben sind das ca. 1,5 kg Reinkupfer je Hektar und Jahr). Auf den zusätzlichen Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln kann im ökologischen Anbau - im Gegensatz zum konventionellen Anbau - allerdings verzichtet werden! Daher ist es vielleicht nicht ganz so sinnvoll, sich auf Kupfer als den „bösen Buben“ einzuschießen, da es auch im konventionellen Obstbau morgen das Mittel der Wahl sein wird, um unerwünschte Rückstände von diversen Pflanzenschutzmitteln auf der Ernte zu reduzieren! Sollten Sie für weiterführende Diskussionen Fragen im Bereich des Biologischen Landbaus haben, stehen wir Ihnen mit fachlichen Informationen gerne zur Verfügung!
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Oberhollenzer
Obmann Bioland Verband
Südtirol

Tun und lassen, was ich will
(Antwort auf das Interview mit J. Noggler im Vinschgerwind, Ausgabe Nr. 11, 2013)
Es gibt einen Konsens in der Gesellschaft, wonach privates Eigentum nicht bedingungslos über allem steht. So kann ich z.B. auf meinem Grund nicht bauen, was und wie ich will; vielmehr entscheidet über mein Projekt eine Baukommission im Sinne eines Gesamtkonzeptes (z.B. Dorfbild). Umso mehr erstaunt es, wenn der Landtagsabgeordnete Josef Noggler im Interview mit dem Vinschgerwind  (Ausgabe Nr. 11, 2013) sagt: „Es geht sicher nicht an, dass jemand anderer bestimmt, wie ich meine Arbeit auf meinen Feldern zu verrichten habe.“ Heißt das, dass der Landwirt keinem gesellschaftlichen Konsens verpflichtet ist? Herr Noggler bagatellisiert den wachsenden Unmut von Bürgerinnen und Bürgern und bezeichnet ihn als nicht vernünftig. Dieser Unmut richtet sich gegen die vereinnahmende, kompromisslose Wirtschaftsweise im intensiven Obstbau. Die Bürger fordern eine Antwort, warum diese Gruppe Wirtschaftender nicht in die Pflicht genommen wird. Warum wird im Umgang mit der Kulturlandschaft nicht mit gleichem Maß gemessen wie bei der Dorfentwicklung?
Solange jeder sicher sein kann, auf seinem Kulturgrund tun und lassen zu können, was er will, ohne genügend Verantwortung für Mensch und Natur tragen zu müssen, solange bestimmt einzig Spekulation die Entwicklung der Kulturlandschaft. Von einem gesellschaftlichen Konsens sind wir weit entfernt! Weitreichende Auflagen, wie genügend Abstand halten, ökologische Ausgleichsflächen innerhalb des Anbaugebietes vorsehen usw., wären ein gesunder Gegenpart zur Maxime „aus dem Boden rausholen, was geht“.
So, wie sich die Entwicklung derzeit im Obervinschgau abzeichnet, haben den Nutzen einige wenige Private, die Lasten tragen biologisch wirtschaftende Bauern, die Bevölkerung (Gesundheit), das Landschaftsbild und die biologische Vielfalt.
Susanne Hellrigl & Thomas Wilhalm, Bozen / Mals


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