Laas/Marmorfachschule - Seit 2017 treffen sich jährlich (ausgenommen 2020) vor Jahresende junge Bildhauer:innen aus dem gesamten deutschen Sprachraum in der Marmorfachschule in Laas, um eine Woche zusammen in der Werkstätte an einem persönlichen Projekt zu arbeiten, sich auszutauschen und über die Erfahrungen bei der Steinbearbeitung zu sprechen. Das Projekt nennt sich „ViceVersa“ und wurde von Bernhard Grassl und Andreas Wieser, den beiden Fachlehrern für Steinbearbeitung an der Marmorfachschule Laas initiiert. ViceVersa bedeutet im gegenseitigen Wechsel, in einem fruchtbaren Austausch. Gemeint ist ein Austausch in zweifacher Hinsicht. Einmal ist es ein anregender und befruchtender Austausch zwischen den Schulen und andererseits ein Erfahrungsaustausch im Umgang mit unterschiedlichem Bearbeitungsmaterial. Die insgesamt 28 Bildhauer:innen kommen aus 11 verschiedenen Bildhauerschulen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol. Außerdem sind es vor allem Holzbildhauerschulen, die in Laas mit dem Marmor arbeiten. Angereist sind alle mit einem Gipsmodell. Innerhalb von fünf Tagen und 40 Stunden wurde vom 12. bis 16. Dezember aus Laaser Marmor eine Skulptur gefertigt, die dem Modell entsprach. In der Projektwoche gab es auch einen Atelierbesuch und ein Gespräch mit dem Steinbildhauer und Künstler Elias Wallnöfer aus Laas. Am 15. Dezember luden Virginia Tanzer, die Direktorin der Landesberufsschule und Evelyn Kuppelwieser, Fachlehrerin für Entwurf & Gestaltung an der Marmorfachschule zu einem Ateliergespräch mit den Bildhauer:innen und zur Zertifikatübergabe. Die Direktorin betonte den Wert der Netzwerkarbeit und den Austausch über die Landesgrenzen hinweg, sie lobte die Eigeninitiative der Lehrpersonen und den freien Geist und die Kreativität der Künstler:innen. Anschließend konnte man die fast fertigen Arbeiten besichtigen, mit den Schüler:innen reden und die künstlerischen Ausdrucksweisen bewundern. (hzg)