Das Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer“ in Partschins wurde im Jahr 1993, zum hundertsten Todestag des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer, durch die Stiftung des Sammlers Kurt Ryba und dank des kraftvollen Einsatzes des langjährigen Kulturreferenten und ehemaligen Vizebürgermeisters Ewald Lassnig eröffnet. Die Sammlung ist von weltweiter Bedeutung.
von Jacqueline Kneissl
Nicht nur die prächtige gotische Pfarrkirche, sondern auch das Teisenhaus, in welchem sich unter anderem das weltberühmte Schreibmaschinenmuseum ,,Peter Mitterhofer“ befindet, schmücken den historischen Dorfplatz von Partschins. Doch nicht nur seine Lage oder sein besonderer architektonischer Stil machen es einzigartig, vor allem aufgrund seiner zahlreichen Exponate wird ihm weltweit eine wichtige Bedeutung zugeschrieben. Auch die Nachzeichnung der Geschichte einer Erfindung, die die heutigen und erst recht die zukünftigen Generationen betrifft beziehungsweise betreffen wird, machen es zu einem ganz besonderen Ort. ,,Man muss es einfach gesehen haben, Sie werden aus allen Wolken fallen!“, so die Museumsleiterin.
Seinen Namen hat das Schreibmaschinenmuseum vom Partschinser Tischler, Zimmerer und Erfinder Peter Mitterhofer, der im Jahr 1864 seine erste mechanische Schreibmaschine konzipiert. Bis 1869 entwickelt er insgesamt fünf hölzerne Schreibmaschinenprototypen mit Steckschriftbuchstaben, welche er am wiener Hof des Kaisers Franz Joseph I. präsentiert. Damit erhofft sich Mitterhofer Anerkennung und vor allem (finanzielle) Unterstützung. Seine Erfindungen finden jedoch kein Gehör. Die entmutigende Tragik liegt darin, dass die K. u. K.-Monarchie Österreich-Ungarns in einer Zeit des generellen Aufbruchs, der Industrialisierung und der technischen Erfindungen noch in einem alten Beamtenstaat steckt, der sich jeglichen Neuerungen sperrt. Resigniert kehrt er in sein Heimatdorf Partschins zurück, wo er ebenfalls belächelt und als ,,Narr“ bezeichnet wird. Peter Mitterhofer gehört neben vielen weiteren Erfindern zu den genialsten Köpfen seiner Zeit, trotzdem muss er mitansehen, wie ,,seine“ Schreibmaschine ab 1874 von den Vereinigten Staaten von Amerika aus die ganze Welt erobert. Am 27. August 1893 verstirbt er einsam und allein. Nach seinem Tod gerät er für eine Zeit lang in Vergessenheit. Erst die zufälligen Funde seiner Meisterwerke rücken ihn wieder in die Öffentlichkeit.
Das Schreibmaschinenmuseum in Partschins wurde im Jahr 1993, zum hundertsten Todestag Peter Mitterhofers, durch die Stiftung des Sammlers Kurt Ryba und dank des kraftvollen Einsatzes des langjährigen Kulturreferenten und ehemaligen Vizebürgermeisters Ewald Lassnig eröffnet. Lassnig war ein Mitterhoferforscher und organisierte und koordinierte jahrzehntelang verschiedenste Aktivitäten und Feierlichkeiten zu diesem Thema. Neben dem Museum sind seine weiteren wertvollen Hinterlassenschaften im Partschinser Dorfbuch zu finden. Heute wird das Museum von Maria Mayer geleitet. Nach ihrem Maturaabschluss am Sprachenlyzeum in Meran studierte sie moderne Sprachen in Florenz - mit einigen Abstechern in Melbourne und Malaga.
Das Schreibmaschinenmuseum in Partschins zählt mittlerweile rund 2000 Ausstellungsstücke und zeigt damit die Entwicklung und Geschichte der Schreibmaschine von ihren kleinsten Anfängen bis hin zum welterobernden modernen Computer auf. Nennenswert ist, dass man im Schreibmaschinenmuseum auch ganz besondere Typen bestaunen kann, zum Beispiel die aus dem zweiten Weltkrieg stammende Chiffriermaschine ,,Enigma“. Was im Zusammenhang mit dem Schreibmaschinenmuseum auf Werbeplakaten als auch in verschiedenen Dioramen ebenfalls immer wieder auftaucht, ist das Berufsbild der Sekretärin, das wohl neben dem Erfinder und den zahlreichen Konstrukteuren wie kein anderes mit der Schreibmaschine gekoppelt ist. Somit wird nicht nur der Industrie-, sondern auch der Sozialgeschichte, mit der die Emanzipation der Frau einher geht, Wichtigkeit zugetragen.
Der Sommer 2021 steht im Schreibmaschinenmuseum von Partschins ganz im Zeichen der Familie. Im Juni gibt es jeden Montag Abendführungen für Erwachsene, die um 20:30 Uhr beginnen. In den Monaten Juli und August werden solche Rundgänge alternativ am Mittwoch um 09:00 Uhr angeboten. Eine Vorreservierung ist notwendig. Ebenfalls in Juli und August gibt es tolle Angebote für Kinder wie beispielsweise das Papierschöpfen, wofür es auch eine Vormerkung braucht. Ansonsten hat das Museum immer am Montag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr und von Dienstag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Am Wochenende öffnet es seine Tore am Samstag von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch verlangt die besondere Zeit, in der wir uns momentan befinden, notwendige Sicherheitsvorkehrungen, deshalb sollten alle Museumsbesucher_innen einen Atemwegschutz tragen, sich mehrmals gründlich die Hände desinfizieren und den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand einhalten.
Importanza mondiale
Il museo delle macchine da scrivere di Parcines è considerato di importanza mondiale, soprattutto per i suoi numerosi oggetti esposti. Il tracciare la storia di un‘invenzione che influisce o influirà sulle generazioni attuali e ancor più su quelle future ne fanno un luogo molto speciale. „Dovete semplicemente vederlo, rimarrete a bocca aperta!“, dice la direttrice del museo.