Auf die Initiative von Erich Müller hin wurde die Talgemeinschaft Vinschgau 1963 in einer Konsortialversammlung aus der Taufe gehoben. Taktgebender Hintergrund für dieses damals erste Gebilde seiner Art in Südtirol war das Krankenhaus in Schlanders. Müller, damals Bürgermeister von Schlanders, konnte die Bürgermeister des Tales - von Reschen bis zur Töll - für gemeinsames Vorgehen gewinnen. In der Causa Krankenhaus vorerst, die Bergbonifizierung kam hinzu, die Talbonifizierung, der Fremdenverkehr... Der Vinschgau hatte in allen Belangen enormen Aufholbedarf. Die Gesetzgebung in Südtirol bzw. in der Regionalregierung hinkte dem Tatendrang und dem Ideenreichtum, der sich im Vinschgau rund um Müller zusammenbraute, hinterher. Kristian Klotz folgte Müller als Talschaftspräsident - die Deponiefrage, die Frage der Eisenbahn im Vinschgau, die Erschließung der Höfe, die Sozialdienste und viele andere Fragen kamen hinzu, die einer Lösung harrten. Unter Sepp Noggler als Bezirksgemeinschaftspräsident kam die Energie-Frage in den Vordergrund, Johann Wallnöfer verwaltete kurz und nun sitzt der Laaser BM Andreas Tappeiner am Bezirksruder.
Die Bezirksgemeinschaft - der Zusamenschluss von 13 Gemeinden (Naturns, Plaus und Partschins sind seit den 70er Jahren in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt) braucht zwingend neuen Zusammenhalt, neue Ideen, Impulse, die dem Vinschgau Zukunft sichern. Mir scheint es dann doch zu wenig, wenn sich die Bürgermeister gemeinsam aufraffen und dem Giro d’Italia im Vinschgau ihre Unterstützung zusagen. Dies wäre für mich unter Punkt „Allfälliges“ abzuhaken.