Durch die Todeszone

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Dieses Jahr präsentierte Reinhold Messner am 5. August im Freizeitzentrum in Sulden erstmal in Südtirol seinen neuen Dokumentarfilm „Die Nanga-Parbat-Tragödie“. Im Film erzählt der große Bergsteiger und Geschichtenerzähler seine Sicht der damaligen Ereignisse. Er berichtet vom Kampf ums Überleben in der Todeszone, den Verlust seines Bruders, den Streit um die Wahrheit und die Trauerarbeit zusammen mit seinen Geschwistern.  Dieses Jahr präsentierte Reinhold Messner am 5. August im Freizeitzentrum in Sulden erstmal in Südtirol seinen neuen Dokumentarfilm „Die Nanga-Parbat-Tragödie“. Im Film erzählt der große Bergsteiger und Geschichtenerzähler seine Sicht der damaligen Ereignisse. Er berichtet vom Kampf ums Überleben in der Todeszone, den Verlust seines Bruders, den Streit um die Wahrheit und die Trauerarbeit zusammen mit seinen Geschwistern.

Sulden - Vor 50 Jahren verlor Reinhold Messner beim Abstieg vom Nanga Parbat seinen Bruder Günther auf tragische Weise. Gleichzeitig wurde er als außergewöhnlicher Bergsteiger weltberühmt. Deshalb wurde der Nanga Parbat zu seinem Schlüsselberg, seinem persönlichen Schicksalsberg. Im Dokumentarfilm „Die Nanga-Parbat-Tragödie“ erzählt Messner seine Geschichte über die damaligen Ereignisse.

von Heinrich Zoderer

Der Nanga Parbat (der nackte Berg), auch als Diamir (König der Berge) bekannt, war der Schicksalsberg der Deutschen. In den 30er Jahren versuchten mehrere Expeditionen durch eine Besteigung die Niederlage im Ersten Weltkrieg zu verdrängen. Das Ziel wurde nicht erreicht, viele Bergsteiger fanden den Tod. Erst 1953 gelang dem Tiroler Hermann Buhl im Alleingang die Erstbesteigung. 1970 sollte eine Expedition unter der Leitung von Karl M. Herrligkoffer den Nanga Parbat (8125 m) erstmals über die 4500 Meter hohe Rupalwand besteigen. Mit dabei waren Reinhold und Günther Messner. Das Wetter war schlecht und Reinhold wollte im Alleingang den Gipfel besteigen. Günther Messner folgte ihm und gemeinsam erreichten sie am 27. Juni den Gipfel. Der Abstieg erfolgte über die Diamirflanke. Beide hatten Nahtoderlebnisse, Halluzinationen, waren verzweifelt und erlebten das Verlorensein am Berg. Günther Messner starb, während Reinhold nach sechs Tagen mit schweren Erfrierungen ins Tal kam und überlebte. 1978 gelang Reinhold Messner der erste absolute Alleingang auf einen Achttausender, den Nanga Parbat. Die ganzen Hintergründe der Expedition 1970 und der Tod von Günther Messner blieben lange ungeklärt. Nicht nur Reinhold Messner schrieb mehrere Bücher darüber, auch die anderen Expeditionsteilnehmer, es kam zu Prozessen und zu gegenseitigen Beschuldigungen. 2005 wurden Knochen und Ausrüstungsgegenstände gefunden, die nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen ergaben, dass die Knochen von Günther Messner stammen. Damit wurde die Version von Reinhold Messner bestätigt, dass Günther auf der Diamirseite des Nanga Parbat starb. 2010 brachte Joseph Vilsmaiers den Spielfilm „Nanga Parbat“ in die Kinos, wo er die damaligen Ereignisse aus der Sicht von Reinhold Messner eindrucksvoll schildert. Zu seinem 75. Geburtstag fuhr Reinhold Messner mit seinem Sohn Simon nochmals in das Himalayagebiet, um in einem Film seine Geschichte der damaligen Ereignisse zu erzählen und die majestätische Bergwelt mit den Bergvölkern einzufangen. Auch mit seinen noch lebenden Geschwistern fuhr er nach Asien, um gemeinsam vom verstorbenen Bruder Abschied zu nehmen. Das Ergebnis dieser Reisen ist ein sehr persönlicher Film von Reinhold Messner über seine Nanga Parbat Tragödie.

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