Martell
Die italienische Biathlon-Nationalmannschaft der BehindertensportlerInnen hielt sich Ende September ein Wochenende lang zu einem Trainingslager in Martell auf. Sechs Sportler und eine Sportlerin nutzten die Biathlon-Struktur mit neuer Rollbahn und dem Schießstand, um sich zum einen auf die kommenden Weltcup-Bewerbe vorzubereiten, die im November beginnen, und zum anderen auf die Weltmeisterschaft in Solleftea (Schweden) vom 21. Februar bis 04.März 2013. Die Biathleten im Behindertensport laufen je nach Bewerb Distanzen von 7,5 km oder 12,5 km. Sie zielen mit ihren Luftdruckgewehren ausschließlich liegend auf eine zehn Meter entfernte Scheibe. Die Gewehre werden den Athleten am Schießstand gereicht. Unter den Teilnehmern in Martell befand sich als einziger Südtiroler der Langlauf Olympiasieger Roland Ruepp aus Schluderns. Neben seinen zwei Goldmedaillen im Langlauf hatte er bei den Paralympics in Salt Lake City 2002 auch eine Bronzemedaille im Biathlon gewonnen. Diese ist allerdings damals in der allgemeinen Euphorie um die zwei Langlauf Olympiasiege etwas untergegangen. „Biathlon hat mich immer schon gereizt und ich will es in dieser Disziplin noch einmal versuchen“, so Ruepp. „Ich habe einen neuen Schlitten konstruiert, das hat einen Reiz und bedeutet für mich eine neue Herausforderung“. Sein Ziel ist die Olympiade in Sotschi 2014 (Russland), wo er noch einmal an die einstigen Erfolge anknüpfen möchte. Es ist ihm aber bewusst, dass es schwer werden könnte. Den Marteller Betreibern der Biathlon-Anlage spricht Ruepp große Anerkennung aus. „Alles war bestens hergerichtet und wir wurden bestens betreut. Die Anlage auf 1.700 Metern Meereshöhe entspricht allen Anforderungen, um Großveranstaltungen zu organisieren. Die Behindertensportler werden sich möglicherweise Anfang März 2013 wieder in Martell zu den Italienmeisterschaften treffen. (mds)