Mit dem Bau und mit der Inbetriebnahme der beiden Aufstiegsanlagen in St. Valentin und in Schöneben ist ein wirtschaftlicher Impuls mit großen Auswirkungen gesetzt. Am vergangenen Wochenende wurden die Anlagen offiziell eröffnet und eingeweiht (sh. Titelgeschichte Seite 6). Die großen Auswirkungen dieses Impulses lassen sich bereits heute abschätzen: Aufbruch herrscht rund um den Reschenpass bei den Touristikern - bereits sichtbar an Erweiterungen und Modernisierungen von Beherbergungsbetrieben in der Gemeinde Graun. In Reschen vor allem. Rührige Hoteliers in St. Valentin, sofern sie es bis heute nicht getan haben, werden vermutlich folgen. Der Kritik und den Debatten um die Entwicklung im Oberland sind Taten gegenübergestellt worden. Wohltuend ist, dass die großen Spannungen, die finanziellen Engpässen in St. Valentin rund um das Skigebiet Haideralm allmählich abgebaut werden. Man wirft den Blick eher in die Zukunft als in die Vergangenheit.
Der Impuls im Oberland fördert allerdings auch anderes zu Tage: Das benachbarte Skigebiet Watles gerät damit zusätzlich unter Druck. Die Zeit ist vorbei, als der Watles mit der Haideralm einen darbenden Zwilling hatte und sich bei den hart geführten Debatten im Oberland ducken und abtauchen konnte. Der für das Oberland positive Impuls droht wie ein Tsunami über den ungeschützten Watles zu kommen. Wie sich schützen? Wohin? Braucht es den Watles noch? Wenn ja, wie soll das kleine Skigebiet überleben? Wenn ja, muss es an die Haideralm bzw. an Schöneben skitechnisch angeschlossen werden? Den Verantwortlichen des Watles wünsch’ ich, dass der Impuls aus dem Oberland in positive Energie umgewandelt werden kann.
{jcomments on}