Dienstag, 16 Oktober 2012 00:00

Leserbriefe

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Recht auf Sicherheit
Wo sind die Autofahrer, welche den Fußgängern auf den Zebrastreifen als den schwächsten Verkehrsteilnehmern mit Rücksicht begegnen und ihnen den vom Gesetz vorgesehenen Vortritt zugestehen? Gibt es sie noch?  Gibt es sie auch unter den einheimischen Autofahrern oder sind es bloß Touristen, die im Urlaub sind und genug Zeit zum Anhalten haben? Mir ist jedes Mal mulmig, wenn ich in die Nähe eines Zebrastreifens komme, um diesen zu überqueren. Nie setze ich achtlos meinen Fuß darauf, sondern lote immer den erforderlichen Bremsweg herankommender Autos aus. Trotzdem ist es mir schon öfters passiert, dass ich bereits auf dem Zebrastreifen stand und ein Autofahrer diesen haarscharf vor mir überquerte. Ist dieses Verhalten nicht einfach verantwortungslos? Ich glaube nicht, dass die Autofahrer in Unkenntnis der diesbezüglichen Gesetze sind. Oder ist es Zerstreutheit? Eine solche wäre sehr gefährlich. Oder ist es einfach ein Gefühl der Überlegenheit? In meinen Augen ist es Unkultur, die schnellstens ausgemerzt werden muss. Bloß, wer ahndet diese Vergehen? Die Strafen wären extrem hoch. Wo aber ist die Polizei? Muss wirklich jeder Zebrastreifen mit einer Radaranlage ausgestattet werden, um den Fußgängern zu ihrem Recht zu verhelfen?
Ich jedenfalls werde nicht ruhen, bis dieses Übel aus der Welt geschafft ist. Und ich fordere alle Fußgänger auf, auf diesem vom Gesetz vorgesehenen Recht zu bestehen.
Robert Ruepp, Schluderns


Kornkammer erhält EU-Gelder!
Herrn Reinhold Holzer steht es sicherlich frei, über die Effizienz von EU-Geldern im Vinschgau eine negative Meinung zu haben. Als Gründungsmitglied der Kornkammer sollte er aber wissen, dass sich die Kornkammer – Interessensgemeinschaft für den Getreideanbau im Vinschgau - intensiv um EU-Gelder bemüht hat und diese auch zugesprochen bekam. Ein wenig Bescheidenheit und Zurückhaltung würde ihm im Sinne von Heinrich Heines Versepos „Wasser predigen und Wein trinken“ gut tun, damit die Glaubwürdigkeit der Kornkammer auch in Zukunft bewahrt werden kann.
Friedl Sapelza; Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung – Spondinig

Hüttenwahn
Der Architektenwettbewerb sollte  Zweckarchitektur in sensible Räume bringen. Welche sensiblen Räume sind gemeint?
Sensibilität gehört sich doch auch den Talgemeinschaften, den Gästen und vor allem den über Generationen tätigen Familien der Hüttenwirte gegenüber. Für diese Menschen sind sie nicht nur Zweckbauten und sie sind für ein ganzes Tal prägend. Das Langtauferer Tal wurde maßgeblich durch die Erschließung der Ötztaler Alpen über die Weißkugelhütte in seiner Tourismusentwicklung beeinflusst. Wenn sich der CAI oft nur auf Drängen der Hüttenwirte engagierte, sind es doch genau diese, die ausschließlich in Eigeninitiative die Innovationen in ihren Hütten ermöglichten. Über Generationen war dabei der Kampf um das eigene Lebenswerk bestimmend für die Zukunftsfähigkeit. Mancher hätte sich gewünscht, innovativer sein zu können, wenn man ihn denn gelassen hätte.
Was nützt die modernste Hütte, wenn sie nicht zusätzlich in ein passendes Zukunftskonzept eingebunden wird. Gravierende Gletscherrückgänge und damit einhergehend steigende Permafrostgrenzen haben große Teile der tradierten Tourenzugänge in den letzten Jahren unsicherer gemacht und Hüttenanbindung an deren Hausberge erschwert. Das ist vor allem auch ein Problem im inneren Langtauferer-Tal. Der breite Tourismus hat sich auf mittelschwere kürzere Tagestouren verlagert und sucht Alternativen zu alten Wegen. Ich vermisse diese Perspektiven bei den Planungen der neuen Hütten, ein Gletscherweg wie an der Weißkugelhütte reicht alleine nicht aus. Das aktuelle Vorgehen des Landes Südtirol macht den Eindruck einer Zwangssanierung ohne den Blick auf die Sensibilitäten in den Identitäts-, Kultur-  und Naturräumen.
Ein Wort zum Erscheinungsbild der Weißkugelhütte. Die Zeiten vom alpinen Zuckerbäckerstil sind vorbei, aber so? Ich hatte beim ersten Eindruck die Assoziation mit Betonbauten in den Wiesen zwischen Malser Haide und Reschenpass und die stehen nicht für eine moderne Zeit.
Vielleicht muss man auch einmal das Wort Denkmalschutz für diese über 120 Jahre alten Hütten in die Waagschale werfen. Dabei wäre nicht der künstlerische, sondern der kulturelle und identitätsstiftende Wert für ein Tal, eine Region und eine alpine Begeisterung von Menschen bei einem solchen Bauwerk zu beachten!
René Franken, Dorsten (D)

Es ist gut so!
Nun sind die Windräder also abgetragen und es ist gut so. Zu vieles wurde falsch gemacht, zu viele nicht berücksichtigt. Wenn man heute über den Haidersee Richtung Ortler blickt kann man die Standortwahl nicht nachvollziehen. Wie kann man von ökologischem Bewusstsein und Klimaschutz reden und dabei diesen Standort wählen. Man hat der sehr wertvollen und ressourcenschonenden Windkraft damit keinen guten Dienst erwiesen. Ebenso wie einige ihr jetzt noch einen schlechten Dienst erweisen. Im Gegenteil, man scheint nahezu erpicht darauf der Windkraft eine negative Seite zu geben. Ebenso macht wenig Sinn nach dem Abbau nach einer Volksbefragung zu rufen, vor allem wenn der Ruf von der Seite kommt, die vor dem Aufbau eine Befragung verhindert hat. Übrigens hat im September 2003 eine Befragung in St. Valentin stattgefunden mit einer ca. 18% Wahlbeteiligung, damals war das Ergebnis, dass 90% gegen diesen Standort waren. Nun sollte man also, anstatt zu „plärren“ und Schuldzuweisungen  zu tätigen und einen sehr einseitigen und kreativen Umgang mit Wahrheiten zu verfolgen, anstatt kuriose nicht verständliche Behauptungen und Vergleiche anzustellen, etwas aus der Sache lernen. Die Sorgen und Ängste der Menschen sind ernst nehmen und nicht einfach nur mit fadenscheinigen Versprechungen abwürgen. Konflikte sind zu lösen und ein gewisses Maß an Rücksicht ist bedeutend mehr Wert als alles nur mit Geld zu entschuldigen, denn letztens ging es ja nur darum. Das tatsächliche Problem wurde und wird nicht angesprochen und das war und ist eine katastrophale Standortwahl über die Köpfe der Betroffenen hinweg. Von Anfang an hätte klar sein müssen, dass dies zu Konflikten führen wird. Natürlich werden jetzt Schuldige gesucht, aber mal wieder am falschen Ort. Anstellen etwas dazuzulernen wird polemisiert und beschuldig, schade eigentlich. Von unserer Seite möchte ich mich für den starken Rückhalt in der Bevölkerung, den Gästen, Vereinen und Verbänden und quer durch die politischen Parteien bedanken. Sie alle haben die Zeichen erkannt und nicht gegen die Windkraft, sondern für die einmalige und schützenswerte Landschaft Partei ergriffen und für diese Weitsicht sind wir dankbar. Abschließend möchte ich noch sagen: Es gibt kein schlechtes Windrad, nur einen schlechten Standort.
Noggler Theo Bürgerinitiative Obervinschgau

Fehlentscheidung
Als krasse und folgenreiche Fehlentscheidung empfinden die Anwohner der Lahn – St. Jakob – und Geroldstraße in Rabland die Ablehnung der kleinen Umfahrungsstraße von der Geroldstraße über den „Stadelbauerweg“ zur Vinschgauer Staatsstraße durch die Landesregierung. Und das ein halbes Jahr nach der Beschlussfassung durch den Gemeinderat Partschins.
Auf diese Entlastungsstraße haben sich die Anwohner und die Gemeinde nach jahrzehntelangem Ringen geeinigt. Am 6. März 2012 hat der Gemeinderat das entsprechende Projekt nahezu einstimmig (17 Ja – 1 Enthaltung, keine Gegenstimme) genehmigt. Ebenso eindeutig ist die Zustimmung der Anwohner. Lediglich ein Bauer hat dagegen rekuriert, ein Recht, das ihm niemand streitig macht. Umso überraschter und verblüffter waren die Anwohner, als sie erfahren mussten, dass die Landesregierung (in Unkenntnis der realen Situation vor Ort?) diesen Rekurs angenommen und die berechtigten Bedürfnisse von mehreren hundert Anwohnern einfach ignoriert hat. Den Anwohnern drängt sich der Verdacht auf, dass bei der Entscheidung der Landesregierung das Lobby-Verhalten die entscheidende Rolle gespielt hat. Wir verhehlen nicht, dass wir über die Entscheidung der Landesregierung wütend sind.
Die Umfahrungsstraße ist notwendig, weil das Verkehrsaufkommen (vor allem der Schwerverkehr, der Busverkehr und der Transitverkehr von und nach Partschins in Richtung Vinschgau) rasant zunimmt, die Lärmbelästigung unzumutbar ist, die Sicherheit (vor allem der Kinder auf dem Weg zum Kindergarten und zur Schule) nicht gegeben ist und die Lebensqualität der Anwohner stark beeinträchtigt ist. Sie ist aus urbanistischer, ökologischer und ökonomischer Sicht auch vertretbar und finanzierbar. Handelt es sich dabei im Wesentlichen doch nur um den Ausbau eines bereits bestehenden und 1 km langen Feldweges. Der Verbrauch von Kulturgrund wäre somit gering und die Kosten niedrig. Zudem haben die allermeisten Grundeigentümer/Bauern ihre Bereitschaft signalisiert, im Verhandlungsweg den notwendigen Grund zur Verfügung zu stellen, wofür ihnen Dank und Anerkennung gebührt. Auch beeinträchtigt diese Straße in keinster Weise ein auf Verkehrsberuhigung ausgerichtetes Gesamtkonzept.
So gibt es nach unserer festen Überzeugung keinen sichtlichen Grund für die Ablehnung, zumal unseren Informationen zufolge ein positives Gutachten der Landesraumordnungskommission als auch eine Unbedenklichkeitserklärung der Abteilung 12 (Straßendienst) vorliegen.
Deshalb ersuchen wir die Gemeindeverwaltung eindringlich, konsequent und hartnäckig ihr Projekt zu verteidigen und alle Mittel auszuschöpfen (Verhandlungen, Volksbefragung, Vermittlung durch die Volksanwaltschaft, Rekurs beim Verwaltungsgericht u.a.m.) um das Projekt zu realisieren. An die zuständigen Landespolitiker appellieren wir, ihre Entscheidung zu überdenken und dahingehend zu revidieren, dass eine Lösung im Interesse der Anwohner – immerhin handelt es sich um einige Hundert – und der Wirtschaft (Bauvorhaben in der Zone Linter Wies) ohne Verzögerung möglich wird.
Auch geben wir zu bedenken, dass für uns Bürger eine gut funktionierende Gemeindeautonomie, die es zu sichern und auszubauen gilt, wichtiger ist als eine sogenannte „Vollautonomie“, wenn diese nur zur Machtkonzentration in den Händen des Landeshauptmannes/ der Landesregierung führen sollte.
Nach wie vor gilt die Erkenntnis der alten Römer: „errare humanum est, perseverare diabolicum“ (Irren ist menschlich, verbissen im Irrtum verharren ist teuflisch). Für die Anwohner
Dr. Karl Trafoier, Rabland


Bilanz Standort Süd-Tirol
Nachdenklich und empört verfolgt der Bürger im Land, was in den vergangenen Monaten bzw.  letzthin in den Medien von Süd-Tirol u. Rom zu erfahren ist.
Laut Reaktion auf höchst politischer Ebene und dank der Überheblichkeit geprägt von Arroganz und Postenschacher unserer politischen Vertreter, sind wir soweit, dass Süd-Tirol mit der besten Autonomie der Welt finanziell sowie politisch im italienischen Sumpf steckt. Tatsache ist auch, dass man seit über zehn Jahren nichts anderes als zweifelhafte Kompromisse mit Rom eingegangen ist. Mailänder Abkommen usw.. Die Warnung von hochrangigen Ex Politikern der SVP, Roland Riz, Alfons Benedikter, Franz Pahl, Ferdinand Willeit sowie die Stimme des Volkes wurden einfach ignoriert. So stehen wir heute auf einem übergroßen Scherbenhaufen.
Die kriechende Haltung gegenüber Rom u. Ettore Tolomei (Totengräber Süd-Tirols) in Sachen faschistische Ortsnamen ist erschreckend. Wenn diese faschistischen Namen wirklich bleiben sollten, dann macht unsere Landesregierung aus  einem Verbrechen ein Recht.
Nicht nachvollziehbar ist die Ehrung für den Staatspräsidenten Napolitano,  der die Autonomiebestimmungen mit Füßen tritt und  die Gesetze samt Verfassung nicht achtet. Vor so viel „Diplomatie“ des Landeshauptmannes  kann man nur den Kopf schütteln. Diesbezüglich ist festzustellen, dass unsere höchsten Volksvertreter in Rom und Bozen unfähig sind, die Interessen Süd-Tirols zu verteidigen. Sind diese Politiker wirklich Ihr Geld wert?
Luis Pixner, Kastelbell


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