Vom wind gefunden - Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat in seiner Neujahrsbotschaft mit einem Atomwaffenangriff gedroht. „Die gesamten USA liegen in der Reichweite unserer Atomwaffen und der Knopf ist immer auf meinem Schreibtisch.“, so Nordkoreas Diktator. Trump reagierte, indem er feststellte, dass er einen Nuklearknopf habe, der „viel größer und machtvoller“ sei. Der Schlagabtausch zwischen Kim Jong Un und Donald Trump, wer den größeren „Nuklearknopf“ habe, ist sachlich betrachtet Unsinn. Einen Atomschlag auszulösen ist viel komplizierter. Weder Trump noch Kim verfügen über diesen Startknopf, mit dem sich ein Nuklearkrieg auslösen ließe. Der eigentliche Kommandoweg für den Einsatz amerikanischer Nuklearwaffen ist vielstufig und nicht automatisiert. Der Befehl wird nicht durch einen Knopfdruck gegeben, sondern über ein mündliches Kommando erteilt. Dazu müsste sich der Präsident mithilfe einer Codekarte gegenüber seinem Verteidigungsminister oder einem kommandierenden General identifizieren. Wer auch immer den Befehl des Präsidenten entgegennimmt - er könnte ihn auch verweigern. Übrigens gibt es tatsächlich einen roter Knopf auf Donald Trumps Schreibtisch, der hat aber einen trivialen Zweck: der US-Präsident kann durch das Drücken des Knopfes ein Getränk bestellen. Trotzdem, wenn Staatsführer unberechenbar werden, besteht die Gefahr, dass wir auch ein blaues Wunder erleben können. (hzg)
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