Theatergruppe Mals
Die Malser Sommerspiele sorgen mit Theateraufführungen seit zwei Jahrzehnten für kulturelle Höhepunkte rund um den Malser Kirchtag um Maria Himmelfahrt. Zehn Jahre nach der Freilichtaufführung „Liebe, List und Vinschgerbahn“ am Malser Bahnhof heißt es heuer wieder Bühne frei für neue Geschichten rund um das Zugfahren. Ernst Thoma skizziert in seinem Stück „Die Jugend ist echt schlecht“ den Gemütszustand und die Lebensweise unterschiedlicher Altersgruppen im Laufe einer Zugfahrt. Dabei kommen verkabelte und vernetzte Jugendliche mit einem staunenden, aber vereinsamten Kriegsveteranen ins Gespräch. Eine Handy-vernarrte und antiautoritär erziehende Mutter samt Nachwuchs nimmt ebenfalls an der Zugfahrt teil wie junge Werbegeschenke verteilende Mädchen im Auftrag des mobilen Landesrates. Aber ein Stück von Ernst Thoma wäre nicht komplett, wenn nicht vermeintliche Nebenfiguren und vor allem die Musik einen besonderen Platz einnehmen würden. Dazu zählen eine Putzfrau, eine fiktive Polizeistation und ganz besonders ein im Dauerzustand angeheiterter Mann, der das Zugabteil mit der Kanzel verwechselt. In Rap-Form werden hingegen im Laufe des Stückes die Themen Zug, Konsumverhalten und natürlich die Jugend selbst musikalisch interpretiert. (lu)