Taufers
Der Tauferer BM Hermann Fliri gerät zunehmend unter Druck. Die Problematik rund um das gemeindeeigene Kraftwerk „Avinga“ hat eine neue Dimension angenommen und könnte ein Fall für den Rechnungshof werden. Dies kam bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag in Bozen zur Sprache. Fridolin Wittmer, Tauferer Gemeinderat für die Freiheitlichen, hat sich Schützenhilfe von seiner Mutterpartei, vom Landtagsabgeordneten Pius Leitner, geholt. Damit wird die leidige Problematik rund um das „Avinga“-Kraftwerk pressemäßig auf Landesebene gehievt. Grund für den drastischen Schritt sind die für Wittmer enttäuschenden Antworten von Seiten des BM Fliri auf unzählige Anfragen rund um das Kraftwerk. Und, so haben es Wittmer und der Fachmann für Turbinenbau, Alois Fliri, errechnet, der Gemeinde seien bisher gut 200.000 Euro durch die Lappen gegangen. Rund 100.000 Euro weniger habe die Gemeinde aufgrund des baulichen Murxes eingenommen und rund 100.000 Euro habe die Gemeinde für Sanierungsmaßnahmen ausgeben müssen, die bei sorgfältiger Planung nicht fällig gewesen wären. Genau solche entgangenen Einnahmen bzw. aus der Sicht Wittmers unnützen Ausgaben sollen nun den Rechnungshof auf den Plan rufen.
Die Chronologie des E-Werkes Avingabach, zusammengetragen von Wittmer und Alois Fliri, liest sich wie eine Aneinanderreihung von Pannen, Tricksereien und Flickschustereien. Dennoch war BM Hermann Fliri bisher imstande, „sein“ E-Werk als Erfolg zu verkaufen. Das Fass zum Überlaufen brachte zusätzlich noch, dass die im vorigen Jahr durchgeführte „Potenzierung“ beim E-Werk einen von Alois Fliri, der sich in der Materie auskennt, errechneten Turbinenwirkungsgrad von „unglaublichen 148 Prozent“ ergeben hat. Der unglaubliche X-Faktor in Taufers. Die lapidare Auskunft aus der Gemeindestube an Wittmer: Der Turbinenbauer habe eben ein Betriebsgeheimnis. (eb)