Dienstag, 13 Dezember 2011 00:00

Podiumsdiskussion „Aktion Beinhaus“

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Mals/Vinschgau

s18_1763s18_1770Unter dem Motto „Vergeben Ja, Vergessen Nein“ sollte der Frage nach der Zukunft des Beinhauses oberhalb von Burgeis auf den Grund gegangen werden und über mögliche Lösungsansätze und zukünftige Schritte diskutiert werden.
Vor überfülltem Saal eröffnete Mjr.-Stv. der Vinschger Schützen Martin Wielander die Podiumsdiskussion am 01. Dezember in Mals. Im Anschluss an drei kurze Impulsreferate von Margareth Lun (die historischen Hintergründe), Mjr. Günther Morat (der Missbrauch der faschistischen Relikte in Südtirol) und Pater Christoph Waldner (eine Frage der Pietät) führte Moderator Harald Stauder durch die Diskussionsrunde.


s18_1766s18_1792Obwohl die Bevölkerung das Ossarium teilweise ignoriert, zeigte der vollbesetzte Saal doch, dass das Thema ein großes Anliegen des oberen Vinschgaus ist. Was die Zukunft des Beinhauses angeht, gingen die Meinungen der Teilnehmer weit auseinander: Während Donato Seppi weiter an dem Beinhaus in seiner jetzigen Form und Symbolik festhielt, sprachen sich Hans Heiss und Karl Zeller für die Erhaltung des Beinhauses als Mahnmal für die Geschichte aus. Zeller erläuterte auch die rechtliche Grundlage und erklärte, dass die faschistischen Denkmäler sich in Staatsbesitz befinden und das Land nicht über die notwendigen Zuständigkeiten verfüge. In Rom habe man mit dem „Bondi-Vertrag“ bereits viel erreicht, nun läge es an der Landesregierung, weitere Schritte in die Wege zu leiten. Kritik an den aufgestellten Erklärungstafeln äußerte Pepi s18_1771s18_1750Stecher. Es sei an der Zeit, nach langfristigen Lösungen zu suchen, damit unsere Kinder nicht auch noch über dieses Thema diskutieren müssen, so Stecher. Sven Knoll und Sepp Noggler sprachen sich für die Entfernung des Bauwerkes auf der Malser Haide aus. Knoll warf die Frage in den Raum, ob man die Geschichte ohne dieses Bauwerk wirklich schlechter aufarbeiten könne. Peter Kaserer betonte, dass einseitiger Friede langfristig keine Lösung sein könne. Peter Kaserer erklärte, dass die Schützen für jede piätetvolle Lösung offen seien, insofern die derzeitige Symbolik des Ossariums verschwindet und nicht mehr für politische Meinungsäußerungen missbraucht wird.

s18_1772Breite Zustimmung in der Diskussionsrunde fand die Wortmeldung von Hans Duffek vom Südtiroler Schwarzen Kreuz; man möge die Toten in eine sichere Heimat überführen und aus dem politischen Hick-Hack heraushalten. Sven Knoll hatte bereits zuvor vorgeschlagen, die Toten in den Kriegerfriedhof nach Spondinig zu überführen und das Bauwerk im Anschluss zu beseitigen.
Die Bevölkerung und die lokale Politik sind nun aufgerufen, Ideen und Lösungsvorschläge vor Ort zu entwickeln. Lob für die Initiative der Schützen gab es von Hans Heiss und Sven Knoll. „Wir werden da weitermachen, wo wir angefangen haben und weitere Akzente und Aktionen starten“, so Mjr. Peter Kaserer in seinen Schlussworten. (chr)


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