Unzählige Studien und Feldforschungen in verschiedensten Habitaten und auf verschiedenen Kontinenten unserer Erde bestätigen den direkten Zusammenhang zwischen der Lebensraumvielfalt und dem Artenreichtum. Und umgekehrt ist schon lange entschlüsselt: Je gleichförmiger eine Großlandschaft und je eintöniger eine Kulturfläche sind, umso artenärmer sind sie. Ebenso lange ist es schon gesichertes Wissen, dass Monokulturen störanfälliger sind als Mischkulturen. Beispielsweise sind Mischwälder aus verschiedenen Baumarten stabiler gegen Schädlinge, Krankheiten und extreme Witterungsereignisse.
Die Zerstückelung und Verinselung von Lebensräumen durch die Überbauung der Landschaft für Wohn- und Wirtschaftszwecke sowie durch Straßen und andere Verkehrsinfrastrukturen ist ein weiterer Grund für den tierischen und pflanzlichen Artenverlust.
Der Erhalt, die Pflege und der Schutz etwa von offenen Bachläufen, Rinnsalen, Feuchtflächen, Trockensteinmauern, Feldrainen, Heckenzeilen, Feldgehölzen, Auwaldstreifen als vernetzende und ökologisch wertvolle Landschaftselemente in den verschiedenen Höhenlagen des Vinschgaus von der Talsohle bis in die oberen Vegetationsstufen sind ein außerordentlich wertvoller Beitrag für den Erhalt unserer von außen oft bewunderten Kulturlandschaft und durch den Erhalt der Lebensraumvielfalt auch ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Ein paar Beispiele für noch erhaltene ökologische Netze im Vinschgau in linearer und flächiger Ausformung stelle ich in den heutigen Bildern vor.
Vieles, das zusammenhanglos erscheint, ist miteinander verbunden und wirkt auf das gesamte Ökosystem. Schonende Landbewirtschaftung erhält das Bodenleben und damit die natürliche Struktur der Böden besser als intensives Bewirtschaften mit Überdüngung, Verdichtung und fehlender Fruchtfolge. Gesunde Böden können große Wassermassen bei Starkregenfällen besser speichern und die Gefahren von Hochwasser senken. Wie wir derzeit schon erleben, nehmen in Zeiten der Erderwärmung und der Klimaveränderung Niederschlagsereignisse mit großer Regendichte und hohen Niederschlagsmengen zu.
Biologisch bewirtschaftete Flächen sind ein Pool der Biodiversität: Sie bergen 30% mehr Arten und 50% mehr Individuen von Pflanzen und Tieren.
Auf einem steirischen Biobauernhof mit angeschlossenem Biohotel in der Ramsau am Dachstein habe ich eine Serie von acht Schautafeln entdeckt, auf denen die österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern ihre vielfältigen Leistungen für die gesamte Gesellschaft in drei Feldern zusammenfassen und vorstellen: Sichern von Nahrung mit Qualität, Schützen unserer Lebensgrundlagen und die Vielfalt unseres Lebens erhalten. Die grafische Aufarbeitung und Darstellung des Beitrages für den Erhalt der Artenvielfalt aus dieser Serie von Schaubildern, welche mit Mitteln des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich mitfinanziert wurde, gebe ich Ihnen im Rahmen der heutigen Bilderserie ebenfalls wieder.
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