Oft haben Medien im Lande schon die Südtiroler Volkspartei in der Vergangenheit niedergeschrieben. Sinkende Mitgliederzahlen, interne Streitereien, Hahnenkämpfe der Mandatare, Skandale um Renten, Einzelskandale um soziale Abgaben... Die SVP ist aber beständig geblieben, die SVP-Politik hat der armen Provinz und deren Bevölkerung Wohlstand gebracht, die Partei hat eine große Vergangenheit aufzuweisen - unbestritten. Und dies trotz einer Unkultur, die die Volkspartei seit ihrer Gründung im Mai 1945 gehegt und gepflegt hat: Es gibt keinen Rücktritt wegen eines Fehltrittes. Skandale wurden und werden in der Partei vertuscht, verdrängt, ausgesessen. Basta. Nach dem Motto: Skandale von Parteimitgliedern gibt es nicht wirklich. Und wenn, dann war bisher kein Rücktritt fällig (eine Ausnahme bildet das „Bauernopfer“ Michl Laimer). Die Seilschaften innerhalb der Partei hatten und haben Vorrang. Um diese Unkultur etwas zu kultivieren, hat man vor nicht langer Zeit die parteiinterne Mandatsbeschränkung eingeführt. Als Beispiel: Nicht länger als 15 Jahre soll ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin im Amt bleiben können. Dies gilt auch für Landesräte. Als Gegenbeispiel: Der amerikanische Präsident darf nur zwei Amtsperioden machen. Wird er also ein zweites Mal gewählt, so sind das insgesamt acht Jahre. Man hat also die SVP mit der bürgermeisterlichen Mandatsbeschränkung amerikanisiert. Man könnte das als eine Art Schadensbegrenzung auffassen. Offiziell heißt es, um der Jugend eine politische Chance zu geben. Die Unkultur in der Partei spüren die Mitglieder an der Basis - es gibt eben im Mandatarbereich keine reinigenden Gewitter. Sichtbar wird der Frust an der Basis an der Anzahl der Mitglieder - trotz großer Vergangenheit.
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