Die Wasserstoff-Technologien vorantreiben, ist ein strategisches Ziel der Europäischen Kommission. Südtirol ist durch LR Alfreider bei Konferenz in Brüssel vertreten.
Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für eine nachhaltige, emissionsreduzierte Zukunft: Es speichert erneuerbare Energien und kann unter anderem in Brennstoffzellen als emissionsfreier Treibstoff eingesetzt werden. Mit dem Thema Wasserstoff und seiner Anwendung in den verschiedenen Sektoren beschäftigte sich die Tagung "Hydrogen forClimate Action", die in Brüssel von der Europäischen Kommission organisiert wurde. Ziel war es, die EU-Strategie für eine gemeinsame europaweite Vision und einen abgestimmten Masterplan für eine zukünftige europäische Wasserstoffwirtschaftvoranzutreiben. Der designierte EU-Vizekommissionspräsident für Klimaschutz, Frans Timmermans, unterstrich in einem Video die enorme Wichtigkeit, in Wasserstoff zu investieren, damit Europa nicht den Anschluss zu den Konkurrenzmärkten verliere.
Auch Südtirol wird in diesen Prozess miteinbezogen und bei der Entwicklung neuer H2-Technologien dabei sein. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der bei der Tagung über die Entwicklung der H2-Technologien in Südtirol im Sektor öffentliche Mobilität referierte, unterstrich: "Mit der Unterstützung der EU wollen wir die Wasserstoff-Technologien fördern und Südtirol zu einem 'Hydrogen Valley' der sauberen Mobilität hinführen." Ziel sei es, eine Wasserstoff-Offensive auf mehreren Ebenen zu starten sowie ein flächendeckendes Versorgungsnetz vor allem entlang des Brennerkorridors aufzubauen.
Belastung entlang des Brennerkorridors senken
"Wir Südtiroler sind genauso wie die Nachbarregionen durch den täglichen Transitverkehr belastet. Wir wollen eine Infrastruktur entlang der Brennerachse aufbauen und die Fahrzeuge im ÖPNV und im Transitverkehr schrittweise auf Wasserstofftechnologien umstellen", sagte Alfreider. Dafür brauche es unterstützende Maßnahmen von Seiten der EU, so der Landesrat. Südtirol habe durch seine enorme Wasserkraft ein großes Potential, diese saubere Energie auf regionaler Ebene für Mobilitäts- und Transitlösungen besser zu nutzen.
Derzeit wird das von Alfreider vorgebrachte Projekt "Hydrogen Valley – Green Brennercorridor" zusammen mit den europäischen und nationalen Behörden und Südtiroler Partnern definiert. Das Projekt zielt darauf ab, Wasserstoff-Infrastrukturen und Fahrzeugflotten für den Schwerverkehr entlang der Brennerachse zu etablieren und Unterstützungsprojekte (Busse, Nutzfahrzeuge, stationäre Anwendungen) einzubinden.
Mit dem Thema "saubere Antriebstechnologien" befasst sich heute auch die Generaldirektion Move der Europäischen Kommission unter Vorsitz von Elisabeth Werner. In einem Arbeitstreffen unter Einbezug aller Partner am Brennerkorridor sollen mögliche Maßnahmen zur Förderung sauberer Technologien ausgelotet werden.
LPA/LPA
Am kommenden Sonntag, 13. Oktober, ist die Meraner Bahnlinie von 9 bis 15 Uhr wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Es verkehren Ersatzbusse.
Auf der Bahnlinie zwischen Bozen und Meran verkehren am Sonntag, 13. Oktober 2019 zwischen 9 und 15 Uhr keine Züge. Grund dafür sind Sonderwartungsarbeiten entlang der Strecke, die von der Infrastrukturgesellschaft RFI durchgeführt werden. Alle Züge mit Abfahrt in Bozen zwischen 9.01 Uhr und 14.01 Uhr sowie alle Züge mit Abfahrt in Meran zwischen 9.16 Uhr und 14.16 Uhr werden durch Busse ersetzt.
Die Ersatzbusse halten meist bei den Zugbahnhöfen. In Siebeneich halten die Ersatzbusse bei der Schule, in Gargazon im Dorfzentrum. In Bozen halten die Ersatzbusse direkt gegenüber dem Bahnhofs-Hauptgebäude. Bozen Süd und Kaiserau werden nicht bedient. Die STA - Südtiroler Transportstrukturen AG weist darauf hin, dass die Ersatzbusse, je nach Verkehrsaufkommen, längere Fahrtzeiten als die Züge benötigen und keine Fahrräder befördern.
LPA/LPA
Mitte Oktober beginnt in weiten Teilen Südtirols die Heizperiode. Zeitgleich startet wiederum die Sensibilisierungskampagne "Heizen mit Holz…aber richtig".
Rund 90.000 Holzheizungen und circa 60.000 Öl- und Gasheizungen werden in den kommenden Tagen in Südtirol wieder den Betrieb aufnehmen. Um Emissionen und Verbrauch zu minimieren und damit zu einer Verbesserung der Luftqualität beizutragen, ist ein fachgerechter Betrieb der Heizungsanlagen ausschlaggebend. Auch eine regelmäßige Wartung der Anlagen ist wichtig. Bei allen größeren Anlagen (über 35 KW) führt der Kaminkehrer jährlich eine Abgaskontrolle durch. Insbesondere bei kleinen (unter 35 KW) Holzheizungen ist neben der Wartung aber auch das richtige Heizen entscheidend für geringere Emissionen.
Hierfür hat die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Berufsvereinigung der Kaminkehrer im lvh die Sensibilisierungskampagne "Heizen mit Holz…..aber richtig" initiiert. "Ziel ist es, über die Auswirkung einer schlechten Holzverbrennung auf die Gesundheit und Umwelt zu informieren und eine konkrete Anleitung für das richtige Heizen mit Holz zu liefern", erklärt Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.
Unsachgemäße Holzverbrennung vermeiden
Die Kampagne läuft bereits seit Oktober 2017, die Bilanz ist durchaus positiv. Bisher haben sich 16 Gemeinden in allen Landesteilen beteiligt (Latsch, Sand in Taufers, Eppan, Sarnthein, St. Lorenzen, Algund, Schluderns, Sterzing, Deutschnofen, Innichen, Lajen, Rasen-Antholz, Villanders, St. Pankraz, Tramin und Jenesien). Auch die Teilnahme der Schulen war rege: 114 Grundschulklassen und 55 Mittelschulklassen nahmen die Angebote der Aktion war. Das Puppentheater "Feuer frei mit Fritz" sensibilisierte schon die Kleinsten für das Thema.
"Vor allem in ländlichen Gemeinden ist die unvollständige und unsachgemäße Holzverbrennung Hauptverursacher für einen erheblichen Anstieg der Feinstaubemissionen", betont Georg Pichler, Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm. Durch starke Inversionswetterlagen im Winter könne sich die Situation noch zusätzlich verschlimmern. Auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe wie das nachweislich krebserregende Benzo(a)pyren werde vor allem bei unvollständigen Verbrennungsprozessen gebildet.
Info-Tage im Herbst 2019
Aus diesem Grund setzt die Kampagne "Heizen mit Holz…aber richtig" ihre Aufklärungsarbeit fort und macht in den kommenden Wochen in St. Ulrich, Mals, Kaltern und Lüsen Station. Dabei wird es auch wieder praktische Vorführungen mit einer Gegenüberstellung der sach- und der unsachgemäßen Holzverbrennung geben, die in der Vergangenheit großen Anklang gefunden haben (siehe Video).
Bereits am kommenden Freitag, 11. Oktober, findet in St. Ulrich/Gröden (Jugendtreff SAUT, Reziastr. 102, 1. Stock) um 20 Uhr der Vortrag "Richtig heizen mit Holz" statt. Am Samstag, 12. Oktober, gibt es im Rahmen des Biomarktes am Vormittag um 10 und um 11 Uhr die Vorführung der richtigen Holzfeuerung am Dorfplatz.
In Mals wird die richtige Holzfeuerung am Mittwoch, 16. Oktober, um 10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr im Rahmen des Gollimarktes vor der Gemeinde gezeigt.
In Kaltern haben Interessierte am Mittwoch, 23. Oktober, um 9 Uhr und um 10 Uhr Gelegenheit, die richtige Holzfeuerung vor der Mittelschule im Rahmen der Veranstaltung "Tag des Handwerks" zu sehen. Der Vortrag "Richtig heizen mit Holz" findet um 20 Uhr im KUBA in der Bahnhofsstraße statt.
In Lüsen schließlich findet die Vorführung der richtigen Holzfeuerung am Montag, 4. November, um 10 Uhr und um 11 Uhr im Schulhof der Grundschule statt. Der Vortrag "Richtig heizen mit Holz" folgt am Abend um 19.30 Uhr im Saal der Feuerwehr von Lüsen.
Informationen gibt es auf den Webseiten des Landes Südtirol zum Thema Umwelt untere Luft.
LPA/mpi
Junge Instrumentalisten, die Orchestererfahrung sammeln möchten, können sich noch bis zum 31. Oktober 2019 um einen Platz im Jugendsinfonieorchester Südtirol bewerben.
Orchestererfahrung können begabte und begeisterte Musikerinnen und Musiker im Jugendsinfonieorchester Südtirol sammeln. Gesucht werden Schülerinnen und Schüler aller Orchesterinstrumente aus Musikschulen, Mittel- und Oberschulen musikalischer Ausrichtung, Konservatorien und Privatunterricht.
Videobewerbung bis Monatsende
Junge Instrumentalisten aller Orchesterinstrumente zwischen 13 und 23 Jahren können ihre Videobewerbungen bis zum 31. Oktober 2019 einreichen. Nähere Auskünfte erteilen alle Musikschulen des Landes. Informationen finden sich zudem auf den Webseiten des Landes zum Thema Bildung unter Musikschulen.
Proben- und Konzertsaison 2019/20 ab Dezember
Das Jugendsinfonieorchester Südtirol wurde 2006 ins Leben gerufen, um jungen musikalischen Talenten Orchestererfahrung zu ermöglichen. Getragen wird die Initiative von der Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschulen, die Landesdirektion Musikalische Bildung in italienischer Sprache, die Deutsche, Ladinische und Italienische Bildungsdirektion, das Konservatorium "Claudio Monteverdi" und die Freie Universität Bozen. Die Gesamtorganisation liegt bei der Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschulen.
LPA/jw
Für die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis sucht die Personalabteilung einen Hilfskoch. Die Vollzeitstelle soll über einen Wettbewerb unbefristet besetzt werden.
An der Landesfachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis in der Gemeinde Mals ist eine Stelle als Hilfskoch beziehungsweise Hilfsköchin zu besetzen. Die Vollzeitstelle soll über einen Wettbewerb unbefristet vergeben werden. Um Teilnahme können sich Personen bewerben, die ihre Schulpflicht erfüllt haben, eine einschlägige mindestens vierjährige Erfahrung nachweisen können und über den Zweisprachigkeitsnachweis A2 (ehemals D) verfügen. Die Stelle ist der deutschen Sprachgruppe vorbehalten. Am Wettbewerb können deutsche und ladinische Bewerber teilnehmen. Ladinische Bewerber müssen die Ladinischprüfung A2 bestanden haben. Die auf der Grundlage des Wettbewerbs erstellte Rangordnung ist drei Jahre lang gültig.
Die Wettbewerbsankündigung wurde auf der Homepage der Landespersonalabteilung und im Amtsblatt der Region veröffentlicht. Um Wettbewerbsteilnahme kann bis zum 8. November 2019 (12 Uhr) angesucht werden. Die Bewerbung mit Lebenslauf und mit Bescheinigung über die Sprachgruppenzugehörigkeit ist an das Landesamt für Personalaufnahme in der Bozner Rittner Straße 13 zu richten.
Informationen finden sich auf den Webseite des Landes zu Personal unter Wettbewerbe. Auskünfte erteilt zudem das Amt für Personalaufnahme (Tel. 0471 412152 - natalie.defrancesco@provinz.bz.it).
LPA/jw
Wie die Umsetzung des Aktionsplans für Forschung und Ausbildung in Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften voranschreitet, darum ging es gestern bei einer Tagung in Dietenheim bei Bruneck.
Pflanzenschutzfragen für Beeren- und Steinobstkulturen beantworten oder Kapazitäten in der Milchviehhaltung sowie der Rindermast ausloten - das sind nur zwei der Maßnahmen, die der Aktionsplan für die Forschung und Ausbildung in den Bereichen Berglandwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften vorangetrieben hat.
Landesrat Arnold Schuler präsentierte gestern (7. Oktober) gemeinsam mit Fachleuten der Universität Bozen und des Versuchszentrums Laimburg an der Fachschule Dietenheim bei Bruneck die Arbeiten zum Aktionsplan. Der Plan war im Herbst 2015 von der Landesregierung beschlossen worden. Die Arbeiten starteten 2016 zunächst für die Dauer von fünf Jahren.
Milchwirtschaft: Aufgaberate stoppen
Der Landesrat für Landwirtschaft beleuchtete die Ausgangssituation, nach der 90 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche keine Intensivkulturen, sondern Grünlandflächen seien, die überwiegend der Milcherzeugung dienten. Etwa 1,5 bis zwei Prozent der Milchvieherzeuger scheiden jährlich aus der Produktion aus, wodurch sich der Anteil an Brachflächen erhöhe. "Die Aufgaberate liegt zwar deutlich unter der anderer Regionen Europas", stellte Landesrat Schuler klar, diese Entwicklung sei trotzdem zu stoppen und ein höheres Einkommen für alle Betriebe sei zu generieren. Deshalb habe die Landesregierung diesen Aktionsplan genehmigt, der zudem die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen stärken solle.
In Köpfe investieren
"Dank des Aktionsplans konnten wir vor allem in Know-how, das heißt in Köpfe, investieren", sagte Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg. Auch Professor Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen verwies darauf, dass die Mittel des Aktionsplans eine Aufstockung der Stellen in den verschiedenen Bereichen der beteiligten Institutionen ermöglicht habe. Die enge Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern schaffe Synergien und neue Kooperationsmöglichkeiten, waren sich die Kooperationspartner einig.
Am Versuchszentrum Laimburg konnte beispielsweise der Bereich Beeren- und Steinobst personell verstärkt werden. So konnten vielfältige Aufgaben auch im Hinblick auf Kulturen wie Marille, Erdbeere, Süßkirsche oder Kastanie abgedeckt und auch Problematiken des Pflanzenschutzes dieser Kulturen bearbeitet werden, erklärte Massimo Zago, der Leiter der Arbeitsgruppe "Beeren- und Steinobst".
Im Bereich Berglandwirtschaft liegen die Arbeitsschwerpunkte auf Fleisch, Milch, Stein- und Beerenobst, Gemüse sowie auf Getreide und Kräuter. Im Lebensmittelbereich stehen Speck, Wurst, Marmeladen, Säfte, Destillate, Mehl, Backwaren und Bier im Brennpunkt.
Versuche mit Futter-Wiegetrögen
An der Fachschule Dietenheim wurden gestern auch die ersten Ergebnisse aus den verschiedenen Bereichen vorgestellt. Im Gutsbetrieb des Versuchszentrums Laimburg "Mair am Hof" in Dietenheim wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Bozen Versuchskapazitäten im Bereich der Milchviehhaltung sowie der Rindermast aufgebaut. Nach Umbaumaßnahmen des bestehenden Milchviehstalles und Installationen von neuester Technik, wie Futter-Wiegetrögen, haben die Versuche dieses Jahr begonnen. Auch in Dietenheim steht der Vergleich von Low- und High-Input Systemen, das heißt der Vergleich der Produktionsintensitäten, im Vordergrund. Damit wird dem Tierwohl und der Tiergesundheit ein besonderes Augenmerk geschenkt. Interessierte können sich in Dietenheim ein Bild davon verschaffen.
Finanzierung über das Jahr 2020 hinaus
Die Arbeiten in dem Bereich werden weitergeführt und dafür stellt die Landesregierung auch nach 2020 Mittel zur Verfügung. Landesrat Schuler dazu: "Die Kontinuität ist wichtig, um auch weitere Ergebnisse zu erzielen. Die Zeiten ändern sich und so verändert sich auch die Landwirtschaft. Eine enge Zusammenarbeit mit der Forschung ist ausschlaggebend, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Probleme gelöst werden können."
LPA
Eine Modellregion beim Katastrophenmanagement: So stellte LH Kompatscher Südtirol bei den "Wochen der Regionen und Städte" in Brüssel vor und forderte mehr Unterstützung für das Ehrenamt.
Um sich möglichst wirksam auf Katastrophen vorbereiten und davor schützen zu können, brauchen Regionen vor allem die Möglichkeit zur Eigenverantwortung. Das sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (8. Oktober) im Rahmen der "Europäischen Woche der Regionen und Städte", die der europäische Ausschuss der Regionenjedes Jahr zusammen mit der Europäischen Union in Brüssel veranstaltet. In einer Konferenz zur Krisenfestigkeit von Regionen ("Delivering disaster resilience at the local level") stellten Vertreter aus Schweden und Polen gemeinsam mit Kompatscher den Umgang ihrer Regionen mit Naturkatastrophen vor. "Unser Land ist sehr krisenfest", sagte der Landeshauptmann: "Zum einen beugt es Katastrophen aktiv vor, zum anderen ist es auch gut vorbereitet, wenn Naturereignisse eintreten."
Als Beispiel nannte Kompatscher das Sturmtief Vaia, das vor fast genau einem Jahr große Schäden an Straßen, Gebäuden aber vor allem in Südtirols Wäldern angerichtet hatte. Südtirol habe auch deshalb schnell und wirksam reagieren können, weil es die Möglichkeit hat, autonome Gesetze zu gestalten. Das ermögliche in der Folge eigene Planungsinstrumente wie Siedlungs-, Landschafts- und Gefahrenzonenpläne und ein professionelles Risikomanagement. Undenkbar aber sei Katastrophenschutz in Südtirol ohne die bestens funktionierenden ehrenamtlichen Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Weißes Kreuz, Bergrettung und viele andere.
Mehr Rechtssicherheit für Ehrenamt
Für dieses Ehrenamt forderte Arno Kompatscher von der EU mehr Rechtssicherheit, vor allem im Bereich Arbeitsrecht: "Die ehrenamtliche Tätigkeit ist in den EU-Standards kaum vorgesehen und zu wenig geschützt. Es wird Zeit, dass wir deren Tätigkeit staatenübergreifend auf eine sichere gesetzliche Grundlage stellen!" Was zum Beispiel passiere, wenn jemand in der Nacht zum Einsatz gerufen wird? "Kann sie oder er am nächsten Tag der Arbeit fernbleiben?", fragte Kompatscher.
Mit Gesetzen auf Klimakrise reagieren
Schließlich richtete der Landeshauptmann den Blick auf die Klimakrise als "größte Herausforderung unserer Zeit." Südtirol nehme diese Aufgabe an: "Der beste Katastrophenschutz ist, die Ursachen von Klimawandel zu reduzieren. Südtirol geht das aktiv an, und ich hoffe, möglichst alle Regionen in der EU folgen dem Beispiel." So sollten alle Regionen in Anlehnung an die von der EU vorgegebenen nationalen Klima-Anpassungspläne entsprechende regionale Pläne entwickeln: "Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gelingen nur, wenn sie sich auch in Gesetzen und Spezialplänen wiederfinden", sagte Kompatscher und zählte am Beispiel der Südtiroler Landes-Gesetzgebung auf, welche Bereiche alles davon betroffen sein können: Raumplanung und Agrarsektor, Wassernutzung, Verkehr und Mobilität, Tourismus, Gefahrenzonenpläne und nicht zuletzt der Landesforstplan.
GST
Die Landesregierung hat die Immatrikulationskontingente für das Studium der Bildungswissenschaften an der Freien Universität Bozen für die nächsten drei Jahre mit je 348 festgelegt.
An der Fakultät für Bildungswissenschaften für den Primarbereich der Freien Universität Bozen können sich in den kommenden drei Jahren jeweils bis 348 Studierende immatrikulieren. Von den 348 Studienplätze entfällt mit 250 der größte Anteil auf die deutsche Abteilung, 80 Studienplätze wird es in den kommenden drei Jahren an der italienischen und 18 an der ladinischen Abteilung geben.
Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Universität hat die Landesregierung im Einvernehmen mit der Universität heute (8. Oktober) die Studienplätze festgelegt. Um der Universität mehr Planungssicherheit zu geben, wurden die Kontingente heuer erstmals für den Dreijahreszeitraum 2020/21 bis 2022/23 festgelegt. Die Grundlage für den heutigen Beschluss bildet der Bedarf an Lehrpersonal, der sich aus den Landesstellenplänen ergibt.
jw
Der Weltladen Latsch organisiert anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober 2019 um 20.00 Uhr im Culturforum von Latsch die Vorführung der ARD Reportage & Dokumentation „Europas dreckige Ernte“ und anschließender Diskussion mit
Arnold Schuler – Landesrat
Prof. Susanne Elsen – Uni Bozen
Stefan Luther – Direktor der Abteilung Arbeit
Josef Wielander – Direktor a. D. VI.P
Zehntausende Flüchtlinge und Migranten aus Afrika werden in der Landwirtschaft in Spanien und Süditalien brutal ausgebeutet. Sie ernten Obst und Gemüse, das zu Billigpreisen in den großen Supermarktketten verkauft wird. Wie Sklaven leben die Feldarbeiter in selbstgebauten Hütten aus Müll in Slums ohne Wasser und Strom. Der Film zeigt wie die Mafia am Leid der Ausgebeuteten verdient. Zudem kassieren Ausbeuter-Firmen millionenschwere EU-Subventionen.
Das Preisdumping der großen Supermarktketten führt dazu, dass viele Produzenten ihre Kosten nicht mehr decken können. Der Preisdruck wird in voller Härte an die Erntehelfer weitergegeben.
Alperia führt derzeit Instandhaltungsarbeiten an der technischen Infrastruktur des Laaser Stausee durch - und erhält als erwünschten Nebeneffekt ein gespültes Staubecken, zu Lasten des Gewässerfauna.
Alperia, der größte Energieproduzent des Landes, zu 100% im Eigentum der öffentlichen Hand, ist seit Jahren redlich bemüht, sich und seiner Wasserkraft ein grünes Image zu verpassen. Man möge nur kurz die Webseite sowie die Socialmedia-Kanäle von Alperia besuchen, um eine Idee davon zu bekommen. Dass deren Eigenbild aber eher ins Land der Märchen gehört, hat die heurige Spülung des Mühlbacher Stausees - mit den bekannten katastrophalen Folgen für die Fischfauna - bewiesen.
Die Spülung des Laaser Becken, die seit letztem Freitag im Gange ist, ist zwar anders gelagert als jene in Mühlbach; das Grundproblem - nämlich die rückständige Sedimentbewirtschaftung durch Alperia - ist aber dasselbe. Im Laaser Fall scheinen vorgeschriebene Instandhaltungsarbeiten an der technischen Kraftwerksinfrastruktur der primäre Grund für die Schleusenöffnung zu sein, nicht die Spülung selbst. Die Folgen für die Umwelt sind allerdings identisch: um diese Arbeiten durchführen zu können, muss das KW Kastelbell für rund zwei Wochen vom Netz genommen werden - die Etsch fließt derweil durch das offene Staubecken und spült einen Teil der dort abgelagerten Sedimente mit sich - was zu einer massiven Trübung der talseitigen Etsch führt. Wie folgenschwer diese Trübung für die Jungfische der Mamorierten Forelle sein wird, werden Erhebungen durch das Amt für Jagd und Fischerei nach der Spülung zeigen. Auch der Zeitpunkt der Spülung ist alles andere als “günstig”: die Laichzeit steht bevor und zur erfolgreichen Fortpflanzung benötigt die Marmorierte Forelle lockeren Kies, nicht aber Feinsedimente, welche diesen bedecken. Und die nächste Spülung steht bereits bevor! Lt. unseren Informationen soll nämlich das Staubecken an der Töll gespült werden, sobald die Spülung des Laaser Beckens abgeschlossen ist. Das Problem wird von Alperia also einfach flussabwärts “weitergereicht”.
Der Hilfeschrei des FV Merans durch seine Presseaussendung ist nur allzu verständlich und wird vom Südtiroler Landesfischereiverband voll mitgetragen. Gerade der FV Meran, Mitglied des Landesfischereiverbandes, hat eine lange Tradition in der nachhaltigen Bewirtschaftung seiner Gewässer und ist ein wichtiger Partner beim Marmogen-Projekt, das - in Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern, wie z.B. dem Aquatischen Artenschutzzentrum des Landes - versucht, unsere gefährdete heimische Marmorierte Forelle zeitgerecht zu fördern bzw. zu stützen. Und die vergangen Jahre haben zweifelsfrei gezeigt, dass die veraltete Sedimentbewirtschaftung durch Alperia eines der Hauptprobleme für den Wildfischbestand der Marmorata darstellt! Insofern sind der FV. Meran und die weiteren Fischereivereine, die unsere Hauptgewässer bewirtschaften, gebrannte Kinder.
Aber was könnte Alperia besser machen? Endlich südtirolweit eine alternative Sedimentbewirtschaftung mittels Saugbaggern umsetzen! Durch den kontinuierlichen Sedimentaustrag mittels Saugbaggern würden die Stauseen das ganze Jahr über weitestgehend frei von Sedimenten bleiben. Somit könnten, wie jetzt im Laaser Fall, Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden, ohne dass das Öffnen der Schleusen zu wochenlangen massiven Trübungen der Etsch führen würde.
Es bleibt dasselbe klare Fazit wie nach der Spülung des Mühlbacher Stausees: nur die Landesregierung bzw. die zuständigen Landesräte Vettorato (Umwelt und Energie) und Schuler (Fischerei) können von Alperia verbindliche alternative Maßnahmen für die Zukunft verlangen. Der LFVS wird jedenfalls alles in seiner Macht stehende unternehmen, um den politischen und gesellschaftlichen Druck auf Alperia zu erhöhen. Alperia muss endlich aufhören, unsere Gewässerlebensräume zu degradieren!