Goldrain - Es ist Mittwoch der 24. Februar am später Nachmittag. Ein junger Bursche in Badehose steigt durch ein Eisloch ins kalte Wasser des Goldrainer Sees, verharrt dort mehrere Sekunden, taucht kurz mit dem Kopf unter, steigt wieder heraus, trocknet sich ab und zieht sich an. Ein zweiter Bursche vollzieht kurz darauf dasselbe Ritual. Viele Spaziergänger sind verblüfft.
von Magdalena Dietl Sapelza
Es geht uns nicht um eine spaßige Aktion oder um die Ausreizung des Risikos. Sondern wir tun das für unsere Gesundheit“, erklären der 23-jährige Hydrauliker Samuel Ilmer und der 22-jährige Bademeister und Saunawart Gabriel Mair Buono aus Goldrain unisono. „Der Tauchgang stärkt Herz und Kreislauf, kurzum das ganze Immunsystem. Wir fühlen uns anschließend pudelwohl und sind nie erkältet.“ Ihre Aktion folgt dem Wim Hof Prinzip. Der Sportler aus den Niederlanden macht vor, wie durch das Kältetraining die geistige Konzentration Gesundheit und Wohlbefinden gestärkt werden können. Seit gut einem Jahr suchen die beiden jungen Männer täglich die Herausforderung im Wechselbad der Elemente – natürlich unter Beachtung alle Sicherheitsvorkehrungen- im Sommer in Bergbächen, im Winter in Seen. Ist ein See zugefroren, wie heuer der Goldrainer See, und das Wasser kann nur über ein Loch erreicht werden, so ist das ein ganz besonderer Kick. Das Eisloch hat einen Durchmesser von einem Meter. Samuel und Gabriel haben es im vergangenen Dezember mit der Motorsäge geöffnet. Seither gönnen sie sich täglich am späten Nachmittag (nach Feierabend) einen Tauchgang, auch bei klirrenden Minusgraden. „Bei minus 16 bis 18 Grad war es schon ein bisschen happig, denn unsere Hände klebten dann am eisigen Rand des Lochs“, beschreibt Samuel. Das Wasser unter der Eisschicht hat eine konstante Temperatur von vier Grad Celsius. „Deshalb hat man beim Heraussteigen bei etwas höheren Außentemperaturen nicht zu kalt - außer bei derart tiefen Temperaturen, wie sie im diesjährigen Winter oft waren“, erklärt Gabriel. Er und Samuel scheuen keine Minus-Grade und härten ihre Körper selbst bei den widrigsten Bedingungen ab. Und viele Mutige machen es ihnen nach oder beobachten sie als Zaungäste. Mittlerweile folgt ihnen eine große Fan-Gemeinde auf Instagram (Samuilmer, Buonomemes), wo sie den Hashtag #mirseingsund ins Leben gerufen haben.
Samuel und Gabriel sind überzeugt, dass ein starkes Immunsystem auch dem Coronavirus trotzen kann.
Vinschgau/Bozen - Am 20. Februar gedenkt man in Tirol des 211. Todestages von Andreas Hofer. Größere Gedenkfeierlichkeiten entfallen in diesem Jahr coronabedingt. Landeshauptmann Arno Kompatscher spannt im Gedenken einen Bogen von der historischen Bedeutung der Figur Andreas Hofer bis hin zu deren aktueller Strahlkraft: „Andreas Hofer ist für uns heute vielfach Ausdruck der Freiheitsliebe. Der Wille, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen und selbst zu gestalten, kann als Teil des Tiroler Erbguts gesehen werden“, sagt Kompatscher. Gerade in einer Krisenzeit sei es aber von besonderer Bedeutung, stets das Verbindende vor das Trennende zu stellen, denn Freiheit gehe einher mit Verantwortung. „Werte wie Solidarität, friedliches Zusammenleben und Zusammenhalt sind zeitlos“, unterstreicht Landeshauptmann Kompatscher, jedoch würden sie in einer Zeit, in der zunehmend mehr Menschen in Schwierigkeiten geraten, zusätzlich an Bedeutung gewinnen.
Kompatscher erinnert in diesem Zusammenhang an Alt-Landeshauptmann Silvius Magnago, der anlässlich des 175-jährigen Andreas-Hofer-Gedenkens 1984 erklärt hatte: „Jeder kann an seinem Platz ein Stück Tirol bauen. Dem kann man im Sinne von Andreas Hofer - der im Unterschied zu anderen seine Verantwortung bis zum Letzten wahrgenommen hat - hinzufügen: Jeder kann an seinem Platz ein Stück Verantwortung übernehmen!“ Das sei in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen laut Landeshauptmann Kompatscher nur zu unterstreichen.
Im Herbst 2020 stieß Lisl Thöni während ihres Aufenthalts als Häuserin bei Pfarrer Paul Schwienbacher in Welsberg auf eine Publikation mit Lebensgeschichten von dortigen Seniorinnen und Senioren. Dabei erwachten eigene Erinnerungen an ihr Schuljahr 1959/60 in der Kolonie „12 Stelle“ in Cesenatico. Es sind Erinnerungen an ihr großes Heimweh.
von Magdalena Dietl Sapelza
Es war Ende September 1959. Weinend winkte die 11-jährige Lisl ihrer Mutter nach, als sich der Zug in Bozen in Bewegung setzte. Neben saßen ihr 12-jähriger Bruder und andere Kinder. Das Ziel war die Kolonie „12 Stelle“ in Cesenatico, wo der Beginn eines neuen Schuljahres anstand. Die Organisation „Pontifica Opera di Assistenza“ bot Kindern aus schwächer bemittelten Familien den Schulaufenthalt am Meer an. Jene aus Südtirol wurden von Südtiroler Lehrerinnen in Deutsch unterrichtet. „Di Muatr hot gmoant, miar learnen a Italienisch, obr mit sel isch lai nicht gweesn“, betont Lisl. Denn mit italienischen Kindern kamen sie kaum in Kontakt. Das Kolonie-Gebäude bot Platz für 400 Kinder. Lisl teilte sich den Schlafsaal mit 20 Mädchen. Ihre Wäschestücke trugen die Nummer 133. Das Heimweh zerfraß sie. Ihren Bruder sah sie kaum, da Mädchen und Buben getrennt waren. „I hon olm lei mea greart, weils miar asou verdrossn hot“ erinnert sie sich. Acht Monate lang gab‘s keinen Besuch, kein Telefonat. Nur einmal im Monat durfte sie einen Brief schreiben, der eine Zensur passieren musste. „Ma hot jo nit jammern terft“, sagt sie. Es herrschte eine strenge Hausordnung mit minuziös geplanten Abläufen, von der täglichen Schulmesse, dem Unterricht, dem Studium bis hin zur Nachtruhe. Strandspaziergänge liefen nach militärischem Drill. Es war verboten, ins Wasser zu steigen. „Bodeounzug hoobm miar nia koan braucht“,so Lisl. Nur wenige Kinder durften der großen Madonna-Statue, die ein Stück draußen im seichten Wasser stand, barfuß ein Brieflein zustecken. Im Mai 1960 linderte sich das Heimweh, weil die Heimfahrt bevorstand. Glücklich war Lisl, als sie im Juni den Heimathof auf Prämajur erreichte.
Dort war sie als Jüngste mit fünf Geschwistern aufgewachsen. Dort hatte sie die Bergschule besucht und war froh, dass sie die Pflichtschulzeit dort nun abschließen konnte. Ihre Welt war wieder in Ordnung. Dann starb im November der Vater, und alle waren gefordert anzupacken. Sie unterstützte ihre Mutter und ihren ältesten Bruder, der nun die Geschicke lenken musste. Erst als 19-Jährige konnte sie sich ihr erstes Geld als Serviererin in der Schweiz verdienen, zuerst in Samedan und dann in Thusis im „Hotel Adler“. Dort kehrten oft Vinschger ein. Einer davon war Oskar Gostner aus Lichtenberg. Er war in der Nähe als Waldarbeiter beschäftigt. Kennengelernt hatte sie ihn bereits früher auf der Alm bei Prämajur, wo er als Senner tätig gewesen war. Lisl und Oskar kamen sich näher. Am 14. November 1969 heirateten sie und bezogen eine Wohnung in Prad. Oskar fand dort eine Anstellung als Lastwagenfahrer und Lisl umsorgte schon bald ihr erstes Kind. Trotz aller Fürsorge erkrankte das Mädchen. Es litt an Atembeschwerden und starb schließlich im Alter von sieben Monaten im Krankenhaus von Schlanders. „Es isch inser erster Hoazattog gwesn“, sagt Lisl. „Miar hoobm dein Tog drnoch nia mea gfeiert“.
Das Glück kehrte zurück als ein Jahr darauf ein Bub in der Wiege lag und später noch eine Tochter und ein weiterer Sohn. Ihr Mann arbeitete mittlerweile als SAD-Fahrer, Lisl war Mutter und Hausfrau. Die Jahre vergingen. Die Kinder wurden flügge und Lisl umsorgte schon bald ihre ersten Enkelkinder. Um ihnen nahe zu sein, bezog sie mit ihrem Mann ein Haus neben dem ihrer Tochter in Schluderns. Oskar freute sich darauf, dort seinen Ruhestand genießen zu können. Doch er erkrankte schwer und starb 2008. Daraufhin zog ihr jüngster Sohn mit seiner Familie zu Lisl ins Haus.
Lisl ist humorvoll, kontaktfreudig und gesellig. Sie genießt Spaziergänge, Bergwanderungen und besonders das Kartenspiel. Bei den wöchentlichen Watt-Partien traf sie sich immer auch mit dem Ortspfarrer Paul. Als dieser im Herbst 2020 nach Welsberg zog, half sie ihm spontan beim Übersiedeln. Sie putzte, räumte ein und führte ihm den Haushalt mehrere Wochen lang, bis eine Zugehfrau ihren Dienst antreten konnte. „Deis isch a wunderscheane Zeit gwesn, dia i nia missn möcht“, schwärmt Lisl. Zu Weihnachten 2020 half sie erneut aus. Denn wenn der Pfarrer Paul sie braucht, ist sie jederzeit bereit ihm zu helfen. Auch Welsberg gefällt ihr gut. „Di Leit sain so nett, und olz isch schean“, betont sie. Fest vorgenommen hat sie sich, ihre ehemalige Mitschülerin in der Kolonie „12 Stelle“ zu besuchen, um mit ihr die Erinnerungen an die Schulzeit am Meer auszutauschen.
KFS Südtirol - Mit dem Familien-Jolly des größten Familienverbandes Südtirol (KFS) werden konkret schnelle Lösungen im praktischen Austausch zwischen Eltern und Babysittern geboten. Die Zahlen bestätigen, wie dringend gerade jetzt Kinderbetreuer gefragt sind.
Von der ersten Stunde an war die Online-Plattform „Familien-Jolly“ aktiv und ist ein Erfolgsmodell, das Schule macht. Die erfassten Eckdaten des Projektes können sich sehen lassen: 8.000 Zugriffe am ersten Tag, knapp 100.000 Besuche in weniger als zehn Monaten, mittlerweile 316 aktive registrierte Babysitter und über 180 registrierte Eltern, die sich rege austauschen. Und es geht weiter! Die Babysitter-Plattform „Familien-Jolly“ ist kostenlos und bietet den Familien den Vorteil, mithilfe der ausführlichen Babysitter-Profile auch in den entlegensten Winkeln Südtirols eine adäquate Kinderbetreuung zu garantieren. Schnell und einfach kann die beste und passendste Kinderbetreuung in unmittelbarer Nähe gefunden werden. Auch die Babysitter können nach einer geeigneten Familie stöbern, stellt das Babysitten v.a. für Jugendliche ab 16, für Studierende und Senioren, die ideale Möglichkeit dar, etwas dazuzuverdienen. Die Anstellung des ausgewählten Kinderbetreuers erfolgt dann über das sogenannte „libretto famiglia“ des INPS.
Aus dem Gerichtssaal - Der Chefredakteur meinte unlängst, die Leser dieses Blattes würden zwar meine Ausflüge in die Zeitgeschichte schätzen, aber eigentlich brächten sie mich mit der Rubrik „Aus dem Gerichtssaal“ in Verbindung. Nach diesem Wink mit dem Zaunpfahl also folgende Geschichten:
Ein Bauer aus der Umgebung von Mals erhielt kürzlich eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Darin stand geschrieben, dass gegen ihn strafrechtlich vorgegangen wird. Er war sich zwar keiner deliktischen Handlungen bewusst, aber bei Gericht und auf hoher See ist man allein in Gottes Hand. Also konsultierte er vorsorglich einen Anwalt. Der klärte ihn dahingehend auf, dass gegen ihn wegen „widerrechtlichen Weidens“ ermittelt würde. Aber nicht etwa, weil er sich in der Schlafzimmertür geirrt und dabei in fremde Jagdgründe eingedrungen wäre, sondern weil er sein Vieh unerlaubterweise auf dem Grund eines Nachbarn hatte grasen lassen. Der hatte das gar nicht goutiert und darauf mit Strafantrag reagiert. Aus den Akten bei der Staatsanwaltschaft ging hervor, dass sich der inkriminierte Vorgang des „Ausgrasens“ an einem Tag nach dem 16. Oktober, also nach „Golli“ zugetragen hatte. Der mit dieser Anklage konfrontierte Bauer fiel aus allen Wolken: „Ich habe doch nichts Unrechtes getan! Bei uns gilt ja schon seit Abrahams Zeiten der Grundsatz: Nach Golli gehören die Wiesen olli.“ Gemeint ist damit der in der bäuerlichen Welt seit Jahrhunderten geübte und gewohnheitsrechtlich tradierte Brauch, nach diesem Lostag das Vieh frei, ohne Einhaltung von Grenzen und auch unbeaufsichtigt auf die Weide zu treiben. Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit, die historischen Ursprünge dieses eingefleischten Gewohnheitsrechts aufzuspüren. Vom geltenden Strafrecht aus betrachtet würde ich jedoch auf „nicht schuldig“ plädieren, denn dem Bauern fehlte das Bewusstsein der Rechtswidrigkeit seiner Tat, was wiederum die Voraussetzung für deren Strafbarkeit bildet.
Doch nun möchte ich den Lesern ein Buch empfehlen, nämlich das des Mailänders Marco Balzano: „Ich bleibe hier.“ Darin beschreibt er am Beispiel des Dorfes Graun berührend und mit großem Einfühlungsvermögen unser Schicksal nach der Angliederung an Italien, unter dem Faschismus, in der Zeit der unseligen Optionen und der Stauung des Reschensees. Als eine der schlimmsten von den Faschisten verübten Schandtaten bezeichnet er das Verbot der deutschen Sprache und die zwangsweise Italianisierung der Familiennamen. Im zweiten Autonomiestatut vom Jahre 1972 war denn auch die Möglichkeit vorgesehen, durch eine einfache Erklärung vor dem Standesbeamten den ursprünglichen Namen wiederherstellen zu lassen. In dieser Absicht kam ein in den 1960-iger Jahren nach Deutschland ausgewanderter Mittelvinschger zusammen mit seiner deutschen Frau in meine Kanzlei. Er hatte seinen Namen Winkler in Cantone ändern müssen, hätte also die Möglichkeit gehabt, sich wieder Winkler nennen zu können. Als dies seine Frau vernahm, reagierte sie ganz entrüstet: „Was, ich und unsere Kinder sollen ab nun nicht mehr Cantone sondern Winkler heißen? Das kommt mir nicht in die Tüte!“ Beim Cantone blieb es dann auch, was für „reichsdeutsche“ Ohren ja viel weicher und angenehmer klingt als das kantig-gutturale Winkler!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Latsch - BM Mauro Dalla Barba legte zum Schluss der Sitzung am 22. Februar den Gemeinderäten ein Ei: Der architektonische Ideenwettbewerb für das Ex-Ortler Areal sei abgeschlossen, er habe das Ergebnis bereits sehen können. Bei einer informellen Sitzung solle das Projekt den Gemeinderäten vorgestellt werden. Aber er wolle etwas anders zur Diskussion stellen und zwar sollen die Gemeinderäte darüber nachdenken, ob eine neue Wohnbauzone in den Auen möglich sein könne. Eine solche Wohnbauzone solle, so das Ziel „als Baustein“ mit dem Umbau des Hallerhofes, mit den Grafwiesen und mit dem Ex-Ortler Areal mitgedacht werden. Das Grundstück habe man gemeinsam mit der Fraktion Latsch ausfindig gemacht. Es wäre für den Bau von Reihenhäusern geeignet und die Abgrenzung für die Obstwiesen könnte idealer werden. Es sei gut zu wissen, dass ein Grund zur Verfügung stehen könnte, meinte der Vize-BM Christian Stricker. Denn es stelle sich die Frage, ob die Leute bereit seien in Wohnungen zu ziehen. Joachim Weiss gab zu bedenken, dass man die Fraktionen schwäche, je mehr Baugrund in Latsch zur Verfügung gestellt werde. Auch Robert Zagler stellte die Frage, ob es in Latsch überhaupt Baugrund brauche. Denn es gebe in Latsch viele Leerstände. Und zur „Polemik beim Hallerhaus“ zog Zagler vom Latz: „Da werden schon wir sagen, wo es langgeht. Ich habe kein Problem damit, wenn die Fassaden abgerissen und wieder aufgebaut werden.“ In diesselbe Kerbe schlug auch Martin Pirhofer: „Wir haben jede Menge leerstehende Gebäude und mit dem Ensembleschutz werden wir noch viel zu tun haben.“ Man wolle den Hallerhof „dokumentarisch“ erhalten und Ratschläge vom Denkmalamt annehmen, so dass das Ensemble an sich wieder hergestellt werden kann, sagte BM Dalla Barba. Der Hallerhof sei 50 Jahre lang dem Verfall preisgegeben. Man müsse etwas tun, „braun vor grün“, sagte Dalla Barba. Und zu den Leerständen sagte Dalla Barba, dass es die Bereitschaft von den Besitzern geben müsse, Leerstände an die Gemeinde verkaufen zu wollen und zwar zu den Landesschätzpreisen. Die Gemeinde habe aber für Leerstände einen Hebel und zwar einen steuertechnischen.Dem entgegnete Joachim Weiss. Wenn man darüber nachdenke, Leerstände mehr zu besteuern und so „unseren Bürgern weh zu tun“, dann müsse man auch über Zweitwohungen nachdenken. (eb)
Mals - Die Gemeinde Mals erhält ein neues Biotop – Spinai. Die Landesregierung hat kürzlich die entsprechende Änderung zum Landschaftsplan genehmigt.
Die Landesregierung hat auf Vorschlag der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer einem Änderungsantrag zum Landschaftsplan der Gemeinde Mals zugestimmt. Die Änderung betrifft die Umwidmung von Weidegebiet und alpinem Grünland in Landwirtschaftsgebiet und die Ausweisung der angrenzenden und verbleibenden Weideflächen als Biotop Spinei. Ziel ist es, die dort vorkommenden Feuchtflächen und Erlenwälder zu bewahren. „Die Gemeinde hat die Ausweisung eines neuen Biotops als Gegenleistung für die Umwidmung vorgeschlagen, das schätzen wir sehr“, unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Die Gemeindeverwaltung übernehme damit Verantwortung für die Landschaft und ihre Nutzung, die nachhaltig erfolgen müsse.
Nach positivem Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung im Herbst 2020 hat das Landesamt für Landschaftsplanung jene Flächen definiert, welche in Landwirtschaftsgebiet umgewidmet und intensiviert werden können sowie einen Abgrenzungsvorschlag für die Biotopfläche ausgearbeitet.
Die Umwidmung in Landwirtschaftsgebiet betrifft demnach eine Fläche von etwas mehr als 18,6 Hektar. Die Eigentümerin, die E.B.N.R. (Eigenverwaltung der bürgerlichen Nutzungsrechte) Mals, kann auf diesem Areal künftig biologische Landwirtschaft betreiben.
Das neu ausgewiesene Biotop Spinei erstreckt sich auf etwa 41,6 Hektar Weideflächen nördlich von Mals und ist mit ausgedehnten Feuchtgebieten und Erlenwäldern durchsetzt. „Die Auwaldreste besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert“, unterstreicht Peter Kasal, Direktor des Landesamts für Landschaftsplanung. „Es handelt sich um wertvollste Naturlebensräume mit einer bedrohten, aber sehr vielfältigen Flora und Fauna. Für deren Fortbestand ist die Erhaltung optimaler hydrologischer Verhältnisse und der charakteristischen Vegetation von großer Bedeutung.“ Die Flächen werden als Frühjahrs- und Herbstweide genutzt. Dabei sei darauf zu achten, dass gegenüber der Nutzung im Jahr 2020 der Weidedruck nicht erhöht werde. Die genaue Tieranzahl, die künftig auf die Weide aufgebracht werden kann, muss mit einem Weideplan festgelegt werden.
Kolping im Vinschgau - Kolping Europa beschäftigt sich, trotz Corona Pandemie, auch mit der katastrophal menschenunwürdigen Lage der Geflüchteten in Bosnien-Herzegowina und Griechenland. Es gilt Verantwortung wahrzunehmen und umgehend zu handeln: dazu ruft Kolping Europa die EU auf. Es ist ein Skandal und durch nichts zu rechtfertigen, dass Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer unter diesen menschenunwürdigen Verhältnissen in Zeltstädten leben müssen.
In Österreich werden Wohnplätze in den Kolpinghäusern für bis zu 100 geflüchtete Menschen zur Verfügung gestellt. Sofort könnte diesen Menschen geholfen werden, stellt die Präsidentin von Kolping Österreich fest. Ebenso in Deutschland: auch dort stünden einige hundert Schlafplätze zur Verfügung. Aber….
Es gilt- auch bei uns – bestehende Kapazitäten zu nutzen, um einen konkreten Beitrag zu leisten.
Wenn die Verantwortlichen in Europa wegschauen, so ist dies eine grobe Verletzung und Missachtung der europäischen Grundwerte, stellt der Vorstand von Kolping Europa fest. Es ist ein Armutszeugnis, wenn Europa Geflüchteten, die sich in solch einer misslichen Lage befinden, Hilfe aus politischen Gründen verweigert wird.
Otto von Dellemann
Seit 2017 bestehen für ehrenamtliche Vereine gesetzlich vorgegebene Versicherungspflichten. Vorstandsmitglieder und Personen, die in der Vereinsaktivität stark eingebunden sind, müssen auch eine Unfall- und Krankenversicherung abschließen. Alex Ploner vom Team K sieht die Landesregierung in der Pflicht, ehrenamtliche Vereine besser über die Versicherungspflichten zu informieren und eine Kostenübernahme durch die öffentliche Hand auszubauen.