Taufers im Münstertal - Die „Freie Liste Taufers“ hat in der Gemeinderatssitzung vom 11. März in einem Beschlussantrag gefordert, den Tschineilwaal wieder in Betrieb zu setzen. Die Betreuung könnte, so die Liste um Christoph Wallnöfer, Bernd Christandl und Katja Maucher die gemeindeeigene Struktur Tuberis übernehmen. Es gehe um ein erhaltenswertes Kulturgut. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. BMin Roselinde Gunsch wies darauf hin, dass der Waal damals im Zuge eines Interregprojektes mit dem Stundenweg hergerichtet worden sei, einvernehmlich mit den Grundbesitzern. Seit rund 3 Jahren werde am Waal nichts mehr gemacht. „Ich bin nicht bereit, mit den Grundbesitzern über den Waal durch die Wiesen zu reden“, sagte Gunsch Koch. Schließlich einigte man sich darauf, sich zuerst mit dem Verein Tuberis zu treffen. Die Liste zog den Antrag zurück. Auch den Antrag für ein Livestreaming der Ratssitzungen und für eine Veröffentlichung auf der Gemeindehomepage zog die „Freie Liste“ zurück, weil solche Dinge per Verordnung geregelt werden sollen. (eb)
Obervinschgau/Bozen - Monitoring Obervinschgau“ ist das dauernde Beobachten, wie sich der Eintrag von Spritzmitteln vor allem in den viehhaltenden Biolandbau entwickelt. Es gibt einen jährlichen Austausch zwischen Biobauern, den Apfelbauern, dem Beratungsring, dem Bauernbund, der Laimburg und anderen und dem Landesrat Arnold Schuler. Es gibt seit einigen Jahren eine Vereinbarung zwischen Biogrünlandbauern und Obstbauern, wie die Abdrift von Spritzmitteln, wie der Einsatz von Spritzmitteltechnik, wie Messproben von Futter und wie die Kommunikation stattfinden soll. Diese Vereinbarung gilt für das ganze Land. Die Vereinbarung gilt für jeweils ein Jahr und muss deshalb jährlich, wenn nötig angepasst, verlängert werden. Um Anpassungen in dieser Vereinbarung aufgrund der jährlich gesammelten Erfahrungen vornehmen zu können, treffen sich die Akteure einmal im Jahr. Kürzlich hat dieser informelle Austausch wieder stattgefunden - online und nicht öffentlich.
Der Vinschgerwind hat beim Laatscher Biobauer Günther Wallnöfer und beim Obmann der VIP Thomas Oberhofer nachgefragt, wie denn dieses Treffen verlaufen ist und welche Maßnahmen gut und welche weniger gut laufen.
Günther Wallnöfer sagt, dass die Vereinbarung Dank Landesrat Arnold Schuler zustande gekommen sei und dass es Ziel sei, den Biobauern ein bestimmtes Maß an Sicherheit geben zu können. Denn die Biobauern haben den Nachweis zu erbringen, dass ihr Futter unbedenklich sei und biologischen Richtlinien entspreche. Gerade im Obervinschgau gibt es die Mischkulturen, sprich biologisch bewirtschaftetes Grünland neben Obstanlagen. Deshalb werden nach jedem Schnitt von der Laimburg zwischen Prad und Mals Proben gezogen und auf Pestizidrückstände untersucht. Wichtig dabei sei, dass Spritzungen vor den Schnitten ausgesetzt werden. Oder, wie es Wallnöfer sagt, dass biologische Mittel eingesetzt würden. Die Technik im Obstbau, sprich der Einsatz von entsprechenden Düsen, funktioniere gut, sagt Wallnöfer. Wallnöfer wünscht sich, dass diese Vereinbarung auch auf öffentliche Flächen ausgedehnt werden soll.
Thomas Oberhofer sagt, dass seit 4 Jahren Messungen im Biogrünland gemacht werden. Durch die neue Sprühtechnik und vor allem auch, dass die Spritzungen bei guten Windverhältnissen also zu großen Teilen bei Windstille in der Nacht vorgenommen würden, gebe es wesentlich weniger Probleme.
Verbesserungswürdig ist für Oberhofer noch die Kommunikation: Die Biobauern sollen den integriert wirtschaftenden Apfelbauern früher mitteilen, wann sie zu mähen gedenken. (eb)
Partschins/Algund/Naturns - Eine Umfahrung von Rabland ist seit mehr als 40 Jahren in Diskussion. Bisher sind alle Versuche und alle Bemühungen gescheitert. Die Gründe für dieses Scheitern waren vielfältig: zu teuer, zu viel Kulturgrund würde verschwinden, Grundwasserprobleme, Infrastrukturprobleme. Zuletzt scheiterte eine Untertunnelung unterhalb von Rabland auch am Widerstand von Anrainern. Seit einiger Zeit wird größer gedacht: Eine große Umfahrung für Forst, Töll und Rabland.
von Erwin Bernhart
Die Zeichen im unteren Vinschgau stehen gut: nach vielen Sitzungen, Gesprächen und Diskussionen in den Gemeinden Algund, Marling, Partschins und Naturns ist die Studie Nummero 13 vom Ingenieurbüro Planpunkt von Günther Rauch so weit gediehen, dass die politisch Verantwortlichen in allen drei Gemeinden grundlegenden Konsens, sogar eine noch nie da gewesene Einigung gefunden haben. Auch der Landesrat für Verkehr Daniel Alfreider findet durchaus Gefallen an der Studie und kann sich vor allem mit der Idee anfreunden, dass die Umfahrung in drei Baulose aufgeteilt werden könne. Dem Landesrat wurde die Studie vor drei Wochen vorgestellt und erläutert. „Wir haben eine Trasse gefunden, die für alle gut geht“, sagt der für die Umfahrung zuständige Partschinser Gemeindereferent Hartmann Nischler. Nischler hat wegen der Umfahrung in Rabland unzählige politische Schlachten hinter sich und zieht daraus das Resümee, dass eine Gemeinde allein zu schwach sei, um eine notwendige Umfahrung im Untervinschgau voranbringen zu können. Weil die Umfahrung am und im Hangfuß des Nörderberg mit Algund, Marling, Partschins und Naturns gleich vier Gemeinden tangiert, stehen neben den BM von Algund, Marling, Partschins und Naturns vor allem auch die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt mit Präsident Luis Kröll an der Spitze voll und ganz hinter der Studie und hinter dem Projekt. Es sei von großer Wichtigkeit, wenn die politische Unterstützung da sei, sagt Nischler. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat ihre politische Unterstützung vor längerer Zeit zugesagt. Der neue Bezirkspräsident Dieter Pinggera sagt, dass man vollstes Verständnis für die verkehrsgeplagten Anrainer habe und dass eine Steigerung der Lebensqualität selbstverständlich befürwortet werden.
Eine Umfahrung bedeutet für die Anrainer an der Töll und in Rabland ein Gewinn an Lebensqualität, den motorisierten Verkehrsteilnehmern eine Vermeidung von Staus und für die Umwelt eine Vermeidung von staubedingten Abgasen.
Mit in der Studie veranschlagten reinen Baukosten von rund 160 Millionen Euro ist eine Umfahrung von 7 Kilometern Länge mit drei Tunnels vorgesehen: ein 760 Meter langer Tunnel bei der Forst, ein 2,6 km langer Tunnel zwischen Forst und Töll und ein 1,1 km langer Tunnel bei Rabland. Dass nun eine Ausfahrt für die Gemeinde Partschins in der Nähe der Industriezone bei der Töll miteingeplant ist, freut die Partschinser. Denn die musste erst verhandelt werden. „Damit bleibt die Gemeinde Partschins auch in Sachen Abzweigung sichtbar, was auch für den Tourismus von Bedeutung ist. Auch für An- und Abfahrten aus dem Gewerbegebiet ist das optimal“, sagt Hartmann Nischler. In der Verkehrskommission von Partschins wird, so Nischler, die Studie in diesen Tagen vorgestellt.
Verzögerungen hat es auch deshalb gegeben, weil die Brauerei Forst eine eigene Ausfahrt ins Auge gefasst hatte. Derzeit ist eine solche nicht vorgesehen, kann aber trotzdem miteingeplant werden.
Nun sollen die Studie, die möglichen Kosten, die Aufteilung in Baulose, die Strukturen für Ein- und Ausfahrten und eine mögliche Zeitleiste Landeshauptmann Arno Kompatscher, dem Verkehrslandesrat Alfreider und den zuständigen Amtsdirektoren vorgestellt werden. Nach der Untertunnelung von Teilen von Meran in Richtung Passeier dürfte die Umfahrung Forst-Töll-Rabland das größte Infrastrukturprojekt im Burggrafenamt und im Vinschgau werden.
Die Gemeinden Taufers, Glurns und Schluderns sind immer noch mit einer Mikrobeteiligung von 0,1 % an der Gesellschaft Touristik und Freizeit GmbH (TuF), die den Watles verwaltet, beteiligt. Nun sollen diese Anteile für einen symbolischen Euro an den Mehrheitseigner, an die Ferienregion Obervinschgau, veräußert werden. Substantiell habe diese Mikrobeteiligung keinen Wert, sagt der Tauferer Gemeindesekretär Georg Sagmeister. Zudem wolle die neue Verwaltung der TuF alle schlafenden Quoten richtig stellen.
2019 wurden in Südtirol öffentliche Aufträge im Gesamtwert von 1,6 Milliarden Euro vergeben. Das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Landeshaushalts.
Nach der Aussetzung der Corona-Schutzimpfung mit AstraZeneca stoppt Südtirol die AstraZeneca-Impfungen.
Die italienische Agentur für Medikamente AIFA hat in Erwartung von Aussagen von Seiten der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und in Analogie zu Maßnahmen in anderen europäischen Ländern die Verimpfung des Impfstoffes AstraZeneca vorsorglich und zeitweilig ausgesetzt.
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat diese Maßnahme unverzüglich umgesetzt und die Impftätigkeiten mit AstraZeneca ebenfalls unterbrochen. Die für morgen und die kommenden Tage vorgemerkten Impftermine sind vorerst abgesagt. Betroffen sind die Altersgruppe der 75-79-Jährigen sowie eventuell noch vorgemerktes Schulpersonal und Sicherheits- und Ordnungskräfte.
Die im restlichen Italien beschlagnahmte Impfcharge ABV5811 von AstraZeneca wurde Ende Februar/Anfang März auch in Südtirol verimpft (insgesamt 5040 Impfdosen). Bis jetzt liegen diesbezüglich keine Meldungen von schwerwiegenden Nebenwirkungen vor.
Die Corona-Schutzimpfungen für die über 80-Jährigen mit den Impfstoffen BioNtech-Pfizer und Moderna gehen wie gewohnt weiter.
(LR)
Trainieren unter den Fittichen einer Olympiateilnehmerin ist etwas ganz Besonderes und im Vinschgau eine echte Seltenheit. Doch genau diese Möglichkeit haben die Kunstturnerinnen des ASV Latsch. Die Nachwuchsathletinnen werden dort von Carla Wieser, Südtirols einziger Olympiateilnehmerin im Kunstturnen, geschult. Mittlerweile blickt Wieser auf eine knapp 33-jährige Sektionsgeschichte mit zahlreichen Erfolgen zurück.
Von Sarah Mitterer
Montreal 1976: Carla Wieser schreibt Südtiroler Sportgeschichte. Mit gerade einmal 15 Jahren erfüllt sich die gebürtige Meranerin den Traum eines jeden Sportlers, nimmt an den Olympischen Spielen teil und erhält damit die Chance sich mit den besten Kunstturnerinnen der Welt zu messen. Sie ist damit Südtirols erste und bis heute auch einzige Turnerin, der dies gelang. Wieser belegt mit der italienischen Nationalmannschaft im Mannschaftsbewerb den hervorragenden 12. Platz. Wenige Jahre später beendet sie ihre aktive Karriere, doch dem Turnsport blieb sie bis heute treu. Im Jahre 1988 gründete sie in Latsch mit Unterstützung des damaligen Vereinspräsidenten Franz Rinner die Sektion Kunstturnen und trainiert mittlerweile seit knapp 33 Jahren Mädchen im Alter von 5 bis 14 Jahren aus dem ganzen Vinschgau. Von Beginn an stand für Wieser nicht die Höchstleistung im Vordergrund, sondern die Entwicklung der motorischen Eigenschaften sowie die Freude an der Bewegung. Beim Turnen werden viele Eigenschaften wie Ehrgeiz, Konzentration sowie Disziplin aber auch Körperbeherrschung geschult. „Turnen ist ein optimales Training, denn es ist die perfekte Basis für jeden anderen Sport“, erklärt sie.
Zwei Mal in der Woche – mittwochs und freitags – wird gemeinsam trainiert.
Neben dem Kinderturnen bietet Wieser auch die Möglichkeit an, Kunstturnen als Leistungssport auszuüben. Die Athletinnen der Leistungsgruppe trainieren drei Mal in der Woche und nehmen an verschiedenen Wettbewerben auf Landesebene teil. In den vergangenen 33 Jahren feierte Wieser mit ihren Schützlingen nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf nationaler Ebene zahlreiche Erfolge. Dies beweist die lange Liste der Vinschger Teilnehmerinnen an Italienmeisterschaften (23 Turnerinnen). „Eine meiner erfolgsreichsten Athletinnen war Silke Fleischmann, die in den Jahren 1992/93 bei den Italienmeisterschaften zwei Top 8 Ergebnisse erzielte“, erzählt die 60-Jährige, die voller Stolz auf ihre Karriere als Sportlerin sowie als Trainerin zurückblickt und beim Erzählen ihrer Geschichten über das ganze Gesicht strahlt.
Ans Aufhören mit dem Turnsport denkt Wieser nach all den Jahren noch lange nicht. Dafür liebt und lebt sie diese Sportart zu sehr.
Kunstturnen - Mit bereits sieben Jahren verließ Carla Wieser ihre Heimat und zog nach Rom, um sich auf den Kunstturnsport und eine professionelle Sportkarriere zu konzentrieren. (sam)
Kunstturnen - Neben dem Kinderturnen (Breitensport) gibt es auch die Möglichkeit das Kunstturnen als Leistungssport (Geräteturnen) auszuüben. Beim Leistungssport turnen die Mädchen an vier verschiedenen Geräten. Es sind dies: Stufenbarren, Schwebebalken, Boden und Sprung. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Gregor des Großen, 12. März 2021
Valter Pallaoro aus Auer heißt der Sieger des 14. Fotowettbewerbes der vier Nationalparke Gran Paradiso, Latium-Abruzzen-Molise, La Vanoise (F) und Stilfserjoch. Das Bild zeigt zwei junge Hermeline, welche an den Blüten des Gelben Enzians schnuppern. Mit diesem Schnappschuss hat sich der passionierte Naturfotograf aus dem Südtiroler Unterland bei über 3.300 Einsendungen im Wettbewerb 2020 durchgesetzt. Der Wettbewerbsjury stand wieder der Mailänder Universitätsprofessor Elio Piazza vor. In der Kategorie „Landschaften“ wurde das Bild „Finestra“ von Chiara Marveggio als bestes Bild aus dem Nationalpark Stilfserjoch ausgezeichnet. Es zeigt den Blick durch das Gletschertor des Forni-Gletschers nach außen. In der Kategorie „Wildtiere“ siegte Lorenzo Shoubridge mit seinem Bild „Fighter“. Das Foto zeigt den nächtlichen Streit zwischen einen Rotfuchs und einem Dachs. In der Kategorie „Die Pflanzenwelt des Parks“ wurde das Foto „White umbrella“ von Marco Antonini als Siegerfoto gereiht. Es zeigt die Baumkrone einer alten Buche im Raureif als Schirm über Jungwuchs im Herbstlaub. In der Kategorie „Makro“ siegte nochmals Lorenzo Shoubridge mit seinem Foto vom Wiener Nachtpfauenauge im Abflug. Einen Sonderpreis erhielt Fabrizio Micalizzi für sein Foto „Another world, Colle del Nivolet“, Nationalpark Gran Paradiso. Wie groß die Belastung unserer Umwelt durch Plastikabfälle geworden ist, zeigt das Foto von Roberto Melotti mit zwei Haubentauchern im synchronen Balztanz: Das Männchen will dem Weibchen mit einer Plastikverpackung vom Seegrund als Brautgeschenk imponieren.