Schnals/Vinschgau - Mit Zuversicht blicken die Seilbahner im Vinschgau in Richtung Wintersaison. Die große Unbekannte wird sein, wie sich die Corona-Zahlen entwickeln werden, sei es in Südtirol bzw. in Italien, sei es vor allem auch im wichtigsten Tourismusquellenland Deutschland.
Ein Blick nach Schnals gibt einen Eindruck darüber, wie sich die Verantwortlichen der Seilbahnanlagen wappnen bzw. wie sie die Corona-Situation derzeit handhaben. Die Schnalstaler Gletscherbahnen haben den Gletscherskilauf geöffnet. Die derzeitige Klientel besteht zum größten Teil aus Trainingsgruppen, von professionellen A-Mannschaften bis hin zur Betreuung von jungen Athleten in Sport- und Skiclubs. Das wird in etwa bis Allerheiligen so sein. In Schnals werden größere Menschenansammlungen an der Talstation durch einen exakten Trainingsplan am Gletscher vermieden. Die gesteckten Läufe auf den Pisten für die verschiedenen Gruppen sind nämlich zeitlich gestaffelt. Laut derzeitigen Richtlinien, die seit Sommer gelten, könnten die Seilbahnen auf Volllast fahren. Auch wegen der kurzen Fahrtzeit, die im Schnitt weniger als 15 Minuten dauert. Der Seilbahnverband hat sich aber eine Selbstbeschränkung von einer Auslastung von maximal Zweidritteln auferlegt. In den Kabinen gilt Maskenpflicht, an Berg- und Talstation stehen Desinfektionsspender zur Verfügung. Frischluft durch die Öffnung der Fenster ist gewährleistet. „Die Sommersaison ist so ohne Probleme über die Bühne gegangen“, heißt es aus Schnals.
Die Seilbahnen Sulden werden ihre Wintersaison voraussichtlich am 24. Oktober 2020 öffnen. Auf entsprechendem Schneefall wird gehofft. Im Rückblick auf den Sommer sagt der Präsident der Seilbahnen Sulden Erich Pfeifer, dass der August sehr gut verlaufen sei. Das sei auf die Einheimischen und vor allem auch auf den italienischen Gast zurückzuführen. In den vorhergehenden Monaten sei die Saison schwach verlaufen.
Man orientiere sich für den Winter nach den derzeitigen Richtlinien, also Maske tragen in den Kabinen, nur 2/3 Auslastung, Desinfektion der Kabinen nach jeder Fahrt. Bei den Kassen an der Talstation wird man Menschenansammlungen durch Lenkunkungsmaßnahmen vermeiden.
Der Seilbahnverband Südtirol ist derzeit dabei gemeinsam mit den Seilbahnunternehmern aus der Euregio und den Seilbahnen in den benachbarten Regionen möglichst uniforme Regeln auszuarbeiten, die dann von den Ministerien genehmigt werden sollen. Ziel ist es, im Verbund eine möglichst breite Basis an politischer Durchschlagkraft in Rom zu erreichen. Bis es soweit ist, sagt ein Insider, kann es möglicherweise noch einige Wochen dauern. Keine Option für die Seilbahnen ist es, nicht zu öffnen. (eb)
von Albrecht Plangger - Das Ergebnis der Verfassungsreform und der Regionalwahlen hat die Regierungsparteien insgesamt beruhigt. Niemand – auch die Opposition nicht – hat zur Zeit die „Kraft“ Veränderungen herbeizuführen. Somit läuft alles daraufhin, daß in den verbleibenden 2 ½ Jahren – bis zu den natürlichen Neuwahlen im Jänner 2023 – in dieser Konstellation weitergearbeitet wird. Jetzt gilt es das Haushaltsgesetz für 2021 vorzubereiten. In der ersten Lesung wird es bei uns in der Abgeordnetenkammer zu behandeln sein. 30 Milliarden sollen in die Hand genommen und umgeschichtet werden. Dazu ist der „Recovery Fund“ mit 200 Milliarden für den Wiederaufbau des Staates in Vorbereitung. Die Vorschläge bzw. Leitlinien der Regierung sind außer den jeweiligen Milliardenbeträgen so allgemein gehalten, daß man sich noch wenig Konkretes vorstellen kann. In den Kommissionen wird über diese Leitlinien diskutiert und sie werden noch mehr generalisiert statt konkretisiert. Man will den Eindruck vermitteln, daß das Parlament bei der Auswahl der „richtigen“ Maßnahmen miteinbezogen wird und mitbestimmen kann. Nach meiner Sicht ist dem aber nicht so. Zum Glück sind die Vorschläge des Landes etwas konkreter. Es gibt da schon ca. 145 Projekte für ca. 2 Milliarden Euro. Hoffen wird, dass die „Recovery Fund“-Gelder über die Regionen abgewickelt werden. Der Senat debattiert derweil über das sog. „August-Dekret“. Erste Priorität ist für uns bei dieser Gesetzesmaßnahme immer noch die 30jährige Verlängerung der Autobahnkonzession. Es wird sich aber voraussichtlich wieder nicht ausgehen.. Auf einmal – eben wenn es ernst wird – ist unser Landeshauptmann und unser Autobahnpräsident nicht mehr der gleichen Meinung wie der Landeshauptmann vom Trentino und der dort ernannte Autobahngeschäftsführer. Somit könnten wir in der Kammer die heiße Kartoffel Autobahn-Konzessionsverlängerung zusammen mit dem Haushaltsgesetz erhalten. Das wird spannend.. Auf der streng politischen Ebene bewegt sich darüberhinaus alles um ein neues Wahlgesetz mit Vorzugsstimmen oder nicht. Die Bürger möchten sich ihre Abgeordneten „auswählen“, die Parteien (bzw. die Parteisekretäre) aber möchten diese selbst ernennen.
Graun-Oberland - Im Dezember 1979 wurde von 58 wohlmeinenden Leuten das Weiße Kreuz Reschen-St.Valentin offiziell gegründet. Fast taggenau am 18.12.2019, nach 40 Jahren, konnten die Freiwilligen und Angestellten der Rettungsstation von St. Valentin in den neuen Standort in Graun einziehen.
von Andreas Waldner
Der neue Standort liegt zentral, ist nicht nur modern, sondern auch funktionell geschickt eingerichtet. Zur Schlüsselübergabe aus der Hand von Vizebürgermeisterin Andrea Frank an Sektionsleiter Gerhard Stecher und an Dienstleiter Franz Punter kamen neben freiwilligen und angestellten Helfern, Gemeindevertreter, Mitglieder der Baukommission und interessierte Bürger. Das 40-Jahrjubiläum und der Umzug sollten im Frühjahr 2020 gebührend nachgefeiert werden. Aufgrund von Covid-19 mussten sowohl die geplanten Feierlichkeiten als auch die Vollversammlung auf den Herbst verschoben werden. Am Samstag (12.09.) war es dann soweit. Nach dem offiziellen Teil der Vollversammlung begann der Festakt mit den Ansprachen der Ehrengäste, einem Rückblick auf 40 Jahre Rettungsdienst und der Vorstellung der Jubiläumsbroschüre „Seit 40 Jahren Tag und Nacht bereit“. Das Weiße Kreuz kommt ins Oberland: Von der Gründung bis 2020. Unter diesem Motto ließ der Dienstleiter Punter anhand von aussagekräftigen Bildern Jahr für Jahr Revue passieren. Es war im Jahre 1973, als der damalige Pionier Hans Josef Glöckner mit einigen engagierten Leuten die Idee hatte, in Reschen eine Außenstation des Landesrettungsvereines Weißes Kreuz zu gründen. Nach fünf Jahren, im Frühjahr 1978, wurde der Dienst wegen mangelnder Koordination und anderer Schwachstellen endgültig stillgelegt und an die Sektion Mals übergeben. Der Neustart 1979 begann mit der Gründung der Sektion Reschen-St.Valentin, die am 24.04.1998 in Sektion „Vinschgauer Oberland“ umbenannt wurde. Mit Höhen und Tiefen ging es konstant aufwärts. Nach 10 Jahren waren die Einsätze und die Bürokratie derart gestiegen, dass Franz Punter im Dezember 1989 als erster Hauptamtlicher Mitarbeiter der Sektion angestellt wurde. So konnte das Dienstleistungssegment in der Sektion mit folgenden Diensten erweitert werden: Ausbildung, Hausnotruf, Einsatznachsorge, Jugend, Notfalldarstellung und Zivildienst. Die Ausbildung war fraglos einer der Bereiche, in welchem der Rettungsverein zum größten Teil seine Entfaltung erlebt hat. Höhepunkt des Festaktes war die Ehrung langjähriger Helfer: Franz Punter und Werner Dilitz für 40 Jahre Mitarbeit. Weiters wurden geehrt: Christoph Noggler (30), Simone Noggler und Ulrich Blaas (je 20), Karin Plangger (15) sowie Andreas Blaas, Mattias Moriggl, Ludwig Paulmichl und Patrik Delugan (je 10 Jahre). Zu guter Letzt wurde zum Abendessen und zum gemütlichen Beisammensein im Außenbereich der Garage des neuen Sektionssitzes geladen.
Am Bau im Martelltal. Welche ist die beste Zeit zum Wandern? Wahrscheinlich ist jede Jahreszeit Wanderzeit und nur wer sich auf den Weg macht, wird „Neues Land“ entdecken können.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Postenschacher im Schlanderser Gemeinderat: „Demokratie sieht anders aus!“
„Schlanders ist anders.“ Dieser Slogan beschreibt zurzeit passend das politische Geschehen im Vinschger Hauptort. Die so genannte interethnische „Bürgerleiste Zukunft Schlanders - Futuro Silandro“ will sich mit dem Wahlergebnis offenbar nicht abfinden und reagiert darauf mit einer äußerst fragwürdigen Methode, um sich doch noch einen Platz im Gemeindeausschuss zu ergattern. Die Süd-Tiroler Freiheit ist entsetzt.
Weil es mindestens zwei Italiener im Gemeinderat für eine italienische Vertretung im Gemeindeausschuss braucht, es aber nur eine Italienerin der Bürgerliste in den Gemeinderat geschafft hat, sollen nun zwei Deutschsprachige der Liste auf ihr Ratsmandat verzichten, damit ein Italiener nachrücken kann. So will sich die „Bürgerleiste Zukunft Schlanders - Futuro Silandro“ – ungeachtet des Wählerwillens – wieder einen Posten im Ausschuss sichern.
Die Süd-Tiroler Freiheit Schlanders bezeichnet diese Vorgehensweise als höchst undemokratisch und fragwürdig und wirft der Bürgerliste Postenschacher vor: „Mit diesem politischen Theater wird die Demokratie mit beiden Füßen getreten. Hier wird der Wählerwille nicht beachtet, vor allem jener der deutschsprachigen Wähler der Bürgerliste. Dies alles nur, damit sich wieder einzelne Personen in den Vordergrund stellen können. Kein Wunder, dass allgemeine Politikverdrossenheit herrscht, wenn einfach über die Köpfe der Wähler hinweg entschieden wird.
Peter Raffeiner, Süd-Tiroler Freiheit Schlanders
Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
Wir sind überglücklich über das Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen. 36,8% (646 Stimmen) für unsere Bürgermeisterkandidatin Jutta Pedri Hager; 30,6% (607 Stimmen) insgesamt für unsere Liste. Ein überwältigendes Ergebnis!
Unsere 5 Kandidatinnen und Kandidaten (Jutta Pedri Hager, Monika Pföstl Reier, Benjamin Schupfer, Maximilian Sparber und Johannes Tappeiner) konnten für sich jeweils über 200 Vorzugsstimmen verbuchen. Dies unterstreicht das sehr gute Abschneiden und den Vertrauensvorschuss gleich doppelt. Dieses Ergebnis macht es möglich, dass alle 5 Kandidatinnen und Kandidaten unserer neu gegründeten Bürgerliste auf Anhieb in den Gemeinderat einziehen. Dies hat es in Partschins (und wahrscheinlich nicht nur dort!) wohl noch nie gegeben. Einziger Wermutstropfen, wenn man dies überhaupt so bezeichnen kann, ist das Fehlen einer weiteren Kandidatin bzw. eines weiteren Kandidaten, welche/r mit den vorhandenen Reststimmen auch direkt in den Gemeinderat eingezogen wäre.
Nun werden wir uns mit dem neu gewählten Bürgermeister Alois Forcher (SVP), welchen wir hiermit zu seiner Wahl gratulieren möchten, und den beiden Parteien (SVP und Die Freiheitlichen) in Verbindung setzen und unsere Bereitschaft für eine konstruktive Mitarbeit im Gemeinderat sowie im Ausschuss signalisieren
Mit so viel Vertrauen im Rücken geht es nun an die Arbeit.
Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
„Nur mit meinem Einverständnis“
Ich bin überrascht über den süffisanten Artikel in der neuesten Ausgabe des Vinschger Winds von Angelika Ploner über das Wahlergebnis in Kastelbell-Tschars. Mal abgesehen von der Seriosität und Qualität des Artikels, möchte ich bemerken, dass der Gemeinderat der Gemeinde Kastelbell-Tschars aus 15 Personen besteht. Die Kandidaten und Kandidatinnen der Landwirtschaft (5) haben ein sehr gutes Vorzugsstimmenergebnis erzielt, es gibt aber weitere 9 Räte die anderen
Berufsgruppen zuzuordnen sind. Die Vizebürgermeisterin oder Vizebürgermeister ernennt immer noch der amtierende Bürgermeister. Es ist erfreulich, dass junge Kandidaten und Kandidatinnen sich der Wahl gestellt und zum Teil den Sprung in den Gemeinderat, mit sehr gutem Ergebnis, geschafft haben. Ich habe das Gefühl , Journalisten schreiben eher „Ihre“ Botschaft, anstatt sich auf Daten und Fakten zu berufen.
Ab sofort darf in Ihrer Zeitung nur mehr das sich im Anhang befindliche Portraitfoto verwendet werden. Alle anderen Fotos bedürfen meines Einverständnisses.
Mit freundlichem Gruß
Rag. Gustav E. Tappeiner
A.R. Hornbacher sagt Danke
Eine sehr große Ehre, Anerkennung, ja Ruhm wurde von vielen hunderten Besuchern aus allen Teilen Tirols, aus nah und fern mir erteilt. Großen, großen Dank an jeden einzelnen Betrachter-innen meiner 265 Bilder. Herzlichen Dank für die vielen Geschenke! Großen innigen Dank an alle Medien und Presse Leute die sehr interessiert und treffend einfühlsam mithalfen die Freiluft- Ausstellung in Latsch, Tieftal Nr 69 bekannt zu machen. Es war gut. Herr Tod kann nun kommen.
Hornbacher Arthur Rinner
Schulamtsleiterin Falkensteiner verhindert vollständigen Präsenzuntericht!
Unglaubliches passiert derzeit im OSZ - Oberschulzentrum Schlanders. Die Verantwortungsträger des OSZ haben mit sehr viel Aufwand ein Modell erarbeitet, welches, unter Einhaltung aller Sicherheitsvorgaben, für alle Schüler den Präsenzunterricht in den Klassenräumen der Schulen ermöglicht. Das OSZ Schlanders ist damit südtirolweit die einzige Schule, welche den Schülern diese sehr positive Möglichkeit bietet.
Das einzige Problem ist der Schülertransport, der jedoch in Zusammenarbeit mit den Transportstrukturen gelöst werden könnte.
Doch daran ist die Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner nicht interessiert!!!!
Viel mehr fordert sie unmissverständlich und unter Androhung von drastischen Strafen die Reduzierung der persönlichen Anwesenheit der Schüler in den Schulen und setzt sich damit vehement für eine Verminderung der Bildungsqualität für alle Schüler ein. Das Unverständnis aller Beteiligten ist natürlich groß und ihr unnötig, präpotentes Auftreten bei der Aussprache am letzten Donnerstag sorgte bei allen Anwesenden für Kopfschütteln und Empörung.
Was nun bleibt, ist die Erkenntnis, dass die oberste Wächterin der deutschen Schule keinen Finger rührt, um wenigstens einigen Schülern den Fernunterricht zu ersparen.
Christian Oberdörfer, Barbara Pichler, Sandra Kuppelwieser
Die Cowboys sagen danke
Das Countryfest 2020 war ein ganz Besonders. Es wird uns in Erinnerung bleiben….zuerst wegen Corona…dann wegen des Brandanschlages auf unsere Westernstadt Sacramento City…. und zu guter Letzt wegen der vielen Helferinnen und Helfer, die beim Aufbau, beim Festbetrieb, beim Abbau unseren Verein tatkräftig unterstützt haben und ihren Mann bzw. Frau gestellt haben.
Besonders bedanken möchten wir uns bei den anderen Sektionen des ASV Prad/Raiffeisen, bei den Prader Vereinen und Organisationen, der Gemeindeverwaltung Prad, dem E-Werk Prad, der Eigenverwaltung Prad, sowie allen anderen Vereinen und Unterstützern der Nachbargemeinden und darüber hinaus.
Nur durch Euch gelang es das Countryfest, wenn auch in kleinem Rahmen, überhaupt über die Bühne zu bringen.
Die Sektion Eishockey des ASV Prad/Raiffeisen möchte sich bei allen Unterstützern, Gönnern, Spendern und bei den vielen Helferinnen und Helfern ganz herzlich bedanken. Durch eure Mithilfe können unsere Kids nun wieder erste Spuren auf dem Eis ziehen. Dafür ein großes Dankeschön!
Karin Rainalter,
ASV PRAD Raiffeisen
Werbering | Sektion Eislauf
Kortsch/Göflan/Schlanders - Vom 25. bis 27. September gab es auch dieses Jahr wieder die „Tage der Architektur“, organisiert von der Architekturstiftung Südtirol. Unter dem Generaltitel „Die Magie der Vielfalt“ wurden an den drei Tagen im ganzen Land 11 verschiedene Touren bzw. Rundgänge organisiert, um gemeinsam mit Architekten, Bauherrn, Handwerkern und interessierten Personen Neubauten, sanierte Höfe, öffentliche Bauten und Plätze zu besichtigen und die Entstehungsgeschichte anzuhören. Unter dem Motto „Architektur erwandern“ legten die beiden Architektinnen Julia Pircher aus Schlanders und Sylvia Dell`Agnolo aus Tarsch dieses Jahr eine architektonische Wanderung von Kortsch über Göflan bis nach Schlanders fest. Am Samstag, den 26. September trafen sich um 9 Uhr 26 interessierte Personen beim Gemeinschaftshaus in Kortsch, um anschließend zwei Privatgebäude in Kortsch zu besichtigen. Das erste Gebäude war ein Neubau in der Balzergasse, geplant von Julia Pircher und anschließend wurde ein Bauernhaus mit einem Zubau besichtigt, den die Architektin Claudia Aimar geplant hat. Zur Mittagszeit begab sich die Gruppe nach Göflan zum Gasthaus „Am Platzl“. Der Architekt Christoph Gapp erläuterte den Bau des neuen Gasthauses im Zentrum von Göflan, angebunden am Radweg und in unmittelbarer Nähe zur Etsch. Nach der Besichtigung des Privathauses der Familie Gamper in Göflan, geplant von Julia Pircher, begab sich die Gruppe nach Schlanders, wo ein Neubau des Architekten Stephan Marx besichtigt wurde. Zum Abschluss besichtigten die Teilnehmer der Architekturwanderung die neu erbaute Steinschutzmauer oberhalb des Sonnensteiges, geplant vom Ingenieurbüro Siegfried Pohl aus Latsch. (hzg)
Mit einer gelungenen Feier am Bahnhof Spondinig-Prad-Stilfs wurde kürzlich der offizielle Festakt der Verleihung „Bahnhof des Jahres“ an die Gemeinde Prad abgehalten. Das herrliche Wetter erleichterte die Durchführung eines reichhaltigen und abwechslungsreichen Festprogrammes mit Begehung des weitläufigen Bahnhofgeländes mit zahlreichen Ehrengästen und Interessierten. Der Bürgermeister von Prad Karl Bernhart verwies auf die besonderen Grundverhältnisse des Bahnhofgeländes und auf die neue Fußgänger- und Radbrücke, die Citybusverbindungen und die Serviceeinrichtungen. So ist der Bahnhof neben Knotenpunkt einer umweltbewussten Mobilität auch Sitz vieler wertvollen Organisationen wie der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung, dem Jugenddienst Obervinschgau, der Vinschger Sozialgenossenschaft VISO, der Bezirksservicestelle für die Bildungsausschüsse, einer Außenstelle der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft und dem Informationsbüro des EU-Interreg-Rates „Terra Raetica“. Weiters ist am Bahnhof ein Fahrradservice mit Verleih, ein Imbissstand mit regionalen Produkten und eine einladende Bahnhofsbar angesiedelt. In einem Bahnnebengebäude wurde eine Ausstellung von Malereien und Zeichnungen der Künstlergruppe „ich+ich“ des Hauses Slaranusa in Schlanders gezeigt. Die Werke wurden Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Rahmen der „Integrierten Volkshochschule Vinschgau“ kreiert. Theo Köfler stellte eine detailgenaue Darstellung des Bahnhofes Spondinig-Prad-Stilfs mit Zügen aus verschiedenen Epochen aus. Derzeit wird in unmittelbarer Nähe das Hotel Post/Hirsch renoviert und am Gelände nahe der Etsch ein neuer Fahrradstand mit einer Ladestation für E-Bikes errichtet. Musikalisch umrahmt wurde diese Feier den ganzen Vormittag hindurch durch eine Abordnung der Musikkapelle Prad. (lu)
Landesrat Schuler bricht sein “Tiroler Wort”: Prozess gegen Karl Bär (Bild mit Anwaltsteam) und Alexander Schiebel: Landesrat Arnold Schuler zieht seine
Anzeigen wegen übler Nachrede gegen das Umweltinstitut München, den Buchautor Alexander Schiebel sowie dessen Verleger nicht zurück. Die Gespräche zwischen den Anwälten der beiden Parteien scheiterten entgegen anderslautenden Behauptungen daran, dass die Kläger die Aufklärungsarbeit über den hohen Pestizideinsatz in Südtirol unterbinden wollten. (Auszug Pressemitteilung Umweltinstitut München)
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Zum zweiten Mal sind die beiden erfolgreichen Musical-Darsteller und Vollblutentertainer Elisabeth Heller und Oliver Timpe in unserem Kulturhaus zu Gast.
Als „Lady Sunshine & Mister Moon“ unternehmen sie mit ihrem neuen Programm „Sing, Baby sing!“ einen neuen stimmungsvollen Streifzug durch die 20er bis 60er Jahre. Sie zaubern, singen, tanzen und lassen viele bekannte und unvergessene Melodien aus der „guten alten Zeit“ auf ihre ganz eigene, charmante Art wieder aufleben.
Durch viele Einfälle, aufwändige Choreographien, stilechte Kostümwechsel und eine erfrischende Inszenierung präsentieren sie eine unterhaltsame, niveauvolle Schlager-Show und begeistern das Publikum überall, wo sie auftreten.
Freuen Sie sich auf einen besonderen, musikalischen Abend mit „Lady Sunshine & Mister Moon“ und mit den fünf Musikern/Musikerinnen des „Guten-Morgen-Combo“.
Karten sind an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich – Vormerkungen erforderlich:
Telefon 0473 732 052 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Rechtsanwaltskanzlei Dr. Pinggera und Parkhotel „Zur Linde“.
Frau Rosamunde Patscheider hat die Geschicke im Altenheim Schluderns jahrzehntelang entscheidend mitgeprägt, als rührige Heimleiterin und später als Präsidentin des „Konsortium-Betriebs Schluderns-Laas“, der die Heime in beiden Orten führt. Nun zieht sie sich ins Privatleben zurück.
von Magdalena Dietl Sapelza
Einsam und verlassen lebten zwölf betagte Menschen im Altenheim von Schluderns, als Rosamunde 1974 als Praktikantin dorthin kam. Um deren notdürftige Betreuung kümmerten sich vier „Barmherzige Schwestern“, die oft überfordert waren. Es fehlte an allem. Im Keller wurden Hühner gehalten. „Di Not hot mi gonz betroffen gmocht, unt s‘ Heim hon i wia a Ghetto empfundn“, erinnert sie sich. Sie verspürte schon damals das Bedürfnis, etwas zu ändern. Doch sie war vorerst dort nur das „Mädchen für alles“. Ein Erlebnis bleibt ihr unvergessen: Sie sollte der Schwester Oswalda helfen, im Keller ein Huhn zu schlachten. Noch nie hatte sie das gemacht, wollte sich aber keine Blöße geben. Sie hackte dem Tier wie befohlen den Kopf ab, erschrak fürchterlich, und schon schoss das blutende Federknäuel durch die Luft. „Insre weißn Schüzen hobm norr liab ausgschaug“, lacht sie.
Rosamunde wuchs auf dem „Telfnerhof“ in Verdings bei ihren Großeltern auf. Denn als Dreijährige hatte sie ihre Mutter verloren und ihr Vater war an der Front. Mit ihren Eltern, die als Optanten ausgewandert waren, hatte Rosamunde zuvor in Ischgl gelebt. Nachdem ihr Vater später als Polizist in Nauders stationiert wurde, heiratete er seine zweite Frau und holte die inzwischen 11-jährige Tochter zu sich ins „Fuhrmannsloch“. Es war der 15. August 1952 als Rosamunde ankam, genau an dem Tag, an dem ihr Bruder geboren wurde. Ihre Verunsicherung war groß. Alles war ihr fremd und sie wollte nach Verdings zurückwandern. Sie ging ein Stück in den Wald, gab dann aber auf. „I hon Ongst kriag, weil i in Weg nit gwisst hon. Sie fügte sich, besuchte die Volksschule und dann die Hotelfachschule in Innsbruck. Ihre Eltern hatten inzwischen den Gasthof „Dreiländerblick“, am Reschenpass gebaut. Das Winter-Praktikum führte sie nach St. Moritz. Erstaunt war sie, dass man ihr dort wöchentlich einen freien Tag zugestand. „Sel isch himmlisch gwesn“, schwärmt sie. Noch heute denkt sie daran, wie sie auf der Piste sitzend fasziniert den Skifahrern zuschaute. Und vor dem „Palace Hotel“ versuchte sie einen Blick auf Elvis Presley zu erhaschen. Schon bald kehrte sie in den elterlichen Gasthof zurück. Dort lernt sie den Maurer Luis Patscheider (Jg. 1934) aus Langtaufers kennen. Das Paar heiratete 1961 und bezog eine Wohnung in Schluderns. „Noch Longtaufers hon i nit gean gwellt“, verrät sie. Sie schenkte drei Kindern das Leben, war Mutter und Hausfrau. „S Gelt isch olm knopp gwesn, ober i möcht dia Zeit nit missn“ sagt sie. Luis ging seinem Beruf nach und investierte viel Zeit in den Bau des Eigenheims, das die Familie 1993 bezog. Als die Kinder aus dem Gröbsten waren, schaute sich Rosamunde nach einer Arbeitsmöglichkeit um. Bei einer Sprechstunde fragte sie die damalige Landesrätin Waltraud Gebert Deeg, ob etwas mit Kindern möglich wäre. Diese meinte, dass sie mit ihren 33 Jahre dafür schon zu alt sei und riet ihr, den einjährigen Altenpflegekurs in Bozen zu besuchen, der einmal wöchentlich in italienischer Sprache abgehalten wurde. Rosamunde ließ sich überzeugen. Italienisch stellte für sie kein Hindernis dar. Das Praktikum führte sie dann ins Schludernser Altenheim, wo sie später auch angestellt wurde. Neues Personal ersetzte dort nach und nach die Ordensfrauen und das Heim wurde saniert. 1980 übernahm Rosamunde die Heimleitung. Fortan bemühte sie sich, den Menschen ein Altern in Würde zu ermöglichen und war dankbar, dass nun auch finanzielle Mittel bereitstanden. Sie öffnete das Haus, verbesserte die Betreuung und forcierte einen weiteren Umbau. Sie sprang ein, wenn Not am Mann war, übernahm Krankentransporte und hielt Sterbenden stundenlang die Hand. Sie liebte ihren Beruf. Dieser füllte sie aus. „Der Gebert Deeg muaß i heint nou fürn Tipp donkbor sein“, meint sie.
2001 ging Rosamunde in Pension. Ihren Ausgleich fand sie bei Bergwanderungen und bei Reisen mit Kolleginnen, die sie einst in der Altenpflegeschule kennengelernt hatte. Diese stützten sie auch nach dem Tod ihres Mannes 2002. Die Verantwortung als Präsidentin der Heime übernahm sie 2003.
Nach den Gemeinderatswahl 2020 endet ihre Amtszeit. Den Menschen in den Heimen wird sie auch weiterhin verbunden bleiben. Es bedrückt sie, dass es in der derzeitige Coronakrise nicht mehr möglich ist, ihnen so nahe zu sein wie vorher. Doch sie meint: „Einsam sein di Leit im Heim heint trotzdem nit. Viele ondere drhoam sein oft viel einsamer.“